Kann man Tomaten bei Braunfäule noch essen?
Bei Blütenendfäule, die sich als dunkle Flecken an der Tomatenoberfläche zeigt, sind die Früchte noch essbar. Allerdings sollte der betroffene Bereich großzügig entfernt werden, um einen unangenehmen Geschmack zu vermeiden.
Tomaten und Braunfäule: Essbar oder nicht? Ein genauer Blick
Die Braunfäule (Phytophthora infestans) ist ein gefürchteter Feind im Tomatenbeet und sorgt bei vielen Gärtnern für Frustration. Doch die Frage, ob befallene Tomaten noch genießbar sind, ist komplexer als man zunächst denkt und hängt stark vom Ausmaß des Befalls ab.
Im Gegensatz zur Blütenendfäule, bei der der Schaden meist oberflächlich und auf einen bestimmten Bereich beschränkt ist, dringt die Braunfäule tief in das Tomatengewebe ein. Die typischen Symptome sind braune, oft wattig wirkende Flecken auf Blättern, Stängeln und Früchten. Diese Flecken können sich schnell ausbreiten und die gesamte Pflanze befallen. Bei feuchter Witterung ist zudem ein weißlicher Belag auf der befallenen Stelle sichtbar – die Sporen des Pilzes.
Essbarkeit: Ein kritisches Urteil
Der Verzehr von Tomaten mit Braunfäule ist im Allgemeinen nicht ratsam. Während die äußeren, sichtbaren braunen Stellen leicht entfernt werden können, ist der Pilz oft schon tiefer in die Frucht eingedrungen, als mit bloßem Auge erkennbar. Dies gilt insbesondere bei größeren Befallsstellen. Ein Verzehr solcher Tomaten birgt das Risiko, Solanin aufzunehmen. Solanin ist ein natürlich in Nachtschattengewächsen vorkommendes Gift, dessen Konzentration in befallenen Tomaten erhöht sein kann. Obwohl die Menge in der Regel nicht lebensbedrohlich ist, kann es zu Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall führen.
Wann man Tomaten vielleicht noch verwenden kann:
Eine Ausnahme könnte bei einem sehr minimalen, oberflächlichen Befall gemacht werden. Hierbei muss die betroffene Stelle gründlich und großzügig entfernt werden. Es sollte kein brauner oder wattig aussehender Bereich mehr sichtbar sein. Selbst dann ist aber eine kritische Prüfung des verbliebenen Fruchtfleisches notwendig. Riecht die Tomate ungewöhnlich oder zeigt das Fruchtfleisch Verfärbungen, sollte sie lieber entsorgt werden.
Prävention statt Kur:
Die beste Vorgehensweise ist natürlich, die Braunfäule gar nicht erst entstehen zu lassen. Dies gelingt durch:
- Sortenwahl: Resistente oder tolerante Tomatensorten auswählen.
- Standort: Einen luftigen und sonnigen Standort wählen.
- Bewässerung: Die Pflanzen nicht von oben gießen, um die Ausbreitung der Sporen zu vermeiden.
- Pflanzenpflege: Regelmäßige Kontrolle der Pflanzen und sofortiges Entfernen befallener Blätter und Früchte.
- Fruchtfolge: Tomaten nicht jedes Jahr am selben Standort anbauen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Bei Braunfäule ist Vorsicht geboten. Der Verzehr befallener Tomaten ist riskant und sollte vermieden werden. Nur bei minimalem Befall und nach gründlicher Entfernung der betroffenen Stellen kann man unter Vorbehalt über den Verzehr nachdenken. Eine gesunde Vorsicht ist jedoch immer empfehlenswert.
#Braunfäule#Essbar#TomatenKommentar zur Antwort:
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