Ist Thunfisch gleich Thunfisch?

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Viele Konsumenten sind überrascht: In Thunfischkonserven landet oft nicht der echte Thunfisch, sondern der eng verwandte Echte Bonito, auch Skipjack genannt. Dieser Unterschied ist jedoch kein Grund zur Sorge. Laut IUCN gilt der Echte Bonito weder global noch in europäischen Gewässern als gefährdet und kann somit bedenkenlos genossen werden.

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Ist Thunfisch gleich Thunfisch? Die Wahrheit hinter der Dose

Wer im Supermarkt zu einer Dose Thunfisch greift, geht oft davon aus, genau das zu bekommen: Thunfisch. Doch die Realität ist etwas komplexer. Viele Konsumenten sind überrascht, wenn sie erfahren, dass in vielen Thunfischkonserven, die im Handel erhältlich sind, gar nicht der “echte” Thunfisch, sondern der eng verwandte Echte Bonito, auch bekannt als Skipjack, landet. Aber was bedeutet das eigentlich für uns Verbraucher und für die Umwelt?

Die kurze Antwort: Nein, Thunfisch ist nicht immer gleich Thunfisch, zumindest nicht im biologischen Sinne. Der Begriff “Thunfisch” umfasst verschiedene Arten innerhalb der Familie der Makrelen und Thunfische (Scombridae). Neben den “klassischen” Thunfischarten wie dem Blauflossenthun (Thunnus thynnus) und dem Gelbflossenthun (Thunnus albacares) gehört auch der Echte Bonito (Katsuwonus pelamis) dazu.

Warum der Echte Bonito so beliebt in Konserven ist

Die Entscheidung für den Echten Bonito als häufigsten Kandidaten in Thunfischkonserven hat verschiedene Gründe:

  • Verfügbarkeit: Der Echte Bonito ist eine der am häufigsten vorkommenden Thunfischarten und in vielen Weltmeeren verbreitet.
  • Schnelles Wachstum und hohe Reproduktionsrate: Im Vergleich zu einigen anderen Thunfischarten wächst der Echte Bonito schneller und vermehrt sich häufiger, was ihn widerstandsfähiger gegen Überfischung macht.
  • Geschmack: Viele Konsumenten empfinden den Geschmack des Echten Bonito als angenehm und kaum unterschiedlich zu anderen Thunfischarten.
  • Preis: Durch seine hohe Verfügbarkeit und die relativ einfachen Fangmethoden ist der Echte Bonito oft kostengünstiger als andere Thunfischarten, was sich positiv auf den Preis der Konserven auswirkt.

Kein Grund zur Sorge, aber trotzdem wachsam sein

Es ist wichtig zu betonen, dass der Verzehr von Echten Bonito laut der Weltnaturschutzunion IUCN keinen Grund zur Sorge darstellt. Der Echte Bonito gilt weder global noch in europäischen Gewässern als gefährdet. Im Gegensatz dazu sind einige andere Thunfischarten, wie der Blauflossenthun, deutlich stärker gefährdet und sollten daher mit Bedacht konsumiert werden.

Worauf Sie beim Kauf von Thunfischkonserven achten sollten:

Auch wenn der Echte Bonito derzeit nicht gefährdet ist, ist es wichtig, sich bewusst zu sein, was man kauft und woher der Fisch stammt. Hier einige Tipps:

  • Lesen Sie die Etiketten aufmerksam: Achten Sie auf die genaue Bezeichnung des Fisches. Steht dort “Thunfisch” oder “Echter Bonito”?
  • Achten Sie auf Nachhaltigkeitssiegel: Siegel wie MSC oder andere unabhängige Zertifizierungen geben Auskunft über die Nachhaltigkeit der Fischerei.
  • Informieren Sie sich über Fangmethoden: Nachhaltige Fischereien verwenden selektive Fangmethoden, die den Beifang minimieren.
  • Bevorzugen Sie Thunfisch aus nachhaltigen Quellen: Apps wie der WWF Fischratgeber helfen Ihnen, nachhaltige Optionen zu finden.

Fazit: Thunfisch ist vielfältig, und der Echte Bonito ist eine vertretbare Wahl

Die nächste Thunfischdose im Supermarkt muss Sie nicht mehr verwirren. Zwar ist “Thunfisch” nicht gleich “Thunfisch”, aber der Echte Bonito ist eine akzeptable und derzeit nicht gefährdete Alternative. Durch bewusstes Einkaufen und die Beachtung von Nachhaltigkeitsaspekten können Sie dazu beitragen, dass auch zukünftige Generationen noch in den Genuss dieser Delikatesse kommen können. Der Schlüssel liegt in der Transparenz und dem bewussten Umgang mit Ressourcen.