Ist Cola gut für den Abfluss?

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Cola wirkt als überraschend effektives Abflussreiniger. Die enthaltene Phosphorsäure löst organische Ablagerungen. Geben Sie einen Liter Cola in den verstopften Abfluss, lassen Sie es 30 Minuten einwirken und spülen Sie anschließend gründlich mit heißem Wasser nach. Vorsicht bei empfindlichen Rohren!

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Cola als Abflussreiniger: Mythos oder Wahrheit? Ein Blick auf die Säure im Abwasser

Verstopfte Abflüsse sind ein Ärgernis, das wohl jeder kennt. Bevor man zu chemischen Keulen greift, kursieren im Internet zahlreiche Hausmittelchen, die Abhilfe versprechen. Eines davon ist Cola. Die Behauptung: Die in Cola enthaltene Phosphorsäure soll organische Ablagerungen lösen und so den Abfluss wieder freimachen. Doch stimmt das wirklich? Und ist Cola tatsächlich eine umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichen Rohrreinigern?

Die Theorie: Phosphorsäure als Problemlöser

Cola enthält Phosphorsäure (H3PO4), eine anorganische Säure, die auch in vielen anderen Produkten, wie beispielsweise Rostentfernern, Verwendung findet. Die Idee ist, dass die Säure organische Stoffe, wie Haare, Fette und Speisereste, die sich im Abfluss angesammelt haben, angreift und auflöst.

Die Praxis: Was passiert wirklich im Abfluss?

Theoretisch mag die Idee plausibel klingen, doch in der Praxis ist die Wirksamkeit von Cola als Abflussreiniger umstritten. Die Konzentration der Phosphorsäure in Cola ist im Vergleich zu professionellen Rohrreinigern deutlich geringer. Während professionelle Reiniger oft hochkonzentrierte Laugen oder Säuren enthalten, die Verstopfungen effektiv beseitigen, ist der Säuregehalt in Cola eher mild.

Das bedeutet, dass Cola zwar oberflächlich einige leichte Ablagerungen anlösen kann, bei hartnäckigen Verstopfungen aber wahrscheinlich nicht ausreicht. Die Menge an Cola, die man in den Abfluss gießen müsste, um eine signifikante Wirkung zu erzielen, wäre zudem erheblich.

Anwendungsempfehlung und Vorsichtshinweise:

Wenn man Cola als Abflussreiniger ausprobieren möchte, sollte man folgende Punkte beachten:

  • Menge: Verwenden Sie etwa einen Liter Cola.
  • Einwirkzeit: Lassen Sie die Cola mindestens 30 Minuten, besser noch über Nacht, im Abfluss einwirken.
  • Nachspülen: Spülen Sie anschließend gründlich mit heißem Wasser nach.
  • Materialverträglichkeit: Seien Sie vorsichtig bei empfindlichen Rohren, insbesondere bei älteren Rohrsystemen. Die Säure könnte unter Umständen Dichtungen angreifen oder Korrosion begünstigen.

Die Alternative: Was funktioniert wirklich?

Für leichtere Verstopfungen können bewährte Hausmittel wie Backpulver und Essig oft Wunder wirken. Mischen Sie eine halbe Tasse Backpulver mit einer halben Tasse Essig und geben Sie die Mischung in den Abfluss. Nach etwa 30 Minuten mit heißem Wasser nachspülen.

Bei hartnäckigeren Verstopfungen sind mechanische Methoden, wie ein Pümpel oder eine Rohrreinigungsspirale, oft effektiver und schonender für die Umwelt als chemische Reiniger.

Fazit: Cola als Abflussreiniger – Ein Mythos mit begrenzter Wirkung

Cola mag eine nette Notlösung für leichte Verstopfungen sein, sollte aber nicht als Allheilmittel für verstopfte Abflüsse betrachtet werden. Die geringe Konzentration der Phosphorsäure in Cola reicht in den meisten Fällen nicht aus, um hartnäckige Ablagerungen effektiv zu lösen.

Bevor Sie zu Cola oder chemischen Reinigern greifen, probieren Sie lieber bewährte Hausmittel wie Backpulver und Essig oder mechanische Methoden. Diese sind oft effektiver, umweltfreundlicher und schonender für Ihre Rohre. Letztendlich ist Vorbeugung immer besser als Nachsorge. Regelmäßiges Spülen mit heißem Wasser und das Vermeiden von Fettresten im Abfluss können Verstopfungen von vornherein verhindern.

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