Hat jede Tomatenpflanze eine Königsblüte?
Königsblüten treten vorwiegend bei großfrüchtigen Tomatensorten auf, besonders in der ersten Gabelung des Blütenstandes. Erkennbar sind sie an ihrer ungewöhnlich großen und komplexen Form. Sie können zu deformierten Früchten führen.
Nicht jede Tomate trägt Krone: Das Mysterium der Königsblüte
Tomatenzüchter kennen das Phänomen: Eine ungewöhnlich große, fast monströse Blüte thront im ersten Blütenstand ihrer Tomatenpflanze. Die sogenannte Königsblüte, auch Kronenblüte genannt, fasziniert und verunsichert gleichermaßen. Doch hat wirklich jede Tomatenpflanze eine Königsblüte? Die Antwort ist nein.
Königsblüten treten vorwiegend, aber nicht zwangsläufig, bei großfrüchtigen Fleischtomatensorten auf, und selbst dort nicht an jeder Pflanze oder jedem Blütenstand. Sie entstehen meist in der ersten Gabelung des Blütenstandes, also dort, wo der Stängel sich verzweigt und die ersten Knospen erscheinen. Erkennbar sind sie an ihrer ungewöhnlichen Größe und komplexen Struktur. Statt der üblichen fünf oder sechs Blütenblätter weisen Königsblüten oft deutlich mehr auf, manchmal sogar mehrere miteinander verwachsene Blüten. Das lässt sie opulent und beinahe deformiert wirken.
Die Entstehung dieser Blütenanomalie ist noch nicht vollständig geklärt. Vermutet werden verschiedene Faktoren, darunter genetische Veranlagung, ungünstige Wachstumsbedingungen wie Temperaturschwankungen oder Nährstoffungleichgewichte, sowie hormonelle Einflüsse.
Während die Königsblüte an sich keinen Schaden für die Pflanze darstellt, kann sie die Fruchtentwicklung beeinträchtigen. Aus ihr entstehen häufig deformierte, gerippte oder platzende Tomaten mit unregelmäßigem Fruchtfleisch. Geschmacklich sind diese Früchte meist nicht beeinträchtigt, aber ihr Aussehen macht sie oft unverkäuflich.
Daher entscheiden sich viele Gärtner, die Königsblüte frühzeitig zu entfernen. Durch Ausbrechen der Knospe wird die Pflanze angeregt, ihre Energie in die Entwicklung der übrigen, normal ausgebildeten Blüten zu investieren, was zu gleichmäßigeren und schöneren Früchten führt. Allerdings kann das Entfernen der Königsblüte auch dazu führen, dass die Pflanze insgesamt weniger Früchte trägt.
Ob man die Königsblüte entfernt oder nicht, bleibt letztlich eine individuelle Entscheidung. Bei kleineren Sorten oder bei Pflanzen mit vielen Blütenständen kann man sie bedenkenlos wachsen lassen und die ungewöhnliche Fruchtbildung beobachten. Bei großfrüchtigen Sorten, bei denen die Anzahl der Früchte begrenzt ist, empfiehlt sich jedoch oft das Auskneifen, um eine optimale Fruchtqualität zu erzielen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Königsblüte ist ein faszinierendes Phänomen, das nicht bei jeder Tomatenpflanze auftritt. Ihre Entstehung ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Während sie die Pflanze selbst nicht schädigt, kann sie zu deformierten Früchten führen. Das Entfernen der Königsblüte ist eine Option, aber keine Notwendigkeit.
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