Warum ist Blitzlichtfotografie verboten?

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Museen verbieten oft Blitzlichtfotografie, um wertvolle Kunstwerke zu schützen. Bestimmte Pigmente in Gemälden reagieren empfindlich auf Licht. Der intensive Blitz kann chemische Reaktionen auslösen, die zu einem beschleunigten Abbau der Farben führen. So soll die langfristige Erhaltung der Kunst für zukünftige Generationen sichergestellt werden.

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Das Blitzlicht-Tabu: Warum Museen die Fotografie mit Blitz verbieten

In Museen und Galerien begegnet man immer wieder dem Verbotsschild, das eine Kamera mit durchgestrichenem Blitz zeigt. Für viele Besucher mag dies unverständlich erscheinen, schließlich wollen sie ihre Eindrücke festhalten und mit anderen teilen. Doch hinter diesem Verbot steckt ein wichtiger Grund: der Schutz unersetzlicher Kunstwerke vor schädlichen Auswirkungen des Blitzlichts.

Die Lichtempfindlichkeit von Kunstwerken

Der Hauptgrund für das Blitzlichtverbot liegt in der Lichtempfindlichkeit bestimmter Materialien, die in Kunstwerken verwendet werden. Insbesondere betrifft dies Pigmente in Gemälden, aber auch organische Materialien wie Papier, Textilien und bestimmte Konservierungsmittel.

Blitzlicht ist ein kurzes, aber extrem intensives Licht. Diese hohe Lichtintensität kann in den empfindlichen Materialien chemische Reaktionen auslösen. Konkret bedeutet das:

  • Ausbleichen von Farben: Bestimmte Pigmente, vor allem organische, bleichen unter der Einwirkung von intensivem Licht schneller aus. Dies führt langfristig zu einer Veränderung der Farbigkeit des Kunstwerks.
  • Vergilbung von Papier und Textilien: Auch Papier und Textilien können durch Licht beschädigt werden. Sie vergilben, werden brüchig und verlieren an Festigkeit.
  • Beschleunigung des Alterungsprozesses: Insgesamt beschleunigt Blitzlicht den natürlichen Alterungsprozess der Kunstwerke, was langfristig zu unwiederbringlichen Schäden führen kann.

Warum ist Blitzlicht schädlicher als Umgebungslicht?

Obwohl auch das Umgebungslicht in Museen eine Belastung für Kunstwerke darstellt, ist Blitzlicht deutlich schädlicher. Das liegt an der extrem hohen Intensität und der kurzen Dauer des Blitzes. Diese Kombination führt zu einer konzentrierten Energieeinwirkung auf die Oberfläche des Kunstwerks, die in kürzerer Zeit deutlich größere Schäden verursacht als das kontinuierliche, aber schwächere Umgebungslicht.

Langfristige Erhaltung im Fokus

Das Blitzlichtverbot in Museen ist also keine Schikane, sondern eine notwendige Maßnahme, um die langfristige Erhaltung von Kunstwerken zu gewährleisten. Die Verantwortlichen in den Museen sind verpflichtet, die wertvollen Objekte vor Schäden zu schützen, damit auch zukünftige Generationen sie noch bewundern können.

Alternativen zum Blitzlicht

Glücklicherweise gibt es Alternativen, um Kunstwerke ohne Blitzlicht zu fotografieren. Moderne Kameras und Smartphones haben oft sehr gute Low-Light-Performance und können auch bei schlechten Lichtverhältnissen gute Ergebnisse erzielen. Oftmals genügt es, die ISO-Einstellung zu erhöhen oder die Belichtungszeit zu verlängern. In einigen Museen sind sogar spezielle, lichtstarke Objektive erlaubt, die bessere Aufnahmen ohne Blitz ermöglichen.

Fazit

Das Blitzlichtverbot in Museen ist ein notwendiger Kompromiss zwischen dem Wunsch der Besucher, ihre Eindrücke festzuhalten, und der Pflicht der Museen, die Kunstwerke zu schützen. Indem wir auf Blitzlicht verzichten, tragen wir dazu bei, das kulturelle Erbe für kommende Generationen zu bewahren.

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