Schmeckt Coca-Cola in jedem Land gleich?

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Die Geschmacksunterschiede von Coca-Cola weltweit sind subtil, aber real. Verantwortlich dafür ist hauptsächlich der verwendete Zucker. Während in der Schweiz Zuckerrüben zum Einsatz kommen, greifen andere Länder auf Rohrzucker zurück. In den USA wird häufig Maissirup als Süssungsmittel verwendet, was den Geschmack zusätzlich beeinflusst.

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Schmeckt Coca-Cola überall gleich? Ein Mythos zerplatzt

Der Kult um Coca-Cola ist unbestritten. Doch die Frage, ob das beliebte Getränk weltweit gleich schmeckt, ist ein Mythos, der einer genaueren Betrachtung bedarf. Die Antwort lautet: Nein, Coca-Cola schmeckt nicht in jedem Land gleich – wenn auch die Unterschiede oft subtil sind und erst im direkten Vergleich auffallen.

Die Behauptung, der Geschmack sei identisch, basiert auf dem global einheitlichen Rezept, das von Coca-Cola angepriesen wird. Die “Geheimformel” – auch “Merchandise 7X” genannt – ist tatsächlich ein fester Bestandteil der Unternehmenskommunikation und des Markenmythos. Doch die Realität ist komplexer. Der scheinbar einfache Satz “das gleiche Rezept” verschleiert eine entscheidende Nuance: die Zusammensetzung der einzelnen Zutaten kann und wird variiert.

Der wichtigste Faktor für den unterschiedlichen Geschmack ist der verwendete Zucker. Während in einigen Ländern, wie beispielsweise der Schweiz, traditionell Zuckerrübenzucker eingesetzt wird, greifen andere Länder auf Rohrzucker zurück. Der Unterschied mag gering erscheinen, aber die jeweiligen Zuckerarten besitzen unterschiedliche Kristallstrukturen und damit subtile geschmackliche Nuancen. Rohrzucker wird oft als etwas karamelliger und intensiver im Geschmack beschrieben, während Zuckerrübenzucker eher mild und neutral wirkt.

Ein weiterer, wesentlicher Unterschied liegt in der Verwendung von High-Fructose Corn Syrup (HFCS), also Maissirup mit hohem Fructosegehalt, der insbesondere in den Vereinigten Staaten weit verbreitet ist. HFCS verleiht Coca-Cola ein süßlicheres und manchmal etwas künstlicheres Geschmacksprofil im Vergleich zu Getränken, die mit rein pflanzlichem Zucker gesüßt sind. Dieser Unterschied ist deutlicher wahrnehmbar als die Nuancen zwischen Rohr- und Rübenzucker.

Darüber hinaus spielen Faktoren wie das Wasser, das zur Herstellung verwendet wird, eine Rolle. Die Mineralien und der Härtegrad des Wassers können den Endgeschmack leicht beeinflussen. Auch geringfügige Unterschiede in der Abfüllung und Lagerung können einen Einfluss haben, auch wenn diese Faktoren eher geringfügig sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Obwohl Coca-Cola weltweit das gleiche Basisrezept verwendet, sind die subtilen, aber realen Unterschiede im Geschmack durch die regionale Variation der verwendeten Zuckerarten und des Wassers erklärbar. Der Mythos von der geschmacklichen Einheitlichkeit zerfällt bei genauerem Hinsehen in ein facettenreiches Bild regionaler Geschmacksvariationen. Ein Blindtest würde dies wahrscheinlich deutlich bestätigen.