Ist Berliner Currywurst weiß oder rot?

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Berliner Currywurst, eine kulinarische Ikone, besteht aus gebrühter, weißer Wurst ohne Darm. Diese wird typischerweise in Scheiben geschnitten, mit Currysauce und Currypulver serviert. Ihr unverwechselbarer Geschmack macht sie zu einem Berliner Klassiker.

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Die Berliner Currywurst: Mehr als nur Rot gegen Weiß

Die Currywurst, ein fester Bestandteil der deutschen Imbisskultur, polarisiert oft schon bei der ersten Frage: Mit oder ohne Darm? In Berlin, der vermeintlichen Hauptstadt der Currywurst, stellt sich aber noch eine ganz andere Frage: Ist die Berliner Currywurst weiß oder rot? Die Antwort ist komplexer, als man vielleicht denkt, und verrät viel über die Geschichte und die Identität dieses beliebten Snacks.

Die “klassische” Berliner Currywurst: Eine Definitionssache

Wenn man von der “Berliner Currywurst” spricht, denken viele unweigerlich an eine gebrühte, helle, also weiße Wurst ohne Darm. Diese Variante ist tatsächlich in Berlin weit verbreitet und gilt oft als die “typische” Berliner Currywurst. Sie zeichnet sich durch ihre feine, gleichmäßige Textur und den milden Geschmack aus. Nach dem Braten oder Frittieren wird sie in Scheiben geschnitten und mit einer speziellen Currysauce übergossen, die meist fruchtig-süßlich mit einer deutlichen Tomatenbasis ist. Das obligatorische Currypulver vollendet das Geschmackserlebnis.

Aber: Es gibt auch die Rote!

Während die weiße Wurst in Berlin dominiert, ist die rote Currywurst keineswegs eine Seltenheit. Sie wird oft aus einer Brühwurst mit Darm hergestellt und hat dadurch eine festere Konsistenz und einen kräftigeren Geschmack. Viele Berliner Imbisse bieten beide Varianten an, sodass der Kunde die Wahl hat. Die rote Wurst wird genauso wie die weiße mit Currysauce und Currypulver serviert, aber ihr Eigengeschmack verleiht der Currywurst eine ganz andere Note.

Warum die Unterschiede? Ein Blick in die Geschichte

Die Currywurst selbst wurde 1949 in Berlin von Herta Heuwer erfunden. Die Legende besagt, dass sie aus Ketchup, Currypulver, Worcestersauce und anderen Gewürzen ihre eigene Soße kreierte und diese mit einer gebrühten Wurst verkaufte. Zu Beginn gab es also keine klare Festlegung auf eine bestimmte Wurstsorte.

Die Popularität der Currywurst verbreitete sich schnell, und mit ihr entstanden verschiedene regionale Varianten. In Berlin etablierte sich die Variante mit der weißen Wurst, wahrscheinlich aufgrund der leichteren Verfügbarkeit und des milderen Geschmacks, der gut mit der süßlichen Currysauce harmonierte. In anderen Regionen Deutschlands, insbesondere im Ruhrgebiet, blieb die rote Bratwurst mit Darm jedoch die vorherrschende Wahl.

Fazit: Vielfalt ist Trumpf

Die Frage, ob die Berliner Currywurst weiß oder rot ist, lässt sich also nicht pauschal beantworten. Die weiße Wurst mag zwar in Berlin häufiger anzutreffen sein, aber die rote Wurst hat ebenfalls ihren Platz in der Berliner Currywurst-Landschaft. Letztendlich ist es Geschmackssache, welche Variante man bevorzugt. Das Wichtigste ist, dass die Currywurst schmeckt und ein Stück Berliner Lebensgefühl vermittelt. Die Vielfalt der Currywurst, von der Wurstsorte bis zur Soße, ist ein Spiegelbild der vielfältigen Stadt Berlin selbst. Und genau das macht sie so einzigartig und liebenswert.