Wie remineralisiert man Wasser?

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Umkehrosmose entfernt zwar unerwünschte Stoffe aus Meerwasser, entzieht gleichzeitig aber essentielle Mineralien. Die anschließende CO₂-Eindüsung remineralisiert das Wasser, indem sie die gewünschte Mineralzusammensetzung wiederherstellt und es somit trinkbar macht. Dieser Prozess ist besonders in wasserarmen Regionen relevant.

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Die Remineralisierung von Wasser: Mehr als nur die Rückgabe von Mineralien

Umkehrosmose (UO) ist ein effektives Verfahren zur Entsalzung von Meerwasser und zur Entfernung von Schadstoffen aus Trinkwasser. Der Prozess ist jedoch nicht ohne Nachteile. Durch die extrem feine Filterung werden nicht nur unerwünschte Stoffe, sondern auch essentielle Mineralien wie Calcium, Magnesium und Kalium aus dem Wasser entfernt. Das Ergebnis: Geschmacksneutrales, aber mineralarmes Wasser, das – obwohl rein – für den menschlichen Körper nicht optimal ist. Die anschließende Remineralisierung ist daher ein entscheidender Schritt, um das aufbereitete Wasser wieder trinkbar und gesundheitsfördernd zu machen. Es geht dabei aber weit über die bloße Zugabe von Mineralien hinaus.

Die einfache Zugabe von Mineralsalzen, wie sie in vielen “remineralisierenden” Wasserfiltern praktiziert wird, ist nur eine oberflächliche Lösung. Sie berücksichtigt nicht die komplexen Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Mineralien und anderen Wasserbestandteilen. Eine wirkungsvolle Remineralisierung erfordert ein tieferes Verständnis der Wasserchemie und zielt auf die Wiederherstellung eines natürlichen Mineralprofils ab.

Die im Eingangstext erwähnte CO₂-Eindüsung ist ein Beispiel für einen solchen, komplexeren Ansatz. Die Zugabe von Kohlendioxid senkt den pH-Wert des Wassers und verbessert die Löslichkeit bestimmter Mineralien. Gleichzeitig kann die CO₂-Eindüsung in Kombination mit der gezielten Zugabe von Mineralien (Calciumcarbonat, Magnesiumhydroxid etc.) helfen, ein ausgewogenes Mineralprofil zu erreichen, welches der natürlichen Mineralzusammensetzung von Grundwasser ähnelt. Dies ist entscheidend, da der menschliche Körper Mineralien in spezifischen Verhältnissen benötigt, um sie optimal verwerten zu können. Eine unbedachte Beimischung kann zu Ungleichgewichten führen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Kontrolle der Wasserhärte nach der Remineralisierung. Die Wasserhärte ist ein Maß für den Gehalt an Calcium- und Magnesiumionen. Eine zu hohe oder zu niedrige Wasserhärte kann negative Auswirkungen auf den Geschmack und die Verträglichkeit haben, sowie auf die Funktion von Haushaltsgeräten. Die genaue Kontrolle der Wasserhärte ist daher unerlässlich für eine erfolgreiche Remineralisierung.

Die Remineralisierung von Wasser ist also ein komplexer Prozess, der weit über die einfache Zugabe von Mineralien hinausgeht. Moderne Verfahren setzen auf ein ganzheitliches Verständnis der Wasserchemie und zielen auf die Wiederherstellung eines natürlichen und ausgewogenen Mineralprofils ab, welches sowohl den gesundheitlichen Anforderungen als auch den technischen Aspekten gerecht wird. Dies ist besonders in wasserarmen Regionen von großer Bedeutung, wo die effiziente und nachhaltige Aufbereitung von Meerwasser für die Trinkwasserversorgung essentiell ist. Die Forschung auf diesem Gebiet konzentriert sich daher zunehmend auf innovative und effiziente Remineralisierungsmethoden, die sowohl kostengünstig als auch umweltfreundlich sind.

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