Welches Salz ist das reinste?

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Jodmangel ist in Deutschland weit verbreitet. Angereichertes Speisesalz, idealerweise mit Jod und Fluorid, gleicht diesen Mangel effektiv aus und wird von der DGE empfohlen. Himalaya-Salz eignet sich hingegen eher für wohltuende Bäder. Die Wahl des Salzes hängt also vom Verwendungszweck ab.

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Das reinste Salz? Ein Blick hinter die Kristalle

Die Frage nach dem “reinsten” Salz ist komplexer, als man zunächst annehmen mag. Denn “Reinheit” lässt sich nicht einfach definieren und hängt stark vom gewünschten Anwendungszweck ab. Ein Salz, das für den wissenschaftlichen Gebrauch ideal ist, eignet sich beispielsweise nicht unbedingt für den täglichen Gebrauch in der Küche. Auch die Betrachtung der Inhaltsstoffe muss differenziert erfolgen.

Chemisch reines Natriumchlorid: Der chemisch reinste Vertreter ist Natriumchlorid (NaCl) in pharmazeutischer Qualität. Es enthält nahezu ausschließlich Natrium- und Chloridionen und wird für medizinische Zwecke und im Labor verwendet. Dieses Salz ist jedoch weder für den täglichen Gebrauch in der Küche gedacht noch für den menschlichen Körper in größeren Mengen optimal. Sein Geschmack ist oft flach und wenig aromatisch.

Speisesalz: Die Kompromisslösung für den Alltag: Das in Deutschland übliche Speisesalz ist hochgradig gereinigt, aber nicht chemisch rein. Es enthält neben Natriumchlorid oft noch Rieselhilfen (z.B. Magnesiumcarbonat) und, entscheidend im Hinblick auf die öffentliche Gesundheit, Jod. Der Jodzusatz ist essenziell, da Jodmangel in Deutschland weit verbreitet ist und zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt den Verzehr von jodiertem Speisesalz. Die Zugabe von Fluorid, wie in manchen Speisesalzen üblich, ist umstritten und wird nicht von allen Ernährungsexperten empfohlen.

Himalaya-Salz: Ästhetik und Mineralien, aber nicht unbedingt Reinheit: Himalaya-Salz erfreut sich großer Beliebtheit, wenngleich es weniger “rein” im Sinne von reinem NaCl ist. Es enthält neben Natriumchlorid diverse Mineralien und Spurenelemente, was ihm die charakteristische rosa Farbe verleiht. Diese Mineralien können – in geringen Mengen – positive Auswirkungen auf den Körper haben, jedoch ist die Konzentration dieser Stoffe meist gering und ihre Bioverfügbarkeit im Vergleich zu gezielten Nahrungsergänzungsmitteln fraglich. Himalaya-Salz eignet sich eher für den kulinarischen Gebrauch, um Speisen optisch aufzuwerten, oder für Bäder. Seine Verwendung als alleiniges Speisesalz zur Jodversorgung ist aufgrund der unregelmäßigen Jodkonzentration nicht empfehlenswert.

Fazit: Die “Reinheit” des Salzes ist abhängig vom Anwendungszweck. Für medizinische Zwecke benötigt man chemisch reines Natriumchlorid. Für die tägliche Ernährung ist jodiertes Speisesalz die beste Wahl, um einen Jodmangel zu vermeiden. Himalaya-Salz ist ein aromatisches und optisch ansprechendes Salz, bietet aber keine höhere Reinheit im chemischen Sinne und ist kein Ersatz für jodiertes Speisesalz. Die Wahl des richtigen Salzes sollte daher immer auf den individuellen Bedarf abgestimmt werden.

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