Kann man Glühwein nicht vertragen?

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Die schnelle Resorption von heißem Glühwein im Dünndarm erklärt seine mitunter intensive Wirkung. Im Gegensatz zu kalten Getränken umgeht er die Magenvorwärmung und gelangt direkt ins Blut, was zu einer beschleunigten Aufnahme von Alkohol und Aromen führt. Dies kann bei empfindlichen Personen zu unerwünschten Reaktionen beitragen.

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Glühwein-Unverträglichkeit: Nicht nur der Alkohol ist schuld

Die besinnliche Vorweihnachtszeit wird für viele untrennbar mit dem Duft von Glühwein verbunden. Doch während die einen wohlig warm werden, leiden andere unter Unverträglichkeitsreaktionen. Die Frage “Kann man Glühwein nicht vertragen?” lässt sich nicht mit einem einfachen Ja oder Nein beantworten, da die Ursachen vielfältig sind und weit über eine simple Alkoholunverträglichkeit hinausgehen.

Die schnelle Resorption von heißem Glühwein im Dünndarm ist tatsächlich ein entscheidender Faktor. Im Gegensatz zu kalten Getränken, die im Magen vorgewärmt und langsamer resorbiert werden, gelangt der heiße Glühwein nahezu direkt ins Blut. Dies führt zu einem schnelleren Anstieg des Alkoholspiegels und damit potenziell zu intensiveren, schneller einsetzenden Wirkungen wie Schwindel, Übelkeit oder Kopfschmerzen. Für Menschen mit einer niedrigen Alkoholtoleranz ist dies besonders problematisch.

Doch die Unverträglichkeit kann auch andere Ursachen haben. Die verwendeten Gewürze – Zimt, Nelken, Sternanis, Kardamom – können Allergien oder Unverträglichkeiten auslösen. Ein hoher Zuckergehalt verstärkt die blutzuckerspiegelerhöhende Wirkung und kann bei Diabetikern oder Menschen mit Insulinresistenz zu Beschwerden führen. Auch die Zusätze wie Zitronensaft oder Orangen können bei entsprechenden Allergien Reaktionen hervorrufen. Sulfite, die als Konservierungsmittel eingesetzt werden, sind ebenfalls ein häufiger Auslöser von Unverträglichkeiten, die sich in Atemnot, Kopfschmerzen oder Hautausschlägen äußern können.

Die Intensität des Glühweins spielt ebenfalls eine Rolle. Ein hochprozentiger Glühwein mit intensiven Aromen verstärkt die Wahrscheinlichkeit von Unverträglichkeitsreaktionen. Wer empfindlich ist, sollte auf Glühweine mit niedrigerem Alkoholgehalt oder alkoholfreie Alternativen zurückgreifen.

Wie kann man Unverträglichkeiten vermeiden?

  • Alkoholgehalt beachten: Wählen Sie Glühwein mit geringerem Alkoholanteil.
  • Zutaten prüfen: Achten Sie auf die Zutatenliste und meiden Sie Glühwein mit Inhaltsstoffen, auf die Sie allergisch reagieren. Alkoholfreie Varianten bieten hier eine gute Alternative.
  • Selbstgemacht ist oft besser: Wenn Sie selbst Glühwein zubereiten, können Sie die Zutaten kontrollieren und auf potentielle Allergene verzichten.
  • Langsam trinken: Genießen Sie den Glühwein langsam und in Maßen. So wird die schnelle Resorption im Dünndarm vermieden.
  • Achtsamkeit: Achten Sie auf Ihren Körper und seine Signale. Bei ersten Anzeichen von Unverträglichkeit sollten Sie den Konsum sofort beenden.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Unverträglichkeit von Glühwein ist nicht nur auf den Alkohol beschränkt. Allergien, Unverträglichkeiten gegenüber einzelnen Zutaten und der hohe Zuckergehalt spielen eine entscheidende Rolle. Achtsamkeit, die Wahl des richtigen Glühweins und ein maßvoller Konsum sind entscheidend, um die weihnachtliche Stimmung ungetrübt zu genießen.