Wo treten Schmerzen bei Vitamin-B12-Mangel auf?

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Ein Mangel an Vitamin B12 zeigt sich primär durch neurologische Symptome. Taubheit, Kribbeln und Schmerzen, oft in Händen und Füßen, sind typische Anzeichen. Auch Koordinationsstörungen und Muskelschwäche können auftreten, die auf nervliche Schädigungen hindeuten.

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Unsichtbarer Mangel, spürbare Schmerzen: Wo macht sich ein Vitamin-B12-Mangel bemerkbar?

Ein Mangel an Vitamin B12, auch Cobalamin genannt, ist tückisch. Im Gegensatz zu anderen Mangelerscheinungen äußert er sich nicht primär durch allgemeine Schwäche oder Müdigkeit, sondern oft durch neurologische Symptome, die zunächst leicht übersehen werden können. Die Lokalisation der Schmerzen und Beschwerden ist daher entscheidend für die Diagnose. Während ein einfacher Bluttest den Mangel nachweisen kann, verraten die Schmerzsymptome viel über den Grad und die Ausprägung des Defizits.

Periphere Nerven: Die häufigsten Schmerzorte

Die häufigsten Schmerzen bei einem Vitamin-B12-Mangel betreffen das periphere Nervensystem. Das sind die Nerven, die von Rückenmark und Gehirn zu den Extremitäten ziehen. Hier zeigen sich die Symptome oft als:

  • Parästhesien in Händen und Füßen: Das sind sensible Störungen, die sich als Taubheit, Kribbeln, Brennen oder Ameisenlaufen manifestieren. Diese Empfindungen können leicht, aber auch stark ausgeprägt sein und den Alltag erheblich beeinträchtigen. Sie sind oft symmetrisch, d.h. beide Hände oder Füße sind gleichermaßen betroffen. Wichtig ist hier die genaue Lokalisation und Beschreibung der Empfindungen durch den Patienten, da dies dem Arzt wichtige Hinweise liefert.

  • Schmerzen in den Extremitäten: Neben den Parästhesien können auch deutliche Schmerzen in Händen, Füßen, Armen und Beinen auftreten. Diese Schmerzen können stechend, brennend, dumpf oder krampfartig sein und sich im Laufe des Tages verändern. Sie können durch Bewegung verstärkt werden oder auch in Ruhe auftreten.

  • Muskelschwäche und Koordinationsstörungen: Ein fortgeschrittener B12-Mangel kann zu einer deutlichen Muskelschwäche führen, die sich durch Schwierigkeiten beim Gehen, Treppensteigen oder Greifen von Gegenständen bemerkbar macht. Auch Koordinationsstörungen, wie z.B. unsicherer Gang oder Schwierigkeiten beim Schreiben, sind typische Symptome. Diese Symptome deuten auf eine Schädigung der Nervenbahnen hin, die die Muskeln steuern.

Weitere mögliche Schmerzlokalisationen:

Obwohl seltener, können auch andere Bereiche betroffen sein:

  • Zungenbrennen und -schmerzen: Ein glossitis (Zungenentzündung) kann mit Brennen, Rötung und Schmerzen auf der Zunge einhergehen.

  • Magen-Darm-Beschwerden: Obwohl nicht direkt als Schmerz empfunden, können Magen-Darm-Probleme wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall im Zusammenhang mit einem B12-Mangel auftreten.

Wichtig: Die hier beschriebenen Symptome sind nicht spezifisch für einen Vitamin-B12-Mangel und können auch andere Ursachen haben. Eine frühzeitige Diagnose durch einen Arzt ist daher unerlässlich. Dieser wird neben einer Anamnese und der körperlichen Untersuchung Blutuntersuchungen durchführen, um den Vitamin-B12-Spiegel zu bestimmen und die Diagnose zu sichern. Nur so kann eine adäquate Therapie eingeleitet und eine Verschlimmerung der Symptome verhindert werden. Eine frühzeitige Behandlung verhindert irreversible Nervenschäden.

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