Wird im Krankenhaus immer Blut abgenommen?

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Im Rahmen eines Krankenhausaufenthalts wird allen Patienten routinemäßig Blut abgenommen. Dies dient der Feststellung des Blutbildes und weiterer wichtiger Gesundheitsmarker. Abhängig von den Symptomen kann auch ein niedergelassener Arzt eine Blutuntersuchung anordnen.

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Blutabnahme im Krankenhaus: Routine oder Notwendigkeit?

Die Blutabnahme ist für viele Menschen ein unangenehmer, wenn auch kurzer Moment. Im Krankenhausalltag gehört sie jedoch oft zur Routine. Aber wird wirklich jedem Patienten im Krankenhaus Blut abgenommen? Und warum ist das so? Dieser Artikel beleuchtet die Hintergründe und versucht, diese Fragen zu beantworten.

Die Blutabnahme als diagnostisches Werkzeug

Die Blutuntersuchung ist ein Eckpfeiler der modernen Medizin. Sie liefert wichtige Informationen über den Zustand des Körpers und ermöglicht es Ärzten, Krankheiten frühzeitig zu erkennen, zu diagnostizieren und zu überwachen. Durch die Analyse des Blutes können verschiedene Werte ermittelt werden, darunter:

  • Blutbild: Gibt Auskunft über die Anzahl und Beschaffenheit der verschiedenen Blutzellen (rote und weiße Blutkörperchen, Blutplättchen). Dies hilft bei der Diagnose von Infektionen, Blutarmut und anderen Bluterkrankungen.
  • Elektrolyte: Die Konzentration von Elektrolyten wie Natrium, Kalium und Chlorid ist entscheidend für die Funktion von Nerven, Muskeln und Organen.
  • Leber- und Nierenwerte: Diese Werte geben Aufschluss über die Funktion von Leber und Nieren und können auf Schädigungen oder Erkrankungen hinweisen.
  • Entzündungswerte: Erhöhte Entzündungswerte wie CRP (C-reaktives Protein) können auf eine Entzündung im Körper hindeuten.
  • Blutzucker: Zur Überwachung von Diabetes oder zur Erkennung von Stoffwechselstörungen.
  • Spezifische Marker: Je nach Verdachtsdiagnose können auch spezifische Marker untersucht werden, beispielsweise zur Erkennung von Herzinfarkt (Troponin), Schilddrüsenerkrankungen (TSH) oder Tumormarkern.

Routine oder individuelle Entscheidung?

Die Frage, ob im Krankenhaus jedem Patienten routinemäßig Blut abgenommen wird, lässt sich nicht pauschal beantworten. In vielen Krankenhäusern ist es üblich, bei der Aufnahme standardmäßig eine Blutuntersuchung durchzuführen. Dies dient dazu, einen umfassenden Überblick über den Gesundheitszustand des Patienten zu erhalten und mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen.

Allerdings ist die Blutabnahme keine absolute Pflicht und sollte immer in Absprache mit dem Arzt erfolgen. Folgende Faktoren spielen bei der Entscheidung eine Rolle:

  • Grund des Krankenhausaufenthalts: Bei bestimmten Routineeingriffen oder klar definierten Krankheitsbildern kann eine Blutuntersuchung unnötig sein.
  • Vorerkrankungen: Patienten mit bekannten Vorerkrankungen, die die Blutwerte beeinflussen könnten, profitieren in der Regel von einer Blutuntersuchung.
  • Medikation: Bestimmte Medikamente können die Blutwerte verändern, weshalb eine Blutuntersuchung sinnvoll sein kann, um die Medikamentenwirkung zu überwachen.
  • Symptome: Wenn der Patient spezifische Symptome aufweist, die auf eine Erkrankung hinweisen, die durch eine Blutuntersuchung diagnostiziert werden kann, ist diese indiziert.
  • Patientenwunsch: Der Patient hat das Recht, eine Blutuntersuchung abzulehnen, sofern er ausreichend über die möglichen Konsequenzen aufgeklärt wurde.

Die Rolle des niedergelassenen Arztes

Auch außerhalb des Krankenhauses kann eine Blutuntersuchung notwendig sein. Der niedergelassene Arzt kann eine Blutuntersuchung anordnen, wenn er aufgrund der Symptome des Patienten oder im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen den Verdacht auf eine Erkrankung hat oder den allgemeinen Gesundheitszustand überprüfen möchte.

Fazit

Die Blutabnahme ist ein wichtiges diagnostisches Werkzeug, das im Krankenhaus und in der Arztpraxis vielfältig eingesetzt wird. Ob sie im Krankenhaus als Routine gilt oder individuell entschieden wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es ist wichtig, dass die Blutabnahme immer in Absprache mit dem Arzt erfolgt und der Patient über die Gründe und möglichen Konsequenzen aufgeklärt wird. Die Entscheidung für oder gegen eine Blutabnahme sollte immer eine individuelle Abwägung von Nutzen und Risiken sein.