Wieso können Wale so lange die Luft anhalten?

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Walen ermöglicht ihre außergewöhnliche Atemunterbrechung durch eine spezielle, druckresistente Blutgefäßstruktur im Gehirn. Ein spezielles, verhärtungsfähiges Öl im Körper unterstützt zudem das Abtauchen. Diese Kombination aus Schutzmechanismen erlaubt es ihnen, lange Zeit unter Wasser zu verbleiben.
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Waltauchen: Die erstaunliche Fähigkeit, den Atem anzuhalten

Wale sind faszinierende Meeresbewohner, die durch ihre außergewöhnliche Fähigkeit bekannt sind, für längere Zeiträume die Luft anzuhalten. Wie schaffen sie es, unter Wasser zu überleben, ohne zu atmen? Die Antwort liegt in einer Reihe einzigartiger physiologischer Anpassungen.

Druckresistente Blutgefäße

Im Gehirn von Walen befinden sich spezielle Druckgefäßstrukturen, die als “Rete Mirabile” (lateinisch für “wunderbares Netz”) bekannt sind. Diese Gefäße haben eine höhere Dichte und eine dickere Wandstärke als bei anderen Säugetieren, wodurch sie dem extremen Druck standhalten können, der in großen Tiefen entsteht.

Wenn ein Wal taucht, wird das Blut in dieses Netzwerk umgeleitet, wo es einen Teil des Sauerstoffs abgibt, den es zuvor in der Lunge aufgenommen hat. Das sauerstoffreiche Blut versorgt dann das Gehirn und andere lebenswichtige Organe, wodurch sie auch ohne sofortigen Zugang zu frischer Luft weiter funktionieren können.

Sauerstoffreservoir

Zusätzlich zu den Druckgefäßen haben Wale auch einen speziellen Typ von Öl in ihrem Körper, der als “Myoglobin” bezeichnet wird. Myoglobin hat die Fähigkeit, Sauerstoff zu binden und zu speichern, ähnlich wie Hämoglobin im Blut.

Beim Tauchen dient Myoglobin als Sauerstoffreservoir, das den Muskeln und anderen Geweben zusätzlichen Sauerstoff liefert. Dies ermöglicht es Walen, ihre Stoffwechselrate zu senken und Energie zu sparen, während sie unter Wasser sind.

Zusammenarbeit von Anpassungen

Die Kombination aus druckresistenten Blutgefäßen und Myoglobin ermöglicht Walen, sehr lange unter Wasser zu bleiben. Der Druck ihrer Umgebung wird durch die geschützten Blutgefäße im Gehirn abgewehrt, während Myoglobin den Muskeln und Organen den benötigten Sauerstoff liefert.

Die längste jemals aufgezeichnete Tauchzeit für einen Wal ist die eines Pottwals, der mehr als zwei Stunden unter Wasser blieb. Diese bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit ist ein Beweis für die erstaunliche Überlebensfähigkeit von Meeressäugern.