Wie viele Krankheitstage sind ok?
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Wie viele Krankheitstage sind okay? Lohnfortzahlung und die Grenzen im Krankheitsfall
In Deutschland ist die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gesetzlich geregelt. Ein wichtiger Aspekt, der oft missverstanden wird, ist die begrenzte Dauer dieser Absicherung. Während es für die meisten Arbeitnehmer*innen eine wertvolle Unterstützung darstellt, ist die gesetzlich festgelegte Frist von maximal sechs Wochen pro Kalenderjahr ein entscheidender Punkt, den man im Blick behalten sollte.
Der Arbeitgeber ist verpflichtet, das volle Gehalt während dieser sechs Wochen zu zahlen. Diese gesetzliche Regelung dient der Sicherung des Lebensunterhalts im Falle einer Erkrankung. Doch was passiert nach diesen sechs Wochen? Hier greift die individuelle Vereinbarung.
Die sechs Wochen – die gesetzliche Grundlage
Die sechs Wochen Lohnfortzahlung basieren auf dem Krankheitsgeldgesetz. Es ist nicht verhandelbar, dass die Arbeitgeberinnen diese Pflicht einhalten müssen. Der Anspruch auf Krankengeld wird durch den Nachweis der Erkrankung und des ärztlichen Attests gesichert. Das Gesetz legt den Fokus auf die schnelle Wiederherstellung der Gesundheit und sieht keine unbegrenzte finanzielle Absicherung vor. Es ist entscheidend zu verstehen, dass diese sechs Wochen jährlich* gelten. Hat man in einem Jahr bereits sechs Wochen Krankengeld in Anspruch genommen, steht man in dem gleichen Kalenderjahr nicht erneut für weitere sechs Wochen an Lohnfortzahlung.
Mehr als sechs Wochen – individuelle Absprachen
Nach Ablauf der sechs Wochen Lohnfortzahlung müssen alternative Regelungen gefunden werden. Hier kommen individuelle Vereinbarungen zwischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitgeberinnen ins Spiel. Dies kann zum Beispiel durch:
- Urlaubsanspruch erfolgen. Eine Krankheit während der Urlaubszeit kann in Absprache mit dem Arbeitgeber gedeckt werden, auch darüber hinaus.
- Zusätzliche Vereinbarungen in Arbeitsverträgen oder Betriebsvereinbarungen. Diese Regelungen können die Lohnfortzahlung auch über die gesetzlich vorgeschriebenen sechs Wochen hinaus regeln. Es ist wichtig zu prüfen, ob solche Vereinbarungen in dem eigenen Arbeitsverhältnis existieren.
- Prüfung von Zusatzversicherungen. Private Zusatzversicherungen bieten oft weitere Absicherungen in Krankheitsfällen, die über die gesetzliche Regelung hinausgehen.
Wichtige Hinweise und Tipps
- Sorgfältige Dokumentation: Es ist essentiell, die Krankheitszeiten sorgfältig zu dokumentieren und alle notwendigen Unterlagen, insbesondere das ärztliche Attest, zu archivieren.
- Offene Kommunikation: Ein offener Austausch mit dem Arbeitgeber ist wichtig, um eventuelle Fragen oder Missverständnisse zu klären, insbesondere bei längerfristigen Ausfällen.
- Rechtliche Beratung: Bei komplexen Fragen bezüglich der Lohnfortzahlung sollte rechtlicher Rat eingeholt werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die sechs Wochen Lohnfortzahlung ein wichtiger Schutz im Krankheitsfall darstellen, jedoch nicht die einzige finanzielle Absicherung ist. Die individuelle Vereinbarung und die Prüfung von Möglichkeiten wie Urlaub oder Zusatzversicherungen sind für längerfristige Ausfallzeiten unerlässlich.
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