Wie viel verdient ein Allgemeinmediziner pro Patient?

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Hausärzte in Großbritannien erhalten durch den Fünfjahresvertrag eine Vergütung pro Patient, die auf gewichteten Faktoren basiert. Diese Summe steigt um 3% von 96,78 £ auf 99,70 £. Eine zusätzliche Anpassung für Leistungen außerhalb der regulären Sprechzeiten (OOH) wird mit 4,75% vergütet, was einem Anstieg von 4,59 £ auf 4,73 £ entspricht.

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Wie viel verdient ein Hausarzt in Großbritannien pro Patient?

Die Frage, wie viel ein Hausarzt in Großbritannien pro Patient verdient, lässt sich nicht pauschal mit einem festen Betrag beantworten. Das Vergütungssystem ist komplexer und basiert auf dem sogenannten Fünfjahresvertrag (Five Year Framework Agreement), der eine Kopfpauschale (Capitation Fee) vorsieht. Diese wird jährlich angepasst und berücksichtigt verschiedene Faktoren, die den Aufwand für die Behandlung eines Patienten beeinflussen.

Im aktuellen Vertrag wurde die Kopfpauschale für das Jahr 2023/24 auf 99,70 £ pro Patient festgelegt. Das entspricht einer Steigerung von 3% gegenüber dem Vorjahr (96,78 £). Dieser Betrag beinhaltet die Grundversorgung und deckt Leistungen ab, die während der regulären Sprechzeiten erbracht werden.

Zusätzlich zur Kopfpauschale erhalten Hausärzte eine separate Vergütung für Leistungen außerhalb der regulären Sprechzeiten (OOH). Diese beträgt aktuell 4,73 £ pro Patient, was einer Steigerung von 4,75% gegenüber dem Vorjahr (4,59 £) entspricht.

Es ist wichtig zu betonen, dass die genannten Beträge gewichtete Durchschnittswerte darstellen. Die tatsächliche Vergütung pro Patient kann je nach Praxis variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B.:

  • Alter der Patienten: Die Behandlung älterer Patienten ist in der Regel aufwendiger und wird daher höher vergütet.
  • Gesundheitszustand der Patienten: Patienten mit chronischen Erkrankungen benötigen mehr Betreuung und verursachen höhere Kosten.
  • Lage der Praxis: Praxen in sozial benachteiligten Gebieten erhalten oft zusätzliche Zuschläge.
  • Leistungsumfang der Praxis: Praxen, die zusätzliche Leistungen anbieten (z.B. Impfungen, Gesundheitschecks), erhalten dafür ebenfalls eine separate Vergütung.

Die Kopfpauschale bildet also nur einen Teil des Gesamteinkommens eines Hausarztes. Hinzu kommen Zahlungen für spezielle Leistungen, Präventionsmaßnahmen und die Teilnahme an Qualitätsprogrammen. Daher ist es irreführend, die Kopfpauschale als alleiniges Maß für das Einkommen eines Hausarztes zu betrachten. Sie dient vielmehr als Basisfinanzierung und soll eine gerechte und bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung gewährleisten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Vergütung von Hausärzten in Großbritannien ein komplexes System ist, das auf einer gewichteten Kopfpauschale basiert und durch zusätzliche Zahlungen für spezifische Leistungen und Faktoren ergänzt wird. Die angegebenen Beträge sind Durchschnittswerte und können je nach Praxis und Patientenstruktur variieren.