Wie verhalte ich mich, wenn mein Partner trinkt?
Unterstützen Sie Ihren Partner, indem Sie selbst keinen Alkohol trinken und ihn nicht dazu animieren. Übernehmen Sie nicht seine Verantwortung, sondern fördern Sie seine Eigenständigkeit im Umgang mit Alkohol. Verzichten Sie eventuell ganz auf Alkohol, um ein unterstützendes Umfeld zu schaffen.
Wenn der Partner trinkt: Zwischen Verständnis und Grenzen
Alkoholmissbrauch eines Partners ist eine belastende Situation, die sowohl die Beziehung als auch die betroffene Person selbst stark beeinträchtigen kann. Hilflosigkeit, Wut, Enttäuschung – ein breites Spektrum an Emotionen ist verständlich. Doch wie verhält man sich richtig? Es gibt keinen Königsweg, aber einige Verhaltensweisen können helfen, die Situation zu meistern und den Partner – und sich selbst – zu schützen.
Vermeidung von Mittrinken und Anstachelung: Der erste Schritt besteht darin, selbst ein nüchternes Vorbild zu sein. Mittrinken normalisiert den Alkoholkonsum und entzieht dem Partner die Möglichkeit, sein Trinkverhalten zu reflektieren. Auch das Anstacheln zum Trinken, sei es aus sozialen Gründen oder aus einem Gefühl der “gemeinsamen Sache”, verschlimmert die Situation. Ein nüchternes Umfeld kann der erste Schritt zur Veränderung sein. Überlegen Sie sogar, ganz auf Alkohol zu verzichten, um Ihrem Partner ein unterstützendes, alkoholfreies Umfeld zu bieten.
Verantwortung übernehmen – nein danke: Die Versuchung, die Verantwortung für den Partner und sein Trinkverhalten zu übernehmen, ist groß. Man möchte helfen, Probleme lösen und den Partner vor sich selbst schützen. Doch dies ist kontraproduktiv. Es entzieht dem Partner die Möglichkeit, mit seinen Problemen selbst umzugehen und seine Eigenverantwortung zu übernehmen. Stattdessen sollte man den Fokus darauf legen, den Partner zu unterstützen, seine eigenen Lösungswege zu finden.
Förderung von Eigenständigkeit: Anstatt Probleme zu lösen, sollte man den Partner bei der Problemlösung unterstützen. Das bedeutet, ihm zuzuhören, ohne zu urteilen, seine Gefühle zu validieren und ihn dabei zu bestärken, selbst Lösungen zu finden. Fragen wie “Wie fühlst du dich?” oder “Was denkst du, könnte dir helfen?” sind hilfreicher als vorgefertigte Ratschläge. Ermutigen Sie ihn, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, sei es bei einer Suchtberatungsstelle oder einem Therapeuten.
Grenzen setzen und Selbstfürsorge: Die Unterstützung des Partners darf nicht auf Kosten der eigenen Gesundheit und des eigenen Wohlbefindens gehen. Es ist wichtig, klare Grenzen zu setzen. Das bedeutet, sich nicht beschimpfen oder manipulieren zu lassen, sich nicht für das Verhalten des Partners verantwortlich zu fühlen und eigene Bedürfnisse zu priorisieren. Suchen Sie sich ein eigenes Unterstützungssystem, Freunde, Familie oder eine Selbsthilfegruppe, um Ihre eigenen emotionalen Bedürfnisse zu befriedigen. Die eigene psychische Gesundheit ist essentiell, um dem Partner effektiv helfen zu können.
Professionelle Hilfe: Alkoholismus ist eine Krankheit. Eine professionelle Hilfe ist oft unerlässlich. Suchtberatungsstellen und Therapeuten bieten Unterstützung für Betroffene und Angehörige an. Informieren Sie sich über die verfügbaren Angebote in Ihrer Umgebung und ermutigen Sie Ihren Partner, diese in Anspruch zu nehmen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Umgang mit dem Alkoholkonsum des Partners erfordert viel Geduld, Verständnis und vor allem die Fähigkeit, klare Grenzen zu setzen und die eigene Selbstfürsorge zu priorisieren. Unterstützung und Ermutigung zur professionellen Hilfe sind entscheidende Faktoren für einen möglichen positiven Wandel. Denken Sie daran: Sie sind nicht allein und Hilfe ist verfügbar.
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