Wie verändert sich der menschliche Körper im Weltall?

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Im Vakuum des Weltalls verdampft Körperflüssigkeit, was zur Bildung von Gasblasen im Blut führt. Diese lösen eine Kaskade von Reaktionen aus, inklusive der Entstehung von Blutgerinnseln, die lebensbedrohlich sein können. Die fehlende Schwerkraft beeinflusst zusätzlich den Kreislauf und den Stoffwechsel.
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Der menschliche Körper im Weltraum: drastische Veränderungen in einer fremden Umgebung

Das Vakuum des Weltraums stellt für den menschlichen Körper ein äußerst feindseliges Umfeld dar und löst eine Reihe dramatischer Veränderungen aus, die das Überleben ohne geeigneten Schutz unmöglich machen.

Flüssigkeitsverdunstung und Gasblasen:

Im Vakuum des Weltraums verdampft die Körperflüssigkeit unter der Haut, in den Lungen und im Blut aufgrund des fehlenden Drucks schnell. Dieser Verdunstungsprozess führt zur Bildung von Gasblasen im Blut, einem Zustand, der als “Dekompressionskrankheit” bezeichnet wird.

Diese Gasblasen können zu schweren gesundheitlichen Komplikationen führen, einschließlich:

  • Blutgerinnseln (Embolien), die lebensbedrohliche Blockaden in Blutgefäßen verursachen können
  • Nervenschäden durch Druck auf das Rückenmark
  • Gelenkschmerzen durch Gasblasen in der Gelenkflüssigkeit

Herz-Kreislauf-Probleme:

Die fehlende Schwerkraft im Weltraum wirkt sich erheblich auf den Herz-Kreislauf aus. Ohne die Schwerkraft, die das Blut in Richtung Füße zieht, sammelt es sich im Kopf an. Dies führt zu einer erhöhten Belastung des Herzens und kann zu Herzproblemen wie Herzrhythmusstörungen und Schwindelanfällen führen.

Knochenverlust und Muskelschwund:

Die Abwesenheit der Schwerkraft belastet Knochen und Muskeln nicht mehr, was zu einem erheblichen Knochenverlust und Muskelschwund führt. Astronauten können bis zu 2 % ihrer Knochenmasse pro Monat im Weltraum verlieren. Auch die Muskeln können um bis zu 40 % ihrer Stärke verlieren.

Stoffwechselstörungen:

Die Schwerelosigkeit stört auch den Stoffwechsel. Die Verdauung verlangsamt sich, was zu Verstopfung und anderen Magen-Darm-Problemen führen kann. Darüber hinaus wird die Produktion roter Blutkörperchen reduziert, was zu Anämie führen kann.

Immunsystemschwäche:

Die Exposition gegenüber dem Weltraum schwächt das Immunsystem, wodurch Astronauten anfälliger für Infektionen werden. Dies liegt sowohl an den Auswirkungen der Schwerelosigkeit als auch an der Strahlenbelastung im Weltraum.

Sonstige Auswirkungen:

Weitere Auswirkungen des Weltraums auf den menschlichen Körper sind:

  • Astronauten werden größer, da die Wirbelsäule sich in der Schwerelosigkeit ausdehnt.
  • Die Gesichtszüge können sich verändern, wobei das Gesicht deutlich wird und die Augen größer erscheinen.
  • Schlafstörungen sind häufig, da die fehlende Schwerkraft den zirkadianen Rhythmus stört.

Diese Veränderungen im menschlichen Körper im Weltraum unterstreichen die Notwendigkeit umfassender Maßnahmen, um Astronauten während Weltraummissionen zu schützen. Schutzanzüge, Medikamente und spezielle Übungen sind unerlässlich, um die Auswirkungen der feindlichen Umgebung des Weltraums auf den Körper zu minimieren.

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