Wie stellt man fest, ob man übersäuert ist?

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Anhaltender Muskelkater, Hautprobleme und vermehrte Infekte könnten auf eine Übersäuerung hindeuten. Auch Verdauungsstörungen, Haarausfall und Zyklusschwierigkeiten werden oft genannt. Ein Arztbesuch klärt mögliche Ursachen und bietet individuelle Lösungsansätze.

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Absolut! Hier ist ein Artikel, der das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und sich von typischen Inhalten abhebt:

Körper im Säurebad? Übersäuerung erkennen, verstehen und handeln

Fühlen Sie sich oft müde, obwohl Sie ausreichend schlafen? Plagen Sie unerklärliche Muskelverspannungen oder Hautprobleme? Dann könnte eine Übersäuerung des Körpers, auch Azidose genannt, eine Rolle spielen.

Was bedeutet Übersäuerung überhaupt?

Unser Körper ist ein Meister der Balance. Er strebt einen leicht basischen pH-Wert im Blut von etwa 7,4 an. Eine Übersäuerung entsteht, wenn sich zu viele Säuren im Körper ansammeln oder die Puffersysteme des Körpers überlastet sind, diese Säuren zu neutralisieren. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass der pH-Wert des Blutes sinkt (das wäre lebensbedrohlich!), sondern dass die Säure-Basen-Balance im Gewebe und in den Zellen gestört ist.

Die Symptomvielfalt: Mehr als nur Sodbrennen

Die Symptome einer möglichen Übersäuerung sind vielfältig und oft unspezifisch. Das macht es schwierig, sie eindeutig zuzuordnen. Einige häufig genannte Anzeichen sind:

  • Muskeln und Gelenke: Anhaltender Muskelkater nach leichter Anstrengung, Muskelverspannungen, Gelenkschmerzen
  • Haut und Haare: Hautprobleme wie Ekzeme oder Akne, Haarausfall, brüchige Nägel
  • Verdauung: Verdauungsstörungen wie Blähungen, Verstopfung oder Durchfall, Sodbrennen
  • Immunsystem: Erhöhte Anfälligkeit für Infekte
  • Hormone: Zyklusbeschwerden bei Frauen
  • Allgemeines Wohlbefinden: Müdigkeit, Erschöpfung, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten

Wichtig: Diese Symptome können auch andere Ursachen haben. Es ist entscheidend, sich nicht selbst zu diagnostizieren, sondern ärztlichen Rat einzuholen.

Ursachenforschung: Woher kommen die Säuren?

Die Ursachen für eine Übersäuerung können vielfältig sein:

  • Ernährung: Eine Ernährung mit viel Fleisch, Wurst, Zucker, Weißmehlprodukten und wenig Gemüse und Obst kann die Säurebildung im Körper fördern.
  • Stress: Chronischer Stress kann zu einer erhöhten Ausschüttung von Stresshormonen führen, die den Säure-Basen-Haushalt belasten.
  • Bewegungsmangel: Bewegungsmangel kann die Ausscheidung von Säuren über die Atmung und die Haut beeinträchtigen.
  • Umweltgifte: Belastungen durch Umweltgifte können den Körper zusätzlich belasten und die Entgiftungsorgane beanspruchen.
  • Erkrankungen: Bestimmte Erkrankungen wie Diabetes oder Nierenerkrankungen können ebenfalls zu einer Übersäuerung führen.

Der Weg zur Diagnose: Mehr als nur ein pH-Streifen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine mögliche Übersäuerung festzustellen:

  • Anamnese und körperliche Untersuchung: Der Arzt wird Sie nach Ihren Beschwerden, Ihrer Ernährung und Ihrem Lebensstil fragen.
  • pH-Wert-Messung des Urins: Diese Messung kann einen ersten Hinweis auf eine mögliche Übersäuerung geben, ist aber nicht immer aussagekräftig. Sie ist Momentaufnahme und schwankt tageszeitabhängig.
  • Säure-Basen-Haushalt im Blut: Eine Blutgasanalyse kann den Säure-Basen-Haushalt im Blut genauer beurteilen.
  • Weitere Untersuchungen: Je nach Verdacht können weitere Untersuchungen wie eine Stuhluntersuchung oder eine Analyse des Mineralstoffhaushaltes sinnvoll sein.

Was tun bei Übersäuerung? Individuelle Lösungsansätze

Die Behandlung einer Übersäuerung sollte immer individuell auf die Ursachen und Symptome abgestimmt sein. Mögliche Maßnahmen sind:

  • Ernährungsumstellung: Eine basenreiche Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Salat, Kräutern und Sprossen kann helfen, den Säure-Basen-Haushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
  • Stressmanagement: Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder autogenes Training können helfen, Stress abzubauen und die Säurebildung zu reduzieren.
  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft fördert die Ausscheidung von Säuren über die Atmung und die Haut.
  • Basische Bäder: Basische Bäder können helfen, Säuren über die Haut auszuscheiden.
  • Nahrungsergänzungsmittel: In bestimmten Fällen können Nahrungsergänzungsmittel wie basische Mineralstoffmischungen sinnvoll sein, um den Säure-Basen-Haushalt zu unterstützen.
  • Behandlung von Grunderkrankungen: Wenn eine Erkrankung die Ursache für die Übersäuerung ist, sollte diese behandelt werden.

Fazit: Den Körper als Ganzes betrachten

Eine Übersäuerung ist ein komplexes Thema, das viele verschiedene Aspekte berücksichtigt. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie übersäuert sind, sollten Sie sich ärztlich beraten lassen, um die Ursachen abzuklären und eine individuelle Behandlung zu erhalten. Eine ganzheitliche Betrachtung des Körpers und eine Anpassung des Lebensstils können helfen, den Säure-Basen-Haushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen und das Wohlbefinden zu steigern.