Wie schläft man in der Schwerelosigkeit?

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Die Schwerelosigkeit im Orbit verändert den Schlaf grundlegend. Astronauten schweben nicht einfach frei, sondern sichern sich in speziellen Schlafsäcken, um ein unbeabsichtigtes „Abtreiben während des Schlafs zu vermeiden. Die fehlende Schwerkraft beeinflusst die Körperhaltung, doch der Schlaf findet in einem ungewöhnlichen, aber für den Körper adaptierten Zustand statt.
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Schlafen im Orbit: Wie Astronauten in der Schwerelosigkeit zur Ruhe finden

Der Traum vom Weltraum, von Sternenstaub und fernen Galaxien, beinhaltet selten alltägliche Dinge wie Schlaf. Doch selbst inmitten der Weiten des Universums müssen Astronauten ihre Akkus aufladen. Doch wie schläft man eigentlich in der Schwerelosigkeit?

Wer glaubt, Astronauten würden schwerelos durch ihre Raumkapseln schweben, irrt sich. Tatsächlich ist das Schlafen im All eine Wissenschaft für sich, die mit Herausforderungen verbunden ist, die wir Erdbewohner uns kaum vorstellen können.

Anstatt sich einfach fallen zu lassen, müssen sich Astronauten in speziell entwickelten Schlafsäcken verstauen, die an der Wand befestigt sind. Diese Konstruktion verhindert nicht nur, dass sie unkontrolliert durch die Raumstation schweben, sondern simuliert auch das Gefühl von Druck auf den Körper, das wir von der Schwerkraft gewohnt sind.

Die fehlende Schwerkraft hat jedoch weitere Auswirkungen auf den Schlaf. Die natürliche Krümmung der Wirbelsäule, die wir auf der Erde durch die Schwerkraft einnehmen, entfällt im All. Dies führt dazu, dass Astronauten in einer fast vollständig gestreckten Haltung schlafen – eine ungewohnte Erfahrung für den Körper, an die er sich jedoch gewöhnen kann.

Doch nicht nur die Körperhaltung, auch die Schlafqualität selbst kann durch die Schwerelosigkeit beeinflusst werden. Viele Astronauten berichten von Schlafstörungen und leichtem Schlaf, was auf den veränderten Hormonhaushalt und die ständige Helligkeit im Orbit zurückgeführt werden kann.

Um den Schlaf im All zu optimieren, werden spezielle Lichtzyklen und Verdunklungssysteme eingesetzt, die dem natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus ähneln sollen. Auch Entspannungstechniken und eine ausgewogene Ernährung tragen zu einem erholsamen Schlaf bei – soweit dies unter den extremen Bedingungen der Raumfahrt möglich ist.

Obwohl das Schlafen im Weltall also seine Tücken hat, meistert der menschliche Körper auch diese Herausforderung mit Bravour. Die Anpassungsfähigkeit des Menschen an extreme Umwelten ist beeindruckend und ermöglicht es uns, selbst in den unwirtlichsten Regionen des Universums zur Ruhe zu kommen.