Wie reanimieren bei Herzinfarkt?

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Im Notfall eines Herzinfarkts ist sofortiges Handeln entscheidend. Beginne umgehend mit einer kontinuierlichen Herzdruckmassage: Lege den Patienten auf den Rücken und drücke mit durchgestreckten Armen im Takt von zwei Kompressionen pro Sekunde etwa fünf Zentimeter tief auf die Mitte des Brustkorbs. Unterbreche diese lebensrettende Maßnahme nicht, bis der Rettungsdienst eintrifft.

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Herzinfarkt: Soforthilfe durch lebensrettende Maßnahmen

Ein Herzinfarkt ist ein lebensbedrohlicher Notfall, der sofortiges Handeln erfordert. Zögern kostet wertvolle Zeit und kann fatale Folgen haben. Die folgenden Informationen dienen der ersten Hilfe und ersetzen keinen Erste-Hilfe-Kurs. Ein professioneller Erste-Hilfe-Kurs vermittelt die notwendigen Fertigkeiten und das sichere Vorgehen in einer solchen Situation detailliert und praxisnah.

Erkennung eines Herzinfarkts:

Die Symptome eines Herzinfarkts sind nicht immer eindeutig und können von Person zu Person variieren. Typische Anzeichen sind:

  • Starke, andauernde Schmerzen in der Brust: Oft wird der Schmerz als Druck, Enge oder Brennen beschrieben, der in den linken Arm, den Rücken, den Kiefer oder den Hals ausstrahlen kann.
  • Atemnot: Schwierigkeiten beim Atmen oder Kurzatmigkeit können auftreten.
  • Übelkeit und Erbrechen: Manche Betroffene leiden unter Übelkeit oder Erbrechen.
  • Schweißausbrüche: Kältegefühl und übermäßiges Schwitzen sind ebenfalls möglich.
  • Schwindel und Benommenheit: Ein Gefühl von Schwäche oder Ohnmacht kann auftreten.
  • Plötzlicher Bewusstseinsverlust: In schweren Fällen kann es zum Bewusstseinsverlust kommen.

Wichtig: Nicht jeder Herzinfarkt verläuft mit den klassischen Symptomen. Vor allem Frauen und ältere Menschen können atypische Symptome zeigen. Bei jedem Verdacht auf einen Herzinfarkt sollte sofort der Rettungsdienst (Notruf 112) alarmiert werden!

Sofortmaßnahmen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes:

  1. Notruf 112 alarmieren: Dies ist der wichtigste Schritt! Geben Sie dem Disponenten präzise Auskunft über den Ort des Geschehens, die Situation und den Zustand der betroffenen Person.

  2. Bewusstseinskontrolle: Überprüfen Sie, ob die Person bei Bewusstsein ist.

  3. Herzdruckmassage (Herz-Lungen-Wiederbelebung – HLW): Wenn die Person bewusstlos ist und nicht normal atmet (keine normalen Atemzüge), beginnen Sie sofort mit einer Herzdruckmassage.

    • Lagerung: Legen Sie die Person auf eine feste Unterlage (Boden).
    • Handposition: Legen Sie die Handflächen übereinander in der Mitte des Brustkorbs (zwischen den Brustwarzen).
    • Drucktiefe und -frequenz: Drücken Sie mit durchgestreckten Armen etwa 5-6 cm tief und mit einer Frequenz von ca. 100-120 Kompressionen pro Minute in den Brustkorb. Das entspricht etwa zwei Kompressionen pro Sekunde. Die Druckphase sollte etwa so lange dauern wie die Entlastungsphase.
    • Atmung: Falls Sie mit der Beatmung vertraut sind und sich sicher fühlen, führen Sie nach 30 Herzdruckmassagen zwei Beatmungen durch. Andernfalls konzentrieren Sie sich ausschließlich auf die Herzdruckmassage.
    • Fortführung: Setzen Sie die Herzdruckmassage fort, bis der Rettungsdienst eintrifft oder die Person wieder normal atmet und bei Bewusstsein ist.

Wichtig: Eine korrekte Herzdruckmassage ist lebensrettend. Regelmäßige Erste-Hilfe-Kurse sind daher unbedingt zu empfehlen. Nur durch Übung kann die richtige Technik sicher beherrscht werden. Versuchen Sie nicht, andere Maßnahmen wie z.B. das Freimachen der Atemwege oder die Anwendung eines Defibrillators durchzuführen, wenn Sie nicht entsprechend geschult sind.

Nach dem Eintreffen des Rettungsdienstes:

Kooperieren Sie mit den Rettungskräften und geben Sie ihnen alle relevanten Informationen. Die weitere medizinische Versorgung liegt nun in deren Händen.

Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keinen professionellen Erste-Hilfe-Kurs. Für eine sichere Anwendung lebensrettender Maßnahmen ist eine fundierte Ausbildung unerlässlich.