Wie oft muss man den Druckausgleich Tauchen?

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Um Ohrenschmerzen beim Tauchen vorzubeugen, führe den Druckausgleich regelmäßig durch. Beginne frühzeitig, idealerweise alle 30 bis 50 Zentimeter, besonders zu Beginn des Abstiegs. Hilfreich ist es, den Hals leicht nach oben zu strecken, da dies die Öffnung der Eustachischen Röhren erleichtern kann. Wiederhole den Vorgang bis zur gewünschten Tiefe.

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Der Schlüssel zum schmerzfreien Tauchgang: So oft musst du den Druckausgleich durchführen!

Ohrenschmerzen sind für viele Taucher ein unangenehmes, wenn nicht sogar schmerzhaftes Problem. Glücklicherweise lässt sich dieses Problem in den allermeisten Fällen durch eine einfache Maßnahme verhindern: den regelmäßigen Druckausgleich. Doch wie oft ist “regelmäßig” wirklich? Und was gibt es neben der Häufigkeit noch zu beachten, um den Druckausgleich optimal durchzuführen?

Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte rund um den Druckausgleich beim Tauchen und gibt dir praktische Tipps, um deine Tauchgänge schmerzfrei und sicher zu gestalten.

Warum ist der Druckausgleich so wichtig?

Beim Abtauchen erhöht sich der Wasserdruck. Dieser Druck wirkt auf das Trommelfell und drückt es nach innen. Der Raum hinter dem Trommelfell, das Mittelohr, ist über die Eustachische Röhre mit dem Rachenraum verbunden. Durch den Druckausgleich wird Luft in das Mittelohr geleitet, um den Druckunterschied zwischen Außen- und Innendruck des Trommelfells auszugleichen. Geschieht dies nicht, kommt es zu Schmerzen und im schlimmsten Fall zu einem Barotrauma, einer Verletzung des Mittelohrs.

Die magische Formel: Häufigkeit und Timing

Die Häufigkeit des Druckausgleichs hängt von verschiedenen Faktoren ab, ist aber besonders am Anfang des Tauchgangs entscheidend. Hier sind die wichtigsten Richtlinien:

  • Beginne frühzeitig: Starte mit dem Druckausgleich, bevor du überhaupt das Gefühl hast, dass du ihn brauchst. Warte nicht, bis du Schmerzen verspürst.
  • Alle 30 bis 50 Zentimeter: Vor allem auf den ersten Metern des Abstiegs solltest du alle 30 bis 50 Zentimeter den Druckausgleich durchführen. Dies ist die kritischste Phase, da der Druck in geringen Tiefen am schnellsten ansteigt.
  • Je langsamer, desto besser: Ein langsamer Abstieg gibt dir mehr Zeit für den Druckausgleich und verhindert, dass sich der Druck zu schnell aufbaut.
  • Höre auf deinen Körper: Jeder Mensch ist anders. Manche benötigen einen häufigeren Druckausgleich als andere. Achte auf die Signale deines Körpers und passe die Häufigkeit entsprechend an. Wenn du Schwierigkeiten hast oder Druck verspürst, stoppe den Abstieg und versuche erneut den Druckausgleich.
  • Wiederhole bis zur gewünschten Tiefe: Setze den Druckausgleich während des gesamten Abstiegs fort, auch wenn du dich bereits in tieferen Bereichen befindest.

Mehr als nur die Frequenz: Technik und Vorbereitung

Neben der Häufigkeit ist auch die Technik entscheidend für einen erfolgreichen Druckausgleich:

  • Die richtige Technik: Es gibt verschiedene Techniken zum Druckausgleich, die bekanntesten sind die Valsalva-Methode (Nase zuhalten und leicht pressen) und die Frenzel-Methode (mit Zunge und Rachen Luft in die Eustachische Röhre pressen). Sprich mit deinem Tauchlehrer über die verschiedenen Techniken und finde heraus, welche für dich am besten funktioniert.
  • Entspannung ist Trumpf: Versuche, dich zu entspannen. Verspannungen können den Druckausgleich erschweren.
  • Kopfhaltung: Eine leichte Überstreckung des Halses kann die Öffnung der Eustachischen Röhren erleichtern.
  • Vorbereitung ist alles: Vermeide vor dem Tauchgang schleimhautschwellende Substanzen (z.B. Milchprodukte). Bei Erkältungen oder Allergien solltest du das Tauchen vermeiden oder dich vorher ärztlich beraten lassen.
  • Übung macht den Meister: Übe den Druckausgleich auch außerhalb des Wassers, um die Technik zu verfeinern und ein Gefühl für deinen Körper zu entwickeln.

Was tun, wenn es nicht klappt?

Wenn du trotz aller Bemühungen Schwierigkeiten beim Druckausgleich hast, solltest du:

  • Stoppen und Auftauchen: Steige ein Stück auf, bis der Druck wieder erträglich ist.
  • Entspannen und erneut versuchen: Versuche, dich zu entspannen und den Druckausgleich erneut durchzuführen.
  • Abbruch: Wenn es auch nach mehrmaligen Versuchen nicht gelingt, brich den Tauchgang ab. Es ist besser, einen Tauchgang zu beenden, als eine Verletzung zu riskieren.

Fazit

Der regelmäßige und korrekte Druckausgleich ist essentiell für einen sicheren und schmerzfreien Tauchgang. Die optimale Häufigkeit hängt von individuellen Faktoren ab, aber die Faustregel von alle 30 bis 50 Zentimeter auf den ersten Metern ist ein guter Ausgangspunkt. Achte auf die Signale deines Körpers, übe die richtige Technik und bereite dich gut vor, um deine Tauchgänge in vollen Zügen genießen zu können. Und denk daran: Im Zweifelsfall ist es immer besser, einen Tauchgang abzubrechen, als eine Verletzung zu riskieren.