Wie oft ist krank sein normal?

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Erkältungen, auch grippale Infekte genannt, sind häufige Infektionen der oberen Atemwege, die in der Regel durch Viren verursacht werden. Erwachsene erkranken in der Regel zwei- bis viermal im Jahr an Erkältungen, während Kinder bis zu zehnmal pro Jahr betroffen sein können. Die Symptome treten auf, wenn das Immunsystem aktiv gegen die Viren vorgeht.

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Wie oft ist krank sein “normal”? Eine Frage der Definition und des Immunsystems

Die Frage, wie oft “normalerweise” krank sein ist, lässt sich nicht mit einer einfachen Zahl beantworten. Denn “krank” ist ein sehr weit gefasster Begriff und umfasst eine Vielzahl von Beschwerden, von harmlosen Erkältungen bis hin zu schweren Erkrankungen. Auch die individuelle Definition von “krank” variiert stark: Für den einen ist schon ein leichtes Kratzen im Hals Grund zur Sorge, der andere arbeitet auch mit Fieber weiter.

Konzentrieren wir uns zunächst auf die häufigsten Erkrankungen: Erkältungen (grippale Infekte) und Magen-Darm-Infekte. Bei diesen akuten, meist viralen Infektionen gilt:

Erkältungen: Erwachsene erleben durchschnittlich zwei bis vier Erkältungen pro Jahr. Kinder, deren Immunsystem noch im Aufbau ist und weniger Antikörper gegen diverse Viren besitzt, können deutlich häufiger erkranken – bis zu acht oder sogar zehn Mal jährlich ist keine Seltenheit. Diese höhere Infektionsrate ist nicht unbedingt ein Zeichen für ein geschwächtes Immunsystem, sondern vielmehr ein Prozess des Lernens und der Anpassung.

Magen-Darm-Infekte: Hier ist die Häufigkeit schwieriger zu beziffern, da viele Infektionen mild verlaufen und nicht ärztlich behandelt werden. Ein bis zwei Infektionen pro Jahr gelten jedoch als nicht ungewöhnlich, besonders bei Kindern und in Gemeinschaftsstrukturen wie Kindergärten oder Schulen.

Was bedeutet das für die individuelle Einschätzung?

Die genannten Durchschnittswerte sind nur Richtwerte. Eine geringfügig höhere oder niedrigere Infektionsrate bedeutet nicht automatisch ein Problem. Vielmehr sollten folgende Faktoren berücksichtigt werden:

  • Schwächung des Immunsystems: Häufige und langwierige Erkrankungen, schwer zu behandelnde Infekte oder eine ungewöhnlich lange Erholungszeit können auf eine Immunschwäche hindeuten. In solchen Fällen ist eine ärztliche Abklärung ratsam.
  • Art der Erkrankung: Wiederkehrende Infektionen mit denselben Erregern oder schwerwiegendere Krankheitsverläufe benötigen ebenfalls ärztliche Aufmerksamkeit.
  • Allgemeines Wohlbefinden: Fühlt man sich trotz häufiger Infekte im Allgemeinen fit und gesund, ist dies ein gutes Zeichen. Wichtig ist die Balance zwischen Ruhephasen und Aktivität.
  • Hygiene und Lebensstil: Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf, regelmäßige Bewegung und eine gute Hygiene reduzieren das Infektionsrisiko.

Fazit:

Es gibt keine magische Zahl, die definiert, wie oft krank sein “normal” ist. Ein gesundes Immunsystem lernt im Laufe des Lebens, mit verschiedenen Erregern umzugehen. Häufigkeit und Schweregrad der Erkrankungen sollten jedoch im Kontext des individuellen Wohlbefindens und potenzieller Risikofaktoren betrachtet werden. Anhaltende oder ungewöhnliche Beschwerden sollten immer ärztlich abgeklärt werden. Eine gesunde Lebensweise kann dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken und die Häufigkeit von Infekten zu reduzieren.