Wie merkt man, dass man überfordert ist?

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Zunehmende Gereiztheit, ständiges Grübeln und Schlafstörungen können auf eine Überlastung hindeuten. Ein rigides Schwarz-Weiß-Denken und das Gefühl, innerlich gefangen in einem Gedankenkarussell zu sein, verstärken diesen Eindruck deutlich. Achten Sie auf diese Signale Ihres Körpers und Ihrer Psyche.

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Die stille Überforderung: Wie erkenne ich, dass ich an meine Grenzen stoße?

Überforderung – ein Zustand, der sich schleichend einschleicht und uns oft erst dann bewusst wird, wenn wir bereits tief in seinen Klauen sitzen. Sie ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Alarmsignal unseres Körpers und unserer Psyche, das dringend Beachtung verdient. Doch wie erkennen wir diese Warnsignale, bevor sie uns komplett überwältigen? Die Antwort ist komplexer, als man zunächst annehmen mag, denn Überforderung äußert sich selten in einem einzigen, dramatischen Ereignis. Vielmehr manifestiert sie sich in einem subtilen, aber stetigen Wandel unseres Erlebens und Verhaltens.

Die gängigen Symptome wie zunehmende Gereiztheit, ständiges Grübeln und Schlafstörungen sind zwar wichtige Indikatoren, aber längst nicht die einzigen. Ein oft übersehenes Warnzeichen ist das Verlust des inneren Gleichgewichts. Das zeigt sich beispielsweise in einem rigiden Schwarz-Weiß-Denken: Schattierungen und Nuancen verschwinden, die Welt erscheint plötzlich in extremen Kategorien, Entweder-Oder-Denken dominiert die Wahrnehmung. Komplexe Probleme werden vereinfacht, vielfältige Lösungsansätze reduziert auf eine einzige, oft unrealistische Option.

Ein weiteres Symptom, das oft unterschätzt wird, ist das Gefühl, innerlich gefangen zu sein. Man fühlt sich wie in einem Gedankenkarussell, das sich unaufhaltsam dreht und keine Möglichkeit zum Aussteigen bietet. Gedanken kreisen um negative Ereignisse, Sorgen und Ängste, ohne dass es gelingt, einen klaren Kopf zu bekommen oder die Gedanken zu sortieren. Dieser Zustand geht oft einher mit einer reduzierten Konzentrationsfähigkeit und einer gesteigerten emotionalen Labilität. Kleine Ereignisse können zu heftigen Gefühlsausbrüchen führen, während die Fähigkeit, mit Stress angemessen umzugehen, abnimmt.

Neben den psychischen Symptomen manifestiert sich Überforderung oft auch körperlich. Chronische Müdigkeit, Kopfschmerzen, Magenschmerzen oder Verspannungen können Hinweise auf eine Überlastung sein. Der Körper signalisiert uns mit diesen Beschwerden, dass seine Ressourcen erschöpft sind. Ignorieren wir diese Signale, riskieren wir einen körperlichen und seelischen Zusammenbruch.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Intensität und die Art der Symptome individuell sehr unterschiedlich ausfallen können. Was für den einen eine leichte Überlastung darstellt, kann für den anderen bereits ein kritischer Zustand sein. Achten Sie daher aufmerksam auf Ihre eigenen Bedürfnisse und lernen Sie, die subtilen Signale Ihres Körpers und Ihrer Psyche zu deuten. Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie das Gefühl haben, die Situation nicht mehr alleine bewältigen zu können. Ein offenes Gespräch mit Freunden, Familie oder einem Therapeuten kann bereits den ersten Schritt zur Entlastung darstellen. Denn Überforderung ist kein Stigma, sondern ein Problem, das mit der richtigen Unterstützung bewältigt werden kann.