Wie merkt man, dass man eine Herzrhythmusstörung hat?

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Herzrhythmusstörungen äußern sich vielseitig: Plötzlicher Schwindel, Atemnot und kalter Schweiß sind typische Anzeichen. Auch ungewohnte Müdigkeit, Sehstörungen oder kurzzeitige Bewusstlosigkeit können Hinweise auf eine Störung des Herzschlags sein. Bei anhaltenden Beschwerden ist ärztlicher Rat unerlässlich.

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Wenn das Herz aus dem Takt gerät: Wie Sie Herzrhythmusstörungen erkennen

Das Herz ist der Motor unseres Lebens, ein Organ, das unermüdlich schlägt, um uns mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Ein gesunder Herzschlag ist rhythmisch und gleichmäßig, doch manchmal gerät dieser sensible Takt aus dem Gleichgewicht. Herzrhythmusstörungen, auch Arrhythmien genannt, sind weit verbreitet und können von harmlos bis lebensbedrohlich reichen. Es ist daher wichtig, die möglichen Anzeichen zu kennen, um rechtzeitig handeln zu können.

Vielfältige Symptome, individuelle Wahrnehmung

Herzrhythmusstörungen äußern sich auf unterschiedlichste Weise und werden von Betroffenen oft sehr individuell wahrgenommen. Nicht jeder Mensch mit einer Arrhythmie verspürt Symptome, während andere unter starken Beschwerden leiden. Die Art und Intensität der Symptome hängen von der Art der Rhythmusstörung, der zugrunde liegenden Ursache und dem allgemeinen Gesundheitszustand ab.

Typische Warnsignale, auf die Sie achten sollten:

  • Herzstolpern oder Herzrasen (Palpitationen): Dieses Gefühl, als ob das Herz kurz aussetzt, unregelmäßig schlägt, flattert oder rast, ist eines der häufigsten Anzeichen für eine Herzrhythmusstörung. Es kann kurzzeitig auftreten oder über einen längeren Zeitraum anhalten.

  • Schwindel und Benommenheit: Eine unregelmäßige Herzfrequenz kann die Sauerstoffversorgung des Gehirns beeinträchtigen und zu Schwindelgefühlen, Benommenheit oder sogar Ohnmacht führen. Plötzlicher Schwindel, besonders in Verbindung mit anderen Symptomen, sollte ernst genommen werden.

  • Atemnot: Wenn das Herz nicht effizient pumpt, kann sich Flüssigkeit in der Lunge ansammeln und zu Atemnot führen. Dies kann sich als Kurzatmigkeit bei Belastung oder sogar in Ruhe äußern.

  • Brustschmerzen oder Engegefühl: In einigen Fällen können Herzrhythmusstörungen Brustschmerzen oder ein Engegefühl in der Brust verursachen. Diese Symptome sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden, da sie auch auf andere Herzerkrankungen hinweisen können.

  • Ungewöhnliche Müdigkeit und Schwäche: Eine verminderte Pumpleistung des Herzens kann zu allgemeiner Müdigkeit und Schwäche führen, selbst bei geringer Anstrengung.

  • Kaltschweißigkeit: Plötzliches starkes Schwitzen ohne erkennbaren Grund, insbesondere in Kombination mit anderen Symptomen, kann ein Warnsignal sein.

  • Sehstörungen: In seltenen Fällen können Herzrhythmusstörungen zu kurzzeitigen Sehstörungen führen.

  • Kurzzeitige Bewusstlosigkeit (Synkope): Ein plötzlicher Bewusstseinsverlust, der nur wenige Sekunden oder Minuten dauert, kann ein Zeichen für eine ernsthafte Herzrhythmusstörung sein, die die Blutversorgung des Gehirns unterbricht.

Wichtig: Nicht jedes Symptom deutet auf eine Herzrhythmusstörung hin!

Es ist wichtig zu betonen, dass viele der genannten Symptome auch durch andere Erkrankungen oder Faktoren verursacht werden können. Stress, Angstzustände, Koffein oder bestimmte Medikamente können beispielsweise ebenfalls Herzrasen oder Schwindel auslösen. Dennoch sollten Sie diese Symptome nicht ignorieren, insbesondere wenn sie neu auftreten, häufiger vorkommen oder von anderen Beschwerden begleitet werden.

Was tun, wenn Sie den Verdacht auf eine Herzrhythmusstörung haben?

  • Beobachten Sie Ihre Symptome genau: Führen Sie ein Tagebuch, in dem Sie Art, Häufigkeit und Dauer Ihrer Beschwerden notieren. Achten Sie auch auf mögliche Auslöser oder Begleitumstände.

  • Suchen Sie ärztlichen Rat: Wenn Sie anhaltende oder beunruhigende Symptome haben, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Je früher eine Herzrhythmusstörung erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Chancen auf eine erfolgreiche Therapie und die Vermeidung von Komplikationen.

  • Bereiten Sie sich auf den Arztbesuch vor: Informieren Sie Ihren Arzt über Ihre Symptome, Ihre Krankengeschichte, eingenommene Medikamente und Ihren Lebensstil.

Diagnose und Behandlung

Um eine Herzrhythmusstörung zu diagnostizieren, wird der Arzt verschiedene Untersuchungen durchführen, darunter ein Elektrokardiogramm (EKG), das die elektrische Aktivität des Herzens aufzeichnet. Weitere Untersuchungen können ein Langzeit-EKG (Holter-Monitoring), ein Belastungs-EKG oder eine elektrophysiologische Untersuchung sein.

Die Behandlung von Herzrhythmusstörungen hängt von der Art der Störung, der Schwere der Symptome und den zugrunde liegenden Ursachen ab. Mögliche Behandlungsoptionen sind Medikamente, die den Herzschlag regulieren, eine Katheterablation, bei der die Ursache der Rhythmusstörung verödet wird, oder die Implantation eines Herzschrittmachers oder Defibrillators.

Fazit

Herzrhythmusstörungen können vielfältige Ursachen und Symptome haben. Es ist wichtig, auf die Signale Ihres Körpers zu achten und bei anhaltenden oder beunruhigenden Beschwerden ärztlichen Rat einzuholen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können dazu beitragen, Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern. Denken Sie daran: Ihr Herz ist ein wertvolles Organ – kümmern Sie sich gut darum!