Wie macht der Frauenarzt einen Hormontest?

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Eine Blutprobe aus der Armvene liefert die Grundlage für die Hormonanalyse im Labor. Die präzise Auswertung der Ergebnisse ermöglicht eine individuelle Beratung und, falls erforderlich, die Entwicklung eines maßgeschneiderten Therapieplans. So gewinnen wir ein umfassendes Bild Ihres Hormonhaushaltes.

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Hormonbestimmung beim Frauenarzt: Was passiert eigentlich?

Viele Frauen fragen sich, wie ein Hormontest beim Frauenarzt abläuft und was dahintersteckt. Dieser Artikel klärt über den Prozess der Hormonbestimmung auf und erklärt, warum diese Untersuchung so wichtig sein kann.

Im Zentrum steht die Blutentnahme aus einer Vene im Arm. Diese Methode ist Routine und in der Regel schnell und schmerzarm erledigt. Die entnommene Blutprobe wird anschließend im Labor analysiert. Doch welche Hormone werden überhaupt untersucht? Das hängt stark vom individuellen Fall und der jeweiligen Fragestellung ab.

Mögliche Hormone, die im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung getestet werden, sind zum Beispiel:

  • Östrogene (Östradiol, Östron, Östriol): Spielen eine zentrale Rolle im Menstruationszyklus, der Fruchtbarkeit und den typisch weiblichen Geschlechtsmerkmalen.
  • Progesteron: Wesentlich für die Vorbereitung und Aufrechterhaltung einer Schwangerschaft.
  • FSH (Follikelstimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon): Steuern den Menstruationszyklus und die Eizellreifung.
  • Prolaktin: Wichtig für die Milchproduktion nach der Geburt, kann aber auch bei Zyklusstörungen eine Rolle spielen.
  • Androgene (z.B. Testosteron): Männliche Geschlechtshormone, die auch im weiblichen Körper in geringen Mengen vorkommen und für Libido und Körperbehaarung mitverantwortlich sind.
  • Schilddrüsenhormone (TSH, fT3, fT4): Obwohl nicht direkt Geschlechtshormone, beeinflussen sie den Hormonhaushalt und können Zyklusstörungen verursachen.
  • AMH (Anti-Müller-Hormon): Gibt Aufschluss über die ovarielle Reserve, also die Anzahl der noch vorhandenen Eizellen.

Die genaue Auswahl der zu bestimmenden Hormone trifft der Frauenarzt basierend auf den Symptomen, dem Alter der Patientin und der vermuteten Diagnose. So kann beispielsweise bei Zyklusstörungen ein anderes Hormonprofil untersucht werden als bei unerfülltem Kinderwunsch.

Die Interpretation der Laborergebnisse erfordert medizinische Expertise. Die gemessenen Hormonwerte werden im Kontext der individuellen Situation der Patientin betrachtet und mit Normwerten verglichen. Dabei spielen Faktoren wie Alter, Zyklusphase und eventuelle Vorerkrankungen eine Rolle.

Ein aussagekräftiges Ergebnis liefert die Grundlage für ein ausführliches Gespräch zwischen Ärztin und Patientin. Anhand der Ergebnisse können mögliche Ursachen für Beschwerden identifiziert und individuell angepasste Therapieoptionen besprochen werden. Dies kann von Lebensstiländerungen über die Verordnung von Medikamenten bis hin zu weiterführenden Untersuchungen reichen.

Ziel der Hormonbestimmung ist es, ein umfassendes Bild des Hormonhaushaltes zu gewinnen und so die bestmögliche Behandlung für die Patientin zu gewährleisten. Sprechen Sie Ihren Frauenarzt an, wenn Sie Fragen zu Ihren Hormonen haben oder eine Hormonbestimmung für sinnvoll halten.