Wie lange nach dem Tod kann man die Augen schließen?

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Die natürliche Schließung der Augenlider ist nach dem Tod nur für kurze Zeit möglich, idealerweise innerhalb der ersten Stunde. Später verhindert die einsetzende Totenstarre dieses Vorgehen. Professionelle Hilfe mit speziellen Hilfsmitteln ist dann unerlässlich, um den Verstorbenen würdevoll zu präsentieren.

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Der letzte Blick: Wann und wie sollten die Augen eines Verstorbenen geschlossen werden?

Der Tod ist ein tiefgreifendes Ereignis, das von Trauer, Abschied und der Notwendigkeit der praktischen Organisation geprägt ist. Ein Aspekt, der oft mit Unsicherheit verbunden ist, betrifft die Behandlung des Körpers des Verstorbenen, insbesondere die Schließung der Augenlider. Die Frage, wie lange dies nach dem Tod noch möglich ist, ohne professionelle Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen, ist von großer Bedeutung für Angehörige und Bestattungsunternehmen gleichermaßen.

Die natürliche Schließung der Augenlider ist nach dem Tod nur für einen sehr begrenzten Zeitraum möglich. Ideal wäre es, dies innerhalb der ersten Stunde nach dem Tod zu erledigen. In dieser Phase ist die Muskulatur noch nicht vollständig entspannt und der natürliche Muskeltonus erlaubt es, die Lider vorsichtig zu schließen. Manchmal schließen sich die Augen sogar spontan. Dieser Prozess wird jedoch durch die einsetzende Totenstarre (Rigor mortis) schnell behindert.

Die Totenstarre ist ein biochemischer Prozess, der mit der allmählichen Versteifung der Muskulatur einhergeht. Dieser Prozess beginnt meist innerhalb von zwei bis sechs Stunden nach dem Tod und erreicht seine maximale Ausprägung nach etwa zwölf Stunden. Sobald die Totenstarre eingesetzt hat, ist es nahezu unmöglich, die Augenlider ohne Hilfsmittel zu schließen. Ein Versuch, dies gewaltsam zu tun, könnte zu Verletzungen der Augen oder der umliegenden Gewebe führen und den Verstorbenen unnötig verunstalten.

Daher ist es ratsam, die Augen des Verstorbenen so früh wie möglich nach dem Tod zu schließen. Angehörige, die dies selbst tun möchten, sollten dies sanft und vorsichtig mit leichtem Druck durchführen. Wichtig ist, die Augen dabei nicht zu reiben oder zu ziehen. Sollte die Schließung der Augenlider aufgrund der beginnenden Totenstarre nicht mehr möglich sein, ist es unerlässlich, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Bestattungsunternehmen verfügen über spezielle Kenntnisse und Hilfsmittel, um die Augen des Verstorbenen würdevoll und fachgerecht zu schließen, auch wenn die Totenstarre bereits eingesetzt hat. Sie verwenden dabei spezielle Techniken und gegebenenfalls feuchtigkeitsspendende Gels, um die Augenlider sanft zu positionieren und ein natürliches Aussehen zu gewährleisten. Die Inanspruchnahme dieser professionellen Unterstützung ist in solchen Fällen nicht nur empfehlenswert, sondern auch aus Respekt vor dem Verstorbenen unerlässlich.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die natürliche Schließung der Augenlider nach dem Tod ist nur kurzfristig möglich, idealerweise innerhalb der ersten Stunde. Im weiteren Verlauf ist die professionelle Hilfe eines Bestattungsunternehmens notwendig, um die Würde des Verstorbenen zu wahren und unnötige Verletzungen zu vermeiden. Die frühzeitige Kontaktaufnahme mit einem Bestattungsunternehmen ist daher im Todesfall von großer Wichtigkeit.