Wie lange kann ein Handy unter Wasser sein?

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Ein IP68-zertifiziertes Smartphone übersteht nach Herstellerangaben einen 30-minütigen Unterwasseraufenthalt in bis zu sechs Metern Tiefe – ausschliesslich in Süßwasser. Diese Angabe stellt jedoch keine uneingeschränkte Garantie dar; Beschädigungen bleiben möglich.
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Wie lange kann ein Handy unter Wasser sein? Die Grenzen der Wasserfestigkeit

Die Wasserfestigkeit moderner Smartphones ist beeindruckend. IP-Zertifizierungen wie IP68 versprechen Schutz vor Flüssigkeiten. Aber wie lange hält das tatsächlich? Die Herstellerangabe von 30 Minuten in bis zu sechs Metern Tiefe – ausschließlich in Süßwasser – ist ein wichtiger Hinweis, aber keine absolute Gewährleistung.

Die IP68-Zertifizierung besagt, dass das Gerät vor dem Eindringen von Wasser geschützt ist. Der Schutzmechanismus basiert auf einem dicht abschliessenden Gehäuse und speziellen Dichtungen. Diese Konstruktion soll das Eindringen von Wasser verhindern und somit die Elektronik vor Schäden bewahren. 30 Minuten in sechs Metern Süßwasser gelten als typische Belastbarkeit im Labor-Test.

Was bedeutet diese Aussage in der Praxis?

Die 30 Minuten sind ein wichtiger Richtwert, aber keine Garantie. Verschiedene Faktoren können die tatsächliche Haltbarkeit beeinflussen:

  • Druck: Die 6 Meter Tiefe bezieht sich auf den Druck, der am Gehäuse anliegt. Ein tieferer Tauchgang, oder ein längerer Aufenthalt unter Wasser, kann die Widerstandsfähigkeit des Gerätes stark beeinträchtigen.
  • Art des Wassers: Süßwasser ist in der Regel weniger aggressiv als Salzwasser. Das Chlor und andere Bestandteile in Meerwasser können die Dichtungen und Bauteile angreifen und so das Gerät stärker gefährden.
  • Qualitätskontrolle und Herstellung: Die Bauqualität und die Dichtigkeit des Smartphones spielen eine grosse Rolle. Variationen zwischen einzelnen Geräten können zu unterschiedlichen Leistungen führen.
  • Anwendungsart: Es sollte klar sein, dass die Herstellerangabe auf Laborbedingungen und standardisierte Tests basiert. Abnutzungen, Stösse oder mechanische Beanspruchung während des Unterwasseraufenthaltes können das Risiko von Beschädigungen erhöhen.
  • Temperatur: Extrem hohe oder niedrige Wassertemperaturen können ebenfalls den Schutz des Gerätes beeinträchtigen.

Fazit:

Ein IP68-zertifiziertes Smartphone bietet zwar einen gewissen Schutz gegen Wasser, aber die 30 Minuten in sechs Metern Süßwasser sind ein maximaler Richtwert, kein Versprechen für langanhaltende Nutzbarkeit unter Wasser. Sollte der Unterwasseraufenthalt länger dauern oder der Druck höher sein, steigt das Risiko von Schäden. Vertrauen Sie nicht blind auf die Herstellerangaben, besonders bei unvorhergesehenen Situationen wie langem Tauchgang, starker Wasserdurchströmung, oder im Salzwasser. Das Smartphone sollte möglichst schnell und gründlich getrocknet werden, nachdem es aus dem Wasser geholt wurde, um die Möglichkeit von Korrosion zu minimieren.