Wie lange dauert es, bis Durchfall weg ist?

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Akuter Durchfall klingt meist von selbst nach wenigen Tagen ab. Besteht er jedoch länger als zwei Wochen, spricht man von chronischem Durchfall, der ärztlicher Abklärung bedarf. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist bei beiden Formen essentiell.

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Wie lange dauert Durchfall – und wann sollte man zum Arzt gehen?

Durchfall, medizinisch Diarrhö genannt, ist eine häufige Erkrankung, die sich durch häufigen, wässrigen Stuhlgang äußert. Die Dauer des Durchfalls variiert stark und hängt entscheidend von der Ursache ab. Während akuter Durchfall in der Regel von selbst abklingt, erfordert anhaltender Durchfall ärztliche Aufmerksamkeit.

Akuter Durchfall: Dieser Typ tritt plötzlich auf und dauert in der Regel zwischen wenigen Stunden und wenigen Tagen, maximal aber zwei Wochen. Die meisten viralen Infektionen, die häufigsten Auslöser von akutem Durchfall, klingen innerhalb von 2 bis 7 Tagen ab. Die Dauer hängt jedoch von Faktoren wie der individuellen Immunabwehr, der Schwere der Infektion und der Art des Erregers ab. Ein bakteriell bedingter Durchfall kann etwas länger andauern, ebenso wie Durchfall, der durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder -vergiftungen ausgelöst wird. Während dieser Phase ist es wichtig, den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr (Wasser, Elektrolytlösungen, klare Brühen) aufrechtzuerhalten. Der Verzehr von leicht verdaulichen Nahrungsmitteln wie Bananen, Reis, Apfelmus und Toastbrot (die sogenannte BRAT-Diät) kann ebenfalls hilfreich sein, sollte aber nicht als alleinige Maßnahme betrachtet werden.

Chronischer Durchfall: Besteht der Durchfall länger als zwei Wochen, spricht man von chronischem Durchfall. Dies erfordert unbedingt einen Besuch beim Arzt, da verschiedene ernsthafte Erkrankungen dahinterstecken können. Mögliche Ursachen sind:

  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED): wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
  • Zöliakie: Eine Unverträglichkeit gegenüber Gluten.
  • Mikroskopische Kolitis: Eine Entzündung der Darmschleimhaut, die mikroskopisch sichtbar ist.
  • Darminfektionen: Manchmal können Infektionen länger persistieren.
  • Medikamentennebenwirkungen: Viele Medikamente können Durchfall als Nebenwirkung haben.
  • Funktionelle Magen-Darm-Störungen: wie Reizdarmsyndrom (RDS).
  • Malabsorptionssyndrome: Störungen der Nährstoffaufnahme im Darm.
  • Tumore: Seltener, aber möglich.

Wann Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen sollten:

  • Starker, wässriger Durchfall mit Dehydrationssymptomen: wie starker Durst, Müdigkeit, Schwindel, trockene Schleimhäute.
  • Blut oder Schleim im Stuhl.
  • Hohes Fieber.
  • Anhaltender Durchfall über zwei Wochen.
  • Starke Bauchschmerzen.
  • Erbrechen.
  • Gewichtsverlust.

Eine frühzeitige ärztliche Abklärung ist wichtig, um die Ursache des Durchfalls zu identifizieren und eine angemessene Behandlung einzuleiten. Selbstbehandlung sollte nur bei akutem, leicht verlaufenden Durchfall und nach Rücksprache mit einer Apotheke erfolgen. Dieser Artikel dient ausschließlich der Information und ersetzt keine ärztliche Beratung.