Wie kann ich testen, ob ich eine Fettleber habe?

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Eine Fettlebererkrankung lässt sich durch verschiedene Methoden diagnostizieren. Zunächst wird eine Blutuntersuchung durchgeführt, um die Leberwerte zu überprüfen. Um das Ausmaß der Verfettung zu bestimmen, können Gewebeproben entnommen oder eine Elastografie, ein spezielles Ultraschallverfahren, eingesetzt werden, das die Elastizität des Lebergewebes misst.

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Die Fettleber im Visier: Wie erkenne ich eine Erkrankung?

Eine Fettleber, medizinisch Steatosis hepatis genannt, ist eine weit verbreitete Erkrankung, bei der sich Fettzellen in der Leber anlagern. Sie verläuft oft lange symptomlos und kann unbehandelt zu schwerwiegenden Folgen wie Leberzirrhose oder Leberversagen führen. Daher ist die frühzeitige Diagnose entscheidend. Doch wie kann man feststellen, ob man selbst betroffen ist? Ein eindeutiger Hinweis liefert leider kein einzelnes Symptom, die Diagnose bedarf einer ärztlichen Abklärung.

Der Weg zur Diagnose – ein mehrstufiger Prozess:

Der Verdacht auf eine Fettleber entsteht in der Regel aufgrund von Risikofaktoren wie Übergewicht, Adipositas, Diabetes mellitus Typ 2, erhöhten Blutfettwerten (Hyperlipidämie) oder übermäßigem Alkoholkonsum. Ein Arzt wird zunächst eine gründliche Anamnese erstellen und nach diesen Faktoren fragen. Im Anschluss daran folgen üblicherweise diese Untersuchungen:

1. Blutuntersuchungen: Dies ist der erste und wichtigste Schritt. Die Laboruntersuchung konzentriert sich auf sogenannte Leberwerte (z.B. Gamma-GT, GPT/ALT, GOT/AST, Bilirubin). Erhöhte Werte deuten auf eine Schädigung der Leber hin, können aber auch andere Ursachen haben. Zusätzlich werden oft Blutfettwerte (Cholesterin, Triglyceride) und der Blutzucker bestimmt, um weitere Risikofaktoren zu identifizieren. Ein alleiniger Anstieg der Leberwerte beweist jedoch keine Fettleber.

2. Bildgebende Verfahren: Hier bieten sich verschiedene Möglichkeiten:

  • Ultraschall (Sonografie): Ein relativ einfacher und nicht-invasiver Test, der eine erste Einschätzung des Leberzustands ermöglicht. Der Ultraschall kann eine vergrößerte Leber und eine erhöhte Echogenität (Hellheit) des Lebergewebes zeigen, die typisch für eine Fettleber sind. Allerdings ist der Ultraschall nicht immer eindeutig und kann eine leichte bis mittelschwere Verfettung übersehen.

  • Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT): Diese Verfahren bieten eine detailliertere Bildgebung der Leber und ermöglichen eine genauere Einschätzung des Fettgehalts. Sie werden in der Regel eingesetzt, wenn der Ultraschall unklar ist oder eine genauere Quantifizierung der Verfettung notwendig ist. Besonders die MRT bietet durch spezielle Sequenzen (z.B. Protonen-Dichte-Gewichtete-Sequenzen, T1- und T2-gewichtete Bilder) eine präzise Bestimmung des Fettanteils im Lebergewebe.

  • Fibroscan (Elastografie): Ein nicht-invasives Verfahren, das mittels Ultraschall die Elastizität des Lebergewebes misst. Eine erhöhte Steifigkeit deutet auf eine Fibrose (Vernarbung) hin, die ein Zeichen für eine fortgeschrittene Lebererkrankung sein kann. Der Fibroscan kann das Risiko einer Leberzirrhose abschätzen und ist damit ein wichtiges Hilfsmittel bei der Verlaufskontrolle.

3. Leberbiopsie: In ausgewählten Fällen, beispielsweise bei unklaren Befunden oder wenn eine genauere histologische Untersuchung des Lebergewebes notwendig ist (z.B. um andere Lebererkrankungen auszuschließen), kann eine Leberbiopsie durchgeführt werden. Hierbei wird eine kleine Gewebeprobe entnommen und unter dem Mikroskop untersucht. Dies ist ein invasives Verfahren, das mit einem geringen Risiko von Komplikationen verbunden ist und daher nur in begründeten Fällen durchgeführt wird.

Wichtig: Die Diagnose einer Fettleber und die Beurteilung des Schweregrades sollten stets von einem Arzt erfolgen. Die hier beschriebenen Methoden stellen nur einen Überblick dar und ersetzen keinesfalls einen Arztbesuch. Bei Verdacht auf eine Fettleber ist eine frühzeitige Konsultation eines Gastroenterologen oder Hepatologen unerlässlich, um eine geeignete Therapie einzuleiten und mögliche Komplikationen zu vermeiden.