Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, durch einen Meteoriteneinschlag zu sterben?

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Kosmische Geschosse treffen die Erde häufiger als man denkt. Tatsächlich überwiegt die Wahrscheinlichkeit, von einem Meteoriten getroffen zu werden, minimal gegenüber der eines Blitzeinschlags. Die geringe Größe der meisten Objekte relativiert jedoch die tatsächliche Gefahr für den Einzelnen erheblich.
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Die kosmische Lotterie: Wie wahrscheinlich ist der Tod durch Meteoriten?

Kosmische Geschosse prasseln unaufhörlich auf die Erde nieder. Täglich treffen unzählige Meteoroiden unsere Atmosphäre, die meisten verglühen jedoch harmlos als Sternschnuppen. Doch die Frage bleibt: Wie groß ist die tatsächliche Wahrscheinlichkeit, tatsächlich von einem Meteoriten getroffen und getötet zu werden? Die Antwort ist überraschend, und sie hängt stark von der Definition von “getroffen” und “getötet” ab.

Zunächst einmal ist die reine Wahrscheinlichkeit, von einem Meteoriten getroffen zu werden, verschwindend gering. Vergleicht man sie mit der Wahrscheinlichkeit, durch einen Blitzschlag zu sterben, erscheint sie sogar noch unwahrscheinlicher. Während die Wahrscheinlichkeit, im Laufe eines Lebens durch einen Blitzschlag zu sterben, je nach Region im Promillebereich liegt, sinkt die Wahrscheinlichkeit eines Todes durch Meteoriteneinschlag deutlich darunter – in den Bereich von eins zu Millionen, wenn nicht sogar Milliarden.

Diese geringe Wahrscheinlichkeit resultiert aus mehreren Faktoren:

  • Die Größe der meisten Meteoroiden: Die überwiegende Mehrheit der Objekte, die die Erdatmosphäre erreichen, sind winzig – nur wenige Millimeter oder Zentimeter groß. Diese verglühen vollständig, bevor sie den Boden erreichen. Nur größere Objekte stellen eine potenzielle Gefahr dar.

  • Die Verteilung der Einschlagstellen: Meteoriten treffen die Erde nicht gleichmäßig. Ein Großteil der Oberfläche besteht aus Ozeanen, unbewohnten Gebieten oder Wüsten. Die Wahrscheinlichkeit, in einem dicht besiedelten Gebiet von einem Meteoriten getroffen zu werden, ist somit nochmals deutlich reduziert.

  • Die Seltenheit großer Einschläge: Während kleine Meteoriten häufig sind, sind große Objekte, die einen signifikanten Schaden anrichten oder gar Todesfälle verursachen könnten, extrem selten. Ereignisse wie der Tunguska-Ereignis von 1908 oder der Chicxulub-Einschlag vor 66 Millionen Jahren sind Ausnahmen, die über geologische Zeitskalen betrachtet werden müssen.

Trotz der geringen Wahrscheinlichkeit ist es nicht unmöglich, von einem Meteoriten getroffen zu werden. Es gab tatsächlich einige dokumentierte Fälle, bei denen Menschen oder Gebäude von kleinen Meteoriten getroffen wurden, glücklicherweise meist ohne tödliche Folgen. Diese Fälle unterstreichen jedoch die Unberechenbarkeit kosmischer Ereignisse.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Wahrscheinlichkeit, durch einen Meteoriten zu sterben, ist extrem gering, und die Angst vor einem solchen Ereignis ist weit übertrieben. Die Ressourcen, die in die Vermeidung eines solchen unwahrscheinlichen Ereignisses investiert werden, könnten sinnvoller für die Bewältigung anderer, weit wahrscheinlicheren Risiken eingesetzt werden. Dennoch bleibt der Himmel ein faszinierendes, und manchmal unberechenbares, Schauspiel.