Wie erkennt man Kalziummangel?

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Bei fortgeschrittenem Kalziummangel treten oft Muskelkrämpfe auf. Betroffene können Verwirrtheit, Depressionen und Vergesslichkeit erleben. Kribbeln in Lippen, Fingern und Füßen sowie steife, schmerzende Muskeln können ebenfalls auftreten. Die Diagnose erfolgt in der Regel über Blutuntersuchungen.

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Kalziummangel erkennen: Symptome, Diagnose und was Sie wissen sollten

Kalzium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff für unseren Körper. Er spielt eine entscheidende Rolle beim Aufbau und Erhalt von Knochen und Zähnen, unterstützt die Muskel- und Nervenfunktion und ist an der Blutgerinnung beteiligt. Ein Mangel an Kalzium, auch Hypokalzämie genannt, kann sich auf vielfältige Weise bemerkbar machen und sollte ernst genommen werden.

Warum ist Kalzium so wichtig?

Kalzium ist nicht nur ein Baustein für unsere Knochen. Es reguliert auch die Kommunikation zwischen Nervenzellen, ermöglicht das Zusammenziehen unserer Muskeln und trägt zur normalen Herzfunktion bei. Kurz gesagt: Ohne ausreichend Kalzium im Blut funktionieren zahlreiche lebenswichtige Prozesse im Körper nicht richtig.

Ursachen für Kalziummangel

Ein Kalziummangel kann verschiedene Ursachen haben:

  • Mangelhafte Ernährung: Eine unzureichende Kalziumaufnahme über die Nahrung ist eine häufige Ursache. Besonders gefährdet sind Menschen, die sich einseitig ernähren oder Milchprodukte meiden.
  • Vitamin-D-Mangel: Vitamin D ist essenziell für die Kalziumaufnahme im Darm. Ein Mangel an Vitamin D kann daher indirekt zu einem Kalziummangel führen.
  • Nierenerkrankungen: Die Nieren spielen eine wichtige Rolle bei der Kalziumregulation. Bei Nierenerkrankungen kann die Kalziumausscheidung gestört sein.
  • Hormonelle Störungen: Erkrankungen der Nebenschilddrüsen (Hypoparathyreoidismus) können zu einem verminderten Kalziumspiegel führen.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie z.B. Diuretika, können die Kalziumausscheidung erhöhen.
  • Resorptionsstörungen: Erkrankungen des Darms, die die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen (z.B. Morbus Crohn), können auch zu Kalziummangel führen.

Symptome von Kalziummangel

Die Symptome eines Kalziummangels können vielfältig sein und variieren je nach Schweregrad des Mangels. Anfangs verläuft ein Kalziummangel oft unbemerkt oder zeigt nur unspezifische Symptome.

Frühe Anzeichen können sein:

  • Müdigkeit und Schwäche
  • Muskelzuckungen
  • Kribbeln in Fingern, Zehen oder um den Mund herum

Bei fortgeschrittenem Kalziummangel können folgende Symptome auftreten:

  • Muskelkrämpfe: Dies ist eines der häufigsten und auffälligsten Symptome.
  • Verwirrtheit, Depressionen und Vergesslichkeit: Kalzium spielt eine wichtige Rolle für die Funktion des Gehirns.
  • Kribbeln in Lippen, Fingern und Füßen: Diese Parästhesien werden durch die beeinträchtigte Nervenfunktion verursacht.
  • Steife, schmerzende Muskeln: Die Muskeln können sich verspannen und schmerzen.
  • Brüchige Nägel und Haare: Ein Kalziummangel kann sich auch auf die Gesundheit von Nägeln und Haaren auswirken.
  • Osteoporose: Langfristiger Kalziummangel kann zu einer verminderten Knochendichte und somit zu Osteoporose führen.
  • Herzrhythmusstörungen: In schweren Fällen kann ein Kalziummangel auch das Herz beeinträchtigen.

Diagnose von Kalziummangel

Die Diagnose eines Kalziummangels erfolgt in der Regel durch eine Blutuntersuchung. Hierbei wird der Kalziumspiegel im Blut gemessen. Wichtig ist, dass nicht nur der Gesamtkalziumspiegel, sondern auch der ionisierte Kalziumspiegel (der biologisch aktive Teil des Kalziums) bestimmt wird.

Zusätzlich kann der Arzt weitere Untersuchungen durchführen, um die Ursache des Kalziummangels zu ermitteln. Dazu können gehören:

  • Vitamin-D-Spiegel-Bestimmung: Um einen Vitamin-D-Mangel als Ursache auszuschließen.
  • Nierenfunktionsprüfung: Um Nierenerkrankungen zu erkennen.
  • Untersuchung der Nebenschilddrüsenfunktion: Um hormonelle Störungen zu identifizieren.

Behandlung von Kalziummangel

Die Behandlung eines Kalziummangels hängt von der Ursache und dem Schweregrad des Mangels ab.

  • Ernährungsumstellung: Eine kalziumreiche Ernährung, die Milchprodukte, grünes Gemüse, Nüsse und Samen umfasst, ist in vielen Fällen ausreichend.
  • Kalziumpräparate: Bei einem stärkeren Mangel können Kalziumpräparate in Tablettenform eingenommen werden.
  • Vitamin-D-Supplementierung: Um die Kalziumaufnahme zu verbessern, wird oft zusätzlich Vitamin D verabreicht.
  • Behandlung der Grunderkrankung: Wenn der Kalziummangel durch eine andere Erkrankung verursacht wird, muss diese behandelt werden.

Vorbeugung von Kalziummangel

Einem Kalziummangel kann man durch eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung vorbeugen. Achten Sie auf eine ausreichende Zufuhr von Kalzium und Vitamin D. Bei Risikogruppen, wie älteren Menschen oder Menschen mit bestimmten Erkrankungen, kann eine zusätzliche Supplementierung sinnvoll sein. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um herauszufinden, ob eine Kalzium- und Vitamin-D-Supplementierung für Sie in Frage kommt.

Fazit

Ein Kalziummangel kann sich durch verschiedene Symptome äußern und sollte ernst genommen werden. Durch eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können schwerwiegende Folgen vermieden werden. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Vitamin D und konsultieren Sie bei Verdacht auf Kalziummangel Ihren Arzt.

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