Welchen Sonnenschutz empfehlen Hautärzte?

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Für optimalen Sonnenschutz empfehlen Hautärzte mindestens LSF 30 und das Meiden der intensiven Mittagssonne. Ein hoher Lichtschutzfaktor bietet besseren Schutz, jedoch ist kein Produkt ein Freifahrtschein für stundenlanges Sonnenbaden. Regelmäßiges Eincremen bleibt essentiell.

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Welchen Sonnenschutz empfehlen Hautärzte wirklich? Mehr als nur LSF 30!

Die kurze Antwort lautet: Hautärzte empfehlen einen Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor (LSF) 30, breitbandigen Schutz und regelmäßiges Auftragen. Doch die Realität ist komplexer als diese einfache Formel. Ein hoher LSF allein garantiert nicht optimalen Schutz vor den schädlichen Auswirkungen der Sonne. Dieser Artikel beleuchtet die Empfehlungen von Dermatologen genauer und geht über die gängigen Mythen hinaus.

LSF 30 – ein guter Start, aber nicht das Ende der Fahnenstange: Ein LSF 30 filtert etwa 97% der UVB-Strahlung. Dies ist ein wichtiger Schutz vor Sonnenbrand, trägt aber nicht allein zum vollständigen Schutz vor Hautalterung und Hautkrebs bei. Ein höherer LSF, beispielsweise 50 oder 50+, bietet einen noch besseren Schutz vor UVB-Strahlung, was besonders für Menschen mit heller Haut und erhöhtem Hautkrebsrisiko relevant ist.

Breitband-Schutz ist entscheidend: Die Sonne emittiert nicht nur UVB-Strahlung, die für Sonnenbrand verantwortlich ist, sondern auch UVA-Strahlung. UVA-Strahlung dringt tiefer in die Haut ein und trägt maßgeblich zur Hautalterung (Faltenbildung, Pigmentflecken) und zur Entstehung von Hautkrebs bei. Deshalb ist ein Sonnenschutz mit breitbandigem Schutz gegen sowohl UVA- als auch UVB-Strahlung unerlässlich. Achten Sie auf Produkte, die dies explizit angeben oder Inhaltsstoffe wie Avobenzon, Oxybenzon (wobei die Umweltverträglichkeit zu beachten ist), Octinoxat oder Tinosorb enthalten.

Mehr als nur der LSF – die richtige Anwendung ist essentiell: Selbst der beste Sonnenschutz nützt nichts, wenn er nicht richtig angewendet wird. Hautärzte empfehlen eine großzügige Menge (etwa zwei Teelöffel für das Gesicht und den Hals), mindestens 20 Minuten vor dem Sonnenbad aufzutragen und den Schutz alle zwei Stunden, nach dem Schwimmen oder Schwitzen, zu erneuern. Vergessen Sie nicht oft übersehene Stellen wie Ohren, Nacken, Fußrücken und Lippen (hier einen speziellen Lippenbalsam mit LSF verwenden).

Sonnencremes, Lotionen oder Sprays – was ist am besten? Die Textur ist Geschmackssache. Wichtig ist, dass das Produkt gut verträglich ist und vollständig einzieht. Sprays können etwas weniger ergiebig sein und sollten nicht in die Nähe von Augen und Mund gesprüht werden.

Zusätzliche Schutzmaßnahmen: Sonnenschutzmittel sind nur ein Teil des Gesamtkonzepts. Hautärzte empfehlen ergänzend:

  • Sonnenexposition in der Mittagszeit (11-15 Uhr) zu vermeiden: Die Sonne ist dann am stärksten.
  • Schatten aufzusuchen: Bäume oder Sonnenschirme bieten zusätzlichen Schutz.
  • Schutzkleidung zu tragen: Langärmelige Hemden, Hosen und Hüte reduzieren die Sonneneinstrahlung.
  • Sonnenbrillen mit UV-Schutz zu tragen: Schützen die Augen vor schädlicher Strahlung.

Fazit: Die Wahl des richtigen Sonnenschutzes ist individuell und sollte im Zweifelsfall mit einem Hautarzt besprochen werden. Ein hoher LSF (mindestens 30), breitbandiger Schutz und die korrekte Anwendung sind entscheidend für effektiven Schutz vor den schädlichen Auswirkungen der Sonne. Nur die Kombination aus Sonnenschutzmittel und weiteren Vorsichtsmaßnahmen gewährleistet einen umfassenden Schutz für Ihre Haut.