Welche Krankheitserreger verursachen Durchfall?
Gastrointestinale Infektionen werden häufig durch Viren wie Noro- und Rotaviren ausgelöst. Bakterielle Ursachen umfassen diverse Salmonellen- und Campylobacter-Arten sowie spezifische Escherichia-coli-Stämme, darunter EHEC. Eine Vielzahl von Erregern kann somit Durchfallerkrankungen verursachen.
Durchfall: Eine vielschichtige Erkrankung mit vielfältigen Ursachen
Durchfall, medizinisch auch Diarrhö genannt, ist ein weit verbreitetes Leiden, das durch häufige, dünnflüssige Stuhlgänge gekennzeichnet ist. Die Ursachen hierfür sind vielfältig und reichen von harmlosen Verdauungsstörungen bis hin zu ernsthaften Infektionen. In diesem Artikel beleuchten wir die häufigsten Krankheitserreger, die Durchfall auslösen können, und geben einen Überblick über die unterschiedlichen Mechanismen, die dabei eine Rolle spielen.
Die Rolle der Krankheitserreger:
In vielen Fällen ist Durchfall auf eine Infektion mit einem Krankheitserreger zurückzuführen. Diese Erreger können in den Magen-Darm-Trakt gelangen, sich dort vermehren und zu einer Entzündung der Schleimhaut führen. Die Folge ist eine gestörte Aufnahme von Wasser und Nährstoffen, was zu den typischen Symptomen des Durchfalls führt.
Virale Übeltäter: Noro- und Rotaviren im Fokus:
Besonders häufig sind Viren die Auslöser von Durchfallerkrankungen. Hier ragen zwei Vertreter besonders hervor:
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Noroviren: Diese hochansteckenden Viren sind berüchtigt für ihre Fähigkeit, rasch Epidemien, insbesondere in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen, Kindergärten und Pflegeheimen, auszulösen. Sie verursachen eine akute Gastroenteritis, die sich durch plötzlichen Beginn mit Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfen und wässrigem Durchfall äußert. Die Erkrankung ist in der Regel selbstlimitierend und dauert meist nur 1-3 Tage.
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Rotaviren: Vor allem Säuglinge und Kleinkinder sind von Rotavirusinfektionen betroffen. Sie sind weltweit eine der Hauptursachen für schweren Durchfall in dieser Altersgruppe. Die Impfung gegen Rotaviren hat die Häufigkeit und Schwere der Erkrankungen deutlich reduziert. Auch Rotavirusinfektionen äußern sich durch Erbrechen, wässrigen Durchfall und Fieber.
Bakterien als Ursache: Von Salmonellen bis EHEC:
Neben Viren können auch Bakterien Durchfallerkrankungen hervorrufen. Die Bandbreite der bakteriellen Erreger ist groß, einige der wichtigsten sind:
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Salmonellen: Salmonelleninfektionen sind oft durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel, insbesondere roher oder nicht ausreichend gegarter Eier, Geflügel oder Milchprodukte, bedingt. Sie verursachen eine Entzündung des Darms, die zu Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen und Fieber führen kann.
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Campylobacter: Campylobacter-Bakterien sind ebenfalls häufig in Geflügel zu finden und werden durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel oder durch Kontakt mit infizierten Tieren übertragen. Eine Campylobacter-Infektion äußert sich in der Regel durch Bauchschmerzen, Durchfall (oft blutig), Fieber und Kopfschmerzen.
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Escherichia coli (E. coli): E. coli ist ein Bakterium, das natürlicherweise im Darm vorkommt. Es gibt jedoch verschiedene Stämme, von denen einige Durchfall verursachen können. Besonders gefährlich ist der enterohemorrhagische E. coli (EHEC), der schwere, blutige Durchfälle und Komplikationen wie das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) verursachen kann.
Weitere mögliche Erreger:
Neben den genannten Viren und Bakterien können auch andere Mikroorganismen wie Parasiten (z.B. Giardia lamblia) oder Pilze (in seltenen Fällen) Durchfall verursachen.
Fazit:
Durchfall ist ein Symptom, das durch eine Vielzahl von Krankheitserregern ausgelöst werden kann. Viren wie Noro- und Rotaviren sind häufige Ursachen, insbesondere bei akuten Gastroenteritiden. Bakterielle Erreger wie Salmonellen, Campylobacter und bestimmte E. coli-Stämme spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Die Kenntnis der verschiedenen Erreger und ihrer Übertragungswege ist entscheidend, um präventive Maßnahmen zu ergreifen und die Ausbreitung von Durchfallerkrankungen zu verhindern. Bei anhaltenden oder schweren Symptomen sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache abzuklären und eine adäquate Behandlung einzuleiten.
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