Welche Krankheitsbilder gehören zum ACS?
Herzrasen, Atemnot und ein drückender Schmerz hinter dem Brustbein können auf ein akutes Koronarsyndrom (ACS) hindeuten. Die Diagnose erfolgt mittels EKG, das u.a. eine ST-Hebung aufzeigt – ein entscheidendes Kriterium zur Bestimmung der Schwere und des Behandlungsansatzes. Schnelle medizinische Hilfe ist lebensnotwendig.
Das Akute Koronarsyndrom (ACS): Ein Überblick über die Krankheitsbilder
Herzrasen, Atemnot und ein drückender Schmerz hinter dem Brustbein – diese Symptome können auf ein akutes Koronarsyndrom (ACS) hindeuten, einen Sammelbegriff für lebensbedrohliche Erkrankungen der Herzkranzgefäße. Ein ACS entsteht, wenn die Blutversorgung des Herzmuskels akut beeinträchtigt ist, meist durch ein plötzliches Ereignis wie den Riss einer atherosklerotischen Plaque oder die vollständige Thrombose eines Koronargefäßes. Die Folgen reichen von instabiler Angina pectoris bis zum Herzinfarkt, wobei die Schwere des Krankheitsbildes und die daraus resultierende Therapie stark variieren.
Das ACS umfasst im Wesentlichen drei Hauptgruppen von Krankheitsbildern:
1. Instabile Angina pectoris: Bei der instabilen Angina pectoris ist die Blutversorgung des Herzens zwar reduziert, aber es kommt noch nicht zu einem sichtbaren Absterben von Herzmuskelgewebe (Nekrose). Die Schmerzen ähneln denen eines stabilen Angina pectoris Anfalls, sind aber intensiver, treten häufiger auf, dauern länger an und können auch in Ruhe oder bei geringer Belastung auftreten. Im EKG sind oft unspezifische Veränderungen erkennbar, die aber nicht zwingend einen Herzinfarkt belegen. Die instabile Angina pectoris gilt als Vorbote eines möglichen Herzinfarkts und erfordert daher eine sofortige ärztliche Abklärung.
2. Nicht-ST-Hebungs-Myokardinfarkt (NSTEMI): Beim NSTEMI kommt es zwar zu einer partiellen Blockade eines Koronargefäßes und zu einer Minderdurchblutung des Herzmuskels, jedoch nicht zu einer vollständigen Unterbrechung des Blutflusses. Dies führt zu einer Schädigung des Herzmuskels, aber nicht zu einem vollständigen Absterben des Gewebes in dem betroffenen Bereich. Im EKG zeigen sich meist ST-Strecken-Senkungen oder T-Wellen-Inversionen, aber keine ST-Hebung. Auch hier ist eine schnelle medizinische Intervention unerlässlich, um die Schädigung des Herzmuskels zu begrenzen.
3. ST-Hebungs-Myokardinfarkt (STEMI): Der STEMI stellt die schwerwiegendste Form des ACS dar. Hier kommt es zu einer vollständigen Blockade eines Koronargefäßes, was zum vollständigen Absterben von Herzmuskelgewebe führt. Im EKG ist eine charakteristische ST-Hebung sichtbar, die die Diagnose eindeutig bestätigt. Ein STEMI erfordert eine sofortige Reperfusion des betroffenen Herzgebietes, am besten durch eine primäre Koronarintervention (PCI) mittels Ballondilatation und Stent-Implantation. Je schneller die Behandlung erfolgt, desto geringer ist die Schädigung des Herzens und die Gefahr von Folgeerkrankungen.
Diagnostik und Therapie:
Die Diagnose eines ACS erfolgt anhand der Anamnese (Aussagen des Patienten über seine Symptome), der körperlichen Untersuchung, des Elektrokardiogramms (EKG) und von Blutuntersuchungen (z.B. Bestimmung von Troponin-Werten, die auf eine Schädigung des Herzmuskels hinweisen). Die Therapie richtet sich nach der Schwere des Krankheitsbildes und umfasst neben der medikamentösen Behandlung (z.B. Thrombolytika, Antikoagulantien, Betablocker) gegebenenfalls auch interventionelle Verfahren wie die PCI oder eine Bypass-Operation.
Schlussfolgerung:
Ein ACS ist ein lebensbedrohlicher Notfall, der eine sofortige medizinische Versorgung erfordert. Die frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um das Risiko von Komplikationen wie Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen und plötzlichem Herztod zu minimieren. Bei Verdacht auf ein ACS sollte unverzüglich der Notarzt gerufen werden.
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