Hat Angina mit Mandeln zu tun?

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Gaumenmandelentzündungen, medizinisch Angina genannt, werden meist viral verursacht und gehen mit starken Halsschmerzen, Schluckproblemen und oft Fieber einher. Die Therapie konzentriert sich auf die Linderung der Symptome und gegebenenfalls auf die Bekämpfung bakterieller Infektionen mit Antibiotika. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig.

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Angina und Mandeln: Ein enger Zusammenhang, aber keine einseitige Beziehung

Die umgangssprachliche Bezeichnung “Angina” wird häufig mit Halsschmerzen gleichgesetzt und impliziert oft einen Zusammenhang mit den Mandeln. Medizinisch gesehen beschreibt Angina jedoch lediglich den akuten, entzündlichen Prozess im Rachenraum. Die beteiligten Strukturen sind dabei vielfältig und umfassen nicht nur die Mandeln (Tonsillen), sondern auch den Rachenhinterraum, die Gaumenbögen und die Zungenwurzel. Daher ist die Aussage “Angina hat mit Mandeln zu tun” zwar im Wesentlichen richtig, aber vereinfachend.

Die Mandelentzündung (Tonsillitis) ist eine Form der Angina, bei der die Mandeln primär betroffen sind. Sie ist jedoch nur ein Teil des größeren Spektrums an Angina-Erkrankungen. Viele virale Infektionen, die eine Angina verursachen, betreffen den gesamten Rachenraum und führen zu einer generalisierten Entzündung, bei der die Mandeln zwar mit beteiligt sein können, aber nicht im Mittelpunkt der Erkrankung stehen.

Die Rolle der Mandeln:

Die Mandeln spielen eine wichtige Rolle im menschlichen Immunsystem, insbesondere in der Kindheit. Sie fungieren als Teil der ersten Abwehrlinie gegen Krankheitserreger, die über den Mund und die Nase aufgenommen werden. Ihre Lage im Rachenraum macht sie besonders anfällig für Infektionen. Eine Mandelentzündung äußert sich durch starke Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, oft mit Schwellung und Rötung der Mandeln. Manchmal sind auch eitrige Beläge auf den Mandeln sichtbar.

Ursachen der Angina:

Die überwiegende Mehrheit der Angina-Erkrankungen wird durch Viren verursacht (z.B. Adenoviren, Rhinovirus, Influenzavirus). Bakterien, meist Streptokokken der Gruppe A, sind seltener die Ursache. Eine bakterielle Infektion erfordert in der Regel eine Behandlung mit Antibiotika, während virale Infektionen in der Regel selbstlimitierend sind und symptomatisch behandelt werden.

Symptome, die über eine Mandelentzündung hinausgehen:

Eine Angina kann – je nach Ursache und Ausmaß – verschiedene Symptome aufweisen, die über die typischen Anzeichen einer Mandelentzündung hinausgehen:

  • Allgemeinerscheinungen: Fieber, Schüttelfrost, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen
  • Lokale Symptome: Heiserkeit, Husten, geschwollene Lymphknoten im Halsbereich, Mundtrockenheit

Diagnose und Therapie:

Die Diagnose einer Angina erfolgt in der Regel durch die Anamnese (Krankengeschichte) und die körperliche Untersuchung des Rachens. Bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion wird ein Abstrich aus dem Rachen zur mikrobiologischen Untersuchung durchgeführt. Die Therapie richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung. Bei viralen Infektionen konzentriert sich die Behandlung auf die Linderung der Symptome durch:

  • Schmerzmittel und fiebersenkende Medikamente: z.B. Paracetamol oder Ibuprofen
  • Gurgellösungen: zur Linderung der Halsschmerzen
  • Viel Trinken: zur Vermeidung von Dehydration
  • Ruhe: zur Unterstützung der Genesung

Zusammenfassend lässt sich sagen: Eine Angina ist ein allgemeiner Begriff für eine Rachenentzündung. Eine Mandelentzündung ist eine spezielle Form der Angina, bei der die Mandeln primär betroffen sind. Der Zusammenhang zwischen Angina und Mandeln ist eng, aber nicht alle Anginen betreffen die Mandeln in gleichem Maße. Eine präzise Diagnose und die entsprechende Therapie sind entscheidend für eine schnelle Genesung.