Welche Krankheiten können Frieren als Symptom haben?

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Unerklärliches, anhaltendes Frieren kann ein Warnsignal des Körpers sein. Mögliche Ursachen reichen von niedrigem Blutdruck und hormonellen Ungleichgewichten wie einer Unterfunktion der Schilddrüse oder der Nebenniere bis hin zu beginnenden Infektionen. Auch bestimmte Medikamente können die Ursache sein. Um die genaue Ursache zu ermitteln, ist eine umfassende ärztliche Abklärung ratsam.

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Frieren: Mehr als nur ein Frösteln – Welche Krankheiten stecken dahinter?

Ein kalter Schauer jagt über den Rücken, die Zähne klappern, die Haut ist blass und kalt: Frieren kennt jeder. Meist ist die Ursache harmlos – ein kurzer Aufenthalt im Kalten oder eine abklingende Erkältung. Doch was, wenn das Frieren anhält, immer wiederkehrt und scheinbar ohne äußeren Anlass auftritt? Dann kann es sich um ein Symptom einer zugrundeliegenden Erkrankung handeln, die ärztlich abgeklärt werden sollte.

Frieren ist eine komplexe Reaktion des Körpers, die darauf abzielt, die Kerntemperatur aufrechtzuerhalten. Ausgelöst wird es vom Hypothalamus im Gehirn, der als Thermostat fungiert. Verschiedene Faktoren können diesen Regelmechanismus stören und zu anhaltendem Frieren führen, selbst in warmer Umgebung.

Mögliche Ursachen für anhaltendes Frieren:

  • Infektionen: Von der banalen Erkältung über Grippe bis hin zu schwerwiegenderen Infektionen wie einer Lungenentzündung oder einer Sepsis – Frieren begleitet häufig den Beginn einer Infektionskrankheit. Fieber kann sich entwickeln, aber auch ausbleiben.
  • Hormonelle Störungen: Eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) zählt zu den häufigsten hormonellen Ursachen für Frieren. Auch eine Nebenniereninsuffizienz kann zu Kälteempfindlichkeit führen.
  • Kreislaufprobleme: Niedriger Blutdruck (Hypotonie) und Durchblutungsstörungen können dazu führen, dass die Extremitäten unzureichend durchblutet werden und ein Kältegefühl entsteht. Auch Anämie (Blutarmut) kann Frieren verursachen.
  • Nährstoffmangel: Ein Mangel an Eisen, Vitamin B12 oder Folsäure kann die Blutbildung beeinträchtigen und zu Anämie führen, die wiederum mit Frieren einhergehen kann.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie beispielsweise Betablocker oder einige Antidepressiva, können Frieren als Nebenwirkung haben.
  • Psychische Faktoren: Angstzustände, Stress und Depressionen können ebenfalls mit Frieren einhergehen. Hier spielt die Wechselwirkung zwischen Nervensystem und Temperaturregulation eine Rolle.
  • Neurologische Erkrankungen: In seltenen Fällen können neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Parkinson zu Störungen der Temperaturwahrnehmung und damit zu Frieren führen.
  • Diabetes: Sowohl ein zu hoher als auch ein zu niedriger Blutzuckerspiegel können Frieren auslösen.
  • Unterkühlung (Hypothermie): Bei längerer Exposition gegenüber Kälte kann es zu einer Unterkühlung kommen, die lebensbedrohlich sein kann. Frieren ist hier ein wichtiges Frühsymptom.

Wann zum Arzt?

Anhaltendes Frieren, das nicht durch äußere Einflüsse erklärt werden kann und mit weiteren Symptomen wie Fieber, Gewichtsverlust, Müdigkeit, Schmerzen oder Veränderungen der Haut einhergeht, sollte unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Der Arzt kann durch eine gründliche Anamnese, körperliche Untersuchung und gegebenenfalls weitere diagnostische Maßnahmen die Ursache des Frierens ermitteln und eine geeignete Therapie einleiten. Selbstbehandlung ist nicht ratsam, da die zugrundeliegende Erkrankung unbehandelt schwerwiegende Folgen haben kann.