Welche krankhaften Ursachen können einen Anstieg der Atemfrequenz zur Folge haben?
Beschleunigte Atmung kann Folge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Herzinsuffizienz sein. Auch Lungenerkrankungen wie Asthma, Pneumonie oder COPD verursachen Atemnot und erhöhte Atemfrequenz. Die zugrundeliegenden Mechanismen sind vielfältig und bedürfen ärztlicher Abklärung.
Beschleunigte Atmung: Wenn die Luft knapp wird – Ursachen jenseits der Anstrengung
Eine erhöhte Atemfrequenz, medizinisch als Tachypnoe bezeichnet, ist ein Symptom, das auf eine Vielzahl von Erkrankungen hinweisen kann. Während kurzfristige Steigerungen der Atemfrequenz durch Anstrengung, Angst oder Stress erklärt werden können, deutet eine anhaltende oder plötzlich einsetzende Tachypnoe auf eine mögliche Grunderkrankung hin, die ärztlicher Abklärung bedarf. Ein bloßes Zählen der Atemzüge pro Minute reicht nicht aus – die Beurteilung des klinischen Bildes muss immer im Gesamtkontext erfolgen.
Im Folgenden werden einige krankhafte Ursachen einer erhöhten Atemfrequenz detaillierter betrachtet, wobei betont wird, dass diese Auflistung nicht vollständig ist und die Diagnose immer durch einen Arzt gestellt werden muss:
Herz-Kreislauf-Erkrankungen:
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Herzinfarkt (Myokardinfarkt): Bei einem Herzinfarkt kann die Sauerstoffversorgung des Herzens stark beeinträchtigt sein. Der Körper reagiert darauf mit einer erhöhten Atemfrequenz, um den Sauerstoffbedarf zu decken. Zusätzlich kann sich ein Gefühl von Atemnot (Dyspnoe) einstellen. Die Tachypnoe ist hier oft begleitet von Brustschmerzen, Schweißausbrüchen und Übelkeit.
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Herzinsuffizienz: Eine geschwächte Herzmuskulatur kann nicht mehr ausreichend Blut durch den Körper pumpen. Die Folge ist eine Flüssigkeitsansammlung in der Lunge (Lungenödem), die zu Atemnot und erhöhter Atemfrequenz führt. Oftmals ist die Atemnot nachts oder in Ruhe stärker ausgeprägt.
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Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien): Unregelmäßige Herzschläge können die Pumpleistung des Herzens beeinträchtigen und zu einer unzureichenden Sauerstoffversorgung führen, was wiederum eine Tachypnoe zur Folge haben kann.
Lungenerkrankungen:
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Asthma bronchiale: Enge der Atemwege durch Entzündungen und Bronchospasmen führen zu Atemnot und einer erhöhten Atemfrequenz. Oftmals ist ein pfeifendes Atemgeräusch (Wheezing) hörbar.
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Pneumonie (Lungenentzündung): Eine Infektion der Lunge führt zu Entzündungen der Lungenbläschen (Alveolen), die die Sauerstoffaufnahme behindern. Dies resultiert in Atemnot, Husten, Fieber und einer erhöhten Atemfrequenz.
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Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): COPD, die meist durch Rauchen verursacht wird, ist gekennzeichnet durch eine fortschreitende Schädigung der Lunge, die zu Atemnot und einer dauerhaft erhöhten Atemfrequenz führt.
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Lungenembolie: Eine Lungenembolie, verursacht durch ein Blutgerinnsel in der Lunge, führt zu einer akuten Atemnot und einer stark erhöhten Atemfrequenz. Oftmals treten auch Brustschmerzen und Husten auf.
Weitere Ursachen:
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Anämie: Ein Mangel an roten Blutkörperchen reduziert die Sauerstofftransportkapazität des Blutes und kann zu Atemnot und einer erhöhten Atemfrequenz führen.
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Azidose (Säure-Basen-Ungleichgewicht): Ein Überschuss an Säure im Körper stimuliert die Atmung, um den Kohlendioxidgehalt im Blut zu senken.
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Fieber: Eine erhöhte Körpertemperatur steigert den Stoffwechsel und damit den Sauerstoffbedarf, was zu einer erhöhten Atemfrequenz führen kann.
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Schmerzen: Starke Schmerzen, insbesondere im Brustkorb, können zu einer beschleunigten Atmung führen.
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Angstzustände und Panikattacken: Auch psychische Faktoren können eine Hyperventilation und damit eine erhöhte Atemfrequenz auslösen.
Fazit:
Eine erhöhte Atemfrequenz ist ein ernstzunehmendes Symptom, das vielfältige Ursachen haben kann. Eine Selbstdiagnose ist nicht möglich. Bei anhaltender oder plötzlich auftretender Tachypnoe, insbesondere in Verbindung mit anderen Symptomen wie Brustschmerzen, Husten, Fieber oder Schwindel, ist unbedingt ärztlicher Rat einzuholen. Nur eine gründliche Untersuchung kann die zugrunde liegende Erkrankung identifizieren und eine angemessene Therapie ermöglichen.
#Asthma#Atemnot#LungenentzündungKommentar zur Antwort:
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