Welche Hormone werden bei einem Hormonstatus untersucht?

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Ein umfassender Hormonstatus umfasst die Analyse wichtiger Steuerhormone wie LH und FSH aus der Hypophyse sowie die Bewertung der Schilddrüsenfunktion (TSH) und des Prolaktinspiegels. Diese Parameter liefern ein detailliertes Bild des hormonellen Gleichgewichts und seiner Auswirkungen auf den Körper.

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Welche Hormone werden bei einem Hormonstatus untersucht?

Ein Hormonstatus ist ein wichtiges diagnostisches Werkzeug, um hormonelle Ungleichgewichte zu identifizieren, die vielfältige gesundheitliche Probleme verursachen können. Die Auswahl der zu untersuchenden Hormone hängt stark vom individuellen Krankheitsbild und der vermuteten Ursache ab. Ein umfassender Hormonstatus kann daher zahlreiche Hormone umfassen, die wichtigsten werden im Folgenden erläutert:

Hormone der Reproduktion:

  • LH (Luteinisierendes Hormon) und FSH (Follikelstimulierendes Hormon): Diese Hormone werden in der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) produziert und steuern die Funktion der Eierstöcke bzw. Hoden. Sie sind essentiell für die Eizellreifung, den Eisprung und die Spermienproduktion. Abweichungen können auf Probleme mit der Fruchtbarkeit, unregelmäßige Menstruationszyklen oder die Wechseljahre hinweisen.
  • Östradiol: Das wichtigste weibliche Geschlechtshormon, produziert hauptsächlich in den Eierstöcken. Es beeinflusst den Menstruationszyklus, die Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale und den Knochenaufbau.
  • Progesteron: Ebenfalls ein weibliches Geschlechtshormon, wichtig für die Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut auf eine Schwangerschaft und die Aufrechterhaltung einer Schwangerschaft.
  • Testosteron: Das wichtigste männliche Geschlechtshormon, produziert hauptsächlich in den Hoden. Es ist verantwortlich für die Entwicklung der männlichen Geschlechtsmerkmale, den Muskelaufbau und die Libido. Bei Frauen wird es in geringen Mengen in den Eierstöcken und Nebennieren produziert.
  • AMH (Anti-Müller-Hormon): Gibt Auskunft über die Reserve an Eizellen in den Eierstöcken und kann bei der Beurteilung der Fruchtbarkeit hilfreich sein.
  • SHBG (Sexualhormon-bindendes Globulin): Bindet Geschlechtshormone im Blut und beeinflusst deren Verfügbarkeit für den Körper.

Hormone der Schilddrüse:

  • TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon): Wird in der Hypophyse produziert und regelt die Produktion der Schilddrüsenhormone.
  • fT3 (freies Trijodthyronin) und fT4 (freies Thyroxin): Die eigentlichen Schilddrüsenhormone, die zahlreiche Stoffwechselprozesse im Körper beeinflussen.

Weitere wichtige Hormone:

  • Prolaktin: Wird in der Hypophyse produziert und ist hauptsächlich für die Milchproduktion nach der Geburt verantwortlich. Erhöhte Werte können Menstruationsstörungen und Unfruchtbarkeit verursachen.
  • DHEA-S (Dehydroepiandrosteron-Sulfat): Ein Vorläuferhormon für Geschlechtshormone, produziert hauptsächlich in den Nebennieren. Es spielt eine Rolle bei der Libido und dem Wohlbefinden.
  • Cortisol: Das “Stresshormon”, produziert in den Nebennieren. Es reguliert den Blutzuckerspiegel, den Blutdruck und die Immunfunktion.

Zusätzliche Parameter:

Je nach individueller Situation können weitere Parameter im Hormonstatus untersucht werden, zum Beispiel Insulin zur Beurteilung des Glukosestoffwechsels oder bestimmte Vitamine und Spurenelemente, die für die Hormonproduktion wichtig sind.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Interpretation der Hormonwerte immer im Kontext der individuellen Symptome und der Krankengeschichte erfolgen sollte. Ein erfahrener Arzt kann die Ergebnisse des Hormonstatus richtig einordnen und eine geeignete Therapie empfehlen.