Was verursacht Kälte im Körper?

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Kälte stimuliert den Stoffwechsel und die Durchblutung der Haut. Der Körper produziert mehr Wärme, indem er braunes Fett aktiviert und die Unterhautschicht verstärkt. Zusätzlich wird die Körperkerntemperatur leicht angepasst.

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Warum frieren wir? Die Mechanismen der Kälteempfindung

Kälte ist eine subjektive Empfindung, die von unserem Körper als unangenehm empfunden wird. Doch warum frieren wir überhaupt? Was passiert in unserem Körper, wenn wir Kälte ausgesetzt sind? Die Antwort liegt in einer komplexen Interaktion von physiologischen Prozessen, die darauf ausgerichtet sind, unsere Körpertemperatur zu regulieren und uns vor Unterkühlung zu schützen.

1. Kältewahrnehmung: Spezialisierte Nervenzellen in unserer Haut, die sogenannten Kälte-Rezeptoren, registrieren Temperaturänderungen. Wenn die Temperatur unter 37°C sinkt, werden diese Rezeptoren aktiviert und senden Signale an das Gehirn. So nehmen wir die Kälte wahr.

2. Wärmeproduktion steigern: Um dem Temperaturabfall entgegenzuwirken, schaltet unser Körper verschiedene Mechanismen der Wärmeproduktion ein:

  • Zittern: Unwillkürliche Muskelkontraktionen erzeugen Wärme.
  • Braunes Fett: Ein spezielles Fettgewebe, das bei Säuglingen und Erwachsenen in geringerem Umfang vorkommt, verbrennt Energie und erzeugt Wärme.
  • Verstärkte Durchblutung: Die Blutgefäße in der Haut verengen sich, um Wärmeverlust zu minimieren. Gleichzeitig wird die Durchblutung der inneren Organe verstärkt, um die Körperkerntemperatur zu erhalten.

3. Wärmeverlust reduzieren: Zusätzlich zur Wärmeproduktion versucht der Körper, den Wärmeverlust zu reduzieren:

  • Gänsehaut: Die kleinen Muskeln an den Haarfollikeln ziehen sich zusammen, wodurch die Haare aufstellen und eine isolierende Schicht bilden.
  • Unterhautfett: Die Fettschicht unter der Haut wirkt als Isolator und schützt vor Kälte.
  • Kleidung: Die Kleidung ist ein wichtiger Schutzschild, der uns vor Kälteeinwirkung schützt.

4. Anpassung der Körperkerntemperatur: Im Normalfall liegt die Körperkerntemperatur zwischen 36,5°C und 37,5°C. Bei Kälte kann sich die Körperkerntemperatur leicht absenken, um Energie zu sparen. Diese Anpassung ist allerdings begrenzt, da eine zu starke Abkühlung gefährlich werden kann.

Kälteempfindlichkeit: Die Kälteempfindlichkeit ist individuell verschieden. Faktoren wie Alter, Geschlecht, körperliche Verfassung und genetische Veranlagung spielen eine Rolle.

Fazit: Unser Körper verfügt über ein komplexes System, um sich an Kälte anzupassen und die Körpertemperatur zu regulieren. Die Fähigkeit, Wärme zu produzieren und den Wärmeverlust zu minimieren, ist essenziell für unser Überleben in kalten Umgebungen. Es ist wichtig, sich vor Kälteeinwirkung zu schützen, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden.