Was tun, wenn ein krankes Kind nicht trinkt?

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Bei schwerer Dehydration oder stark beeinträchtigtem Allgemeinzustand des Kindes, wenn Trinken unmöglich ist, greifen Ärzte auf intravenöse Flüssigkeitszufuhr zurück. Alternativ kann eine dünne Magensonde über Nase und Rachen gelegt werden, um dem Körper die dringend benötigte Flüssigkeit zuzuführen und den Zustand des Kindes zu stabilisieren.

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Wenn das kranke Kind nicht trinken will: Ein Ratgeber für besorgte Eltern

Ein krankes Kind, das nicht trinkt, ist für Eltern eine besonders besorgniserregende Situation. Dehydrierung kann schnell gefährlich werden, daher ist schnelles und angemessenes Handeln unerlässlich. Dieser Artikel bietet Orientierungshilfe und soll keine medizinische Beratung ersetzen. Bei Unsicherheiten sollte immer ein Arzt oder Kinderarzt konsultiert werden.

Warum trinkt mein Kind nicht?

Die Ursachen für Trinkverweigerung bei kranken Kindern sind vielfältig. Häufige Gründe sind:

  • Schmerzen beim Schlucken: Halsschmerzen, Mundschleimhautentzündungen oder andere Erkrankungen im Mund- und Rachenraum können das Trinken schmerzhaft machen.
  • Übelkeit und Erbrechen: Viele Krankheiten gehen mit Übelkeit und Erbrechen einher, die das Trinken unmöglich oder zumindest unangenehm machen.
  • Müdigkeit und Apathie: Fieber, Infektionen oder andere Erkrankungen führen oft zu Müdigkeit und einem generellen Unwohlsein, wodurch das Kind einfach keine Lust zum Trinken hat.
  • Medikamente: Einige Medikamente können den Geschmackssinn verändern oder Übelkeit hervorrufen und so die Trinkbereitschaft reduzieren.
  • Angst und Stress: Eine Krankheit an sich kann für Kinder beängstigend sein. Diese Angst kann sich auch auf die Trinkbereitschaft auswirken.

Was kann ich tun?

Zunächst ist es wichtig, die Ursache der Trinkverweigerung zu identifizieren. Beobachten Sie Ihr Kind genau und achten Sie auf Symptome wie Fieber, Erbrechen, Durchfall oder Halsschmerzen.

Tipps zur Flüssigkeitszufuhr:

  • Kleine Mengen, häufig angeboten: Zwingen Sie Ihr Kind nicht zum Trinken. Bieten Sie stattdessen kleine Mengen Flüssigkeit in kurzen Abständen an. Kleine Schlucke sind besser als gar nichts.
  • Kühle Getränke: Kühle Getränke sind oft angenehmer als warme. Eiswürfel im Saft oder Wasser können ebenfalls hilfreich sein.
  • Abwechslungsreiche Getränke: Experimentieren Sie mit verschiedenen Getränken wie Wasser, Tee (ungesüßt!), verdünnte Säfte (ohne Zuckerzusatz!), Elektrolytlösungen (nach Anweisung des Arztes) oder Brühen.
  • Attraktive Präsentation: Ein bunter Strohhalm oder ein Lieblingsbecher können das Trinken attraktiver machen.
  • Leckere Zusätze (in Maßen): Ein kleiner Spritzer Zitronensaft oder ein paar Beeren im Wasser können den Geschmack verbessern. Achten Sie aber auf Zuckerzusätze.
  • Eis am Stiel: Eis am Stiel kann eine gute Möglichkeit sein, Flüssigkeit zuzuführen, besonders bei Halsschmerzen.
  • Suppen: Flüssige Suppen, insbesondere klare Brühen, liefern Flüssigkeit und wichtige Nährstoffe.

Wann muss ich zum Arzt?

Suchen Sie sofort einen Arzt auf, wenn:

  • Ihr Kind über mehrere Stunden nichts trinkt.
  • Ihr Kind stark dehydriert ist (trockene Schleimhäute, eingefallene Augen, verminderter Harnabsatz).
  • Ihr Kind hohes Fieber hat.
  • Ihr Kind starkes Erbrechen oder Durchfall hat.
  • Ihr Kind ungewöhnlich schläfrig oder apathisch ist.

Medizinische Interventionen:

Bei schwerer Dehydration oder stark beeinträchtigtem Allgemeinzustand des Kindes, wenn Trinken unmöglich ist, greifen Ärzte auf intravenöse Flüssigkeitszufuhr zurück. Alternativ kann eine dünne Magensonde über Nase und Rachen gelegt werden, um dem Körper die dringend benötigte Flüssigkeit zuzuführen und den Zustand des Kindes zu stabilisieren. Diese Maßnahmen werden jedoch nur vom Arzt entschieden und durchgeführt.

Fazit:

Die Trinkverweigerung eines kranken Kindes ist ernst zu nehmen. Durch Beobachtung, Geduld und die richtigen Maßnahmen kann man die Flüssigkeitszufuhr unterstützen. Bei anhaltenden Problemen oder Unsicherheiten ist jedoch unbedingt ärztlicher Rat einzuholen. Die Gesundheit Ihres Kindes steht an erster Stelle!