Was passiert, wenn zu viel Calcium im Körper ist?

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Ein erhöhter Calciumspiegel im Blut, Hyperkalzämie, kann zu starkem Durst und vermehrtem Harndrang führen. Die Dehydratation ist eine Folge. Langfristig drohen Nierensteine, verursacht durch das überschüssige Kalzium.
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Hyperkalzämie: Zu viel Calcium im Körper – die Folgen

Ein erhöhter Calciumspiegel im Blut, medizinisch Hyperkalzämie genannt, ist kein harmloser Zustand. Er kann zu einer ganzen Reihe von Symptomen und Komplikationen führen, die im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sind. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, Symptome und langfristigen Folgen eines überhöhten Calciumspiegels im Körper.

Ursachen und Auslöser:

Hyperkalzämie entsteht, wenn die Konzentration an Calciumionen im Blut über den normalen Bereich hinaus ansteigt. Diese Erhöhung kann verschiedene Ursachen haben, die oft miteinander verknüpft sind:

  • Übermäßige Calciumzufuhr: Eine dauerhaft zu hohe Kalzium-Einnahme durch Nahrungsergänzungsmittel oder übermäßige Mengen in der Nahrung kann zu einem erhöhten Calciumspiegel im Blut führen. Insbesondere bei Personen mit einer bestehenden Nierenfunktionsstörung oder anderen zugrundeliegenden Erkrankungen kann eine solche Überversorgung problematisch sein.
  • Erkrankungen der Nebenschilddrüsen: Die Nebenschilddrüsen regulieren den Calciumspiegel im Blut. Eine Überfunktion dieser Drüsen (Hyperparathyreoidismus) ist eine häufige Ursache für Hyperkalzämie. Diese Erkrankungen können durch Tumore oder andere Störungen ausgelöst werden.
  • Krebs: Bestimmte Tumoren, besonders im Knochen und im Lungenbereich, können eine erhöhte Calciumfreisetzung ins Blut bewirken. Diese Tumore sezernieren Proteine, die den Knochenabbau beschleunigen und so zu einer erhöhten Kalziumfreisetzung führen.
  • Andere Erkrankungen: Erkrankungen wie Sarkoidose, Vitamin-D-Überdosierung, oder bestimmte Medikamente können ebenfalls zu Hyperkalzämie führen.

Symptome und Frühwarnzeichen:

Die Symptome einer Hyperkalzämie können vielfältig sein und variieren je nach Schweregrad und der Ausprägung der zugrundeliegenden Erkrankung. Häufige Symptome sind:

  • Starker Durst und vermehrter Harndrang: Die erhöhte Calciummenge belastet die Nieren, die versuchen, das überschüssige Calcium auszuscheiden. Dies führt zu verstärkter Harnausscheidung und damit einhergehendem Flüssigkeitsverlust, was wiederum zu Dehydratation führen kann.
  • Verdauungsstörungen: Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit sind weitere mögliche Beschwerden.
  • Muskelschwäche und -krämpfe: Eine Störung der Nerven- und Muskelaktivität kann zu Schwäche und Krämpfen führen.
  • Schmerzen im Bauchbereich: Diese Beschwerden können auf eine Schädigung von Organen oder eine Entzündung hinweisen.
  • Neurologische Störungen: Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Verwirrung und Kopfschmerzen gehören zu den neurologischen Symptomen.
  • Nierensteine: Der erhöhte Calciumspiegel im Urin begünstigt die Bildung von Nierensteinen.

Langfristige Folgen und Komplikationen:

Eine unbehandelte Hyperkalzämie kann schwerwiegende Folgen haben, darunter:

  • Nierensteine: Das Überschuss-Calcium im Urin kristallisiert aus und bildet Nierensteine, die starke Schmerzen verursachen können und in manchen Fällen zu Nierenschäden führen.
  • Nierenversagen: Langfristige Schädigung der Nieren durch Nierensteine oder andere Faktoren ist eine ernste Folge.
  • Herzrhythmusstörungen: Eine Störung des Herzrhythmus kann lebensbedrohlich sein.
  • Schwäche und Muskelschmerzen: Ein chronisch erhöhter Calciumspiegel führt zu dauerhaften Schäden in den Muskeln.

Diagnose und Behandlung:

Die Diagnose Hyperkalzämie wird durch Bluttests zur Bestimmung des Calciumspiegels im Blut gestellt. Die Behandlung zielt auf die Beseitigung der zugrundeliegenden Ursache ab und umfasst Maßnahmen wie die medikamentöse Therapie, Flüssigkeitssubstitution, oder gegebenenfalls operative Eingriffe.

Fazit:

Ein erhöhter Calciumspiegel im Blut ist ein ernst zu nehmendes Problem, das verschiedene Ursachen haben kann und zu ernsthaften Komplikationen führen kann. Bei entsprechenden Symptomen ist umgehend ein Arzt aufzusuchen, um die Ursache zu diagnostizieren und eine effektive Behandlung einzuleiten. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist entscheidend, um die langfristigen Folgen zu vermeiden.