Was macht Nikotin mit den Venen?

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Nikotin fördert die Blutgerinnung und damit die Bildung von Blutgerinnseln. Diese können Venen verstopfen und zu Thrombosen, insbesondere venösen Thromboembolien (VTE), führen. Tabakkonsum steigert das Risiko deutlich.
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Nikotin und die Gefahr venöser Thrombosen

Nikotin, der Hauptwirkstoff im Tabakrauch, übt einen komplexen Einfluss auf den menschlichen Körper aus, der weit über die bekannten Auswirkungen auf die Atemwege hinausgeht. Ein oft unterschätzter Aspekt ist die verstärkte Blutgerinnung, die Nikotin begünstigt und das Risiko für venöse Thrombosen, insbesondere für venöse Thromboembolien (VTE), deutlich erhöht.

Der Mechanismus ist relativ gut verstanden. Nikotin stimuliert die Blutplättchen und fördert deren Aggregation, das heißt, sie verklumpen stärker. Diese vermehrte Blutgerinnung führt zu einer erhöhten Neigung, dass sich Blutgerinnsel (Thromben) bilden. Diese können sich in den Venen ablagern und diese verengen oder sogar komplett verstopfen. Die Folge kann eine Thrombose sein, ein Zustand, der durch die Blutgerinnsel gekennzeichnet ist, und im Falle einer VTE, einer venösen Thromboembolie, kann sich das Gerinnsel lösen und durch das Blutkreislaufsystem wandern und in der Lunge einlagern. Hierbei entsteht die Gefahr einer lebensbedrohlichen Lungenembolie.

Der Tabakkonsum, ob durch Zigaretten, Zigarren, Pfeife oder Schnupftabak, steigert das Risiko für venöse Thrombosen signifikant. Die Intensität des Risikos ist abhängig von der Menge an konsumiertem Nikotin. Auch die Dauer des Konsums spielt eine wichtige Rolle. Die Risikofaktoren für VTE sind vielfältig, aber Nikotin stellt einen bedeutenden und oft unterschätzten Faktor dar.

Neben dem direkten Einfluss auf die Blutgerinnung, kann Nikotin auch indirekt zur Thrombosebildung beitragen. Stress, der mit dem Rauchen oft einhergeht, wirkt sich ebenfalls negativ auf die Gefäßwände aus und erhöht die Thromboseanfälligkeit. Desweiteren können andere Bestandteile des Tabakrauchs ebenfalls einen Einfluss auf die Blutgerinnung haben.

Die Auswirkungen auf die Venen und das Risiko für VTE sollten bei Tabakkonsumenten verstärkt berücksichtigt werden. Ein Verzicht auf den Tabakkonsum kann das Thromboserisiko maßgeblich reduzieren und die allgemeine Gesundheit verbessern. Bei bestehender Erkrankung oder bestehenden Risikofaktoren sollte dies mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.