Was löst starke Blutungen aus?

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Uterine Wucherungen wie Myome und Polypen können massive Blutungen verursachen, ebenso wie genetisch bedingte Störungen der Blutgerinnung. Das Von-Willebrand-Syndrom beispielsweise beeinträchtigt die Blutgerinnung und führt zu starkem Blutverlust. Eine sorgfältige Diagnose ist daher essentiell.

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Starke Blutungen: Ursachen und notwendige Abklärung

Starke Blutungen, medizinisch als menorrhagie oder metrorrhagie bezeichnet (je nach Zyklusverlauf), sind ein ernstzunehmender Zustand, der vielfältige Ursachen haben kann. Sie stellen nicht nur eine Belastung für den Körper dar, sondern können auch zu erheblichen Beeinträchtigungen der Lebensqualität führen. Die Diagnose der zugrundeliegenden Erkrankung ist daher von entscheidender Bedeutung für eine erfolgreiche Therapie.

Während leichte Blutungen im Rahmen des Menstruationszyklus normal sind, deuten starke, anhaltende oder unregelmäßige Blutungen immer auf eine mögliche Erkrankung hin. Diese reichen von harmlosen, aber dennoch behandlungsbedürftigen Zuständen bis hin zu schwerwiegenden Pathologien.

Gynäkologische Ursachen:

  • Uterine Myome (Fibrome): Diese gutartigen Muskelknoten in der Gebärmutterwand können durch ihre Größe und Position massive Blutungen verursachen. Sie stören die normale Gebärmutterschleimhautbildung und führen so zu verstärktem Blutverlust.

  • Uterine Polypen: Auch Polypen, kleine Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut, können zu starken Blutungen führen. Diese sind meist gutartig, können aber in seltenen Fällen bösartig entarten.

  • Endometriose: Bei dieser Erkrankung wächst das Gebärmutterschleimhautgewebe außerhalb der Gebärmutter. Dies führt oft zu starken Schmerzen und unregelmäßigen, starken Blutungen.

  • Adenomyose: Hierbei wächst das Gebärmutterschleimhautgewebe in die Muskelschicht der Gebärmutter ein, was zu verstärkter Blutung und starken Schmerzen führen kann.

  • Gebärmutterkrebs: Obwohl weniger häufig als die oben genannten Ursachen, kann Gebärmutterkrebs ebenfalls zu starken Blutungen führen. Dies gilt insbesondere bei Frauen nach den Wechseljahren, bei denen jede Blutung als potenziell gefährlich betrachtet werden sollte.

Weitere Ursachen:

  • Störungen der Blutgerinnung: Genetische Erkrankungen wie das Von-Willebrand-Syndrom beeinträchtigen die Blutgerinnung und können zu starken und lang anhaltenden Blutungen führen. Auch erworbene Gerinnungsstörungen, beispielsweise durch Medikamenteneinnahme oder Lebererkrankungen, können eine Rolle spielen.

  • Hormongestörte Blutungen: Hormonelle Schwankungen, beispielsweise im Zusammenhang mit der Pubertät, dem Perimenopause oder der Einnahme von Hormonen, können zu starken oder unregelmäßigen Blutungen führen.

  • Medikamentennebenwirkungen: Einige Medikamente, wie z.B. Blutverdünner, können das Blutungsrisiko erhöhen.

  • Traumata: Verletzungen im Genitalbereich können zu starken Blutungen führen.

Diagnose und Therapie:

Bei starken Blutungen ist eine gründliche ärztliche Untersuchung unerlässlich. Diese umfasst in der Regel eine Anamnese, eine gynäkologische Untersuchung, eine Ultraschalluntersuchung und gegebenenfalls weitere diagnostische Verfahren wie eine Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) oder eine Gebärmutterkratzung. Die Therapie richtet sich nach der identifizierten Ursache und kann von medikamentösen Behandlungen bis hin zu operativen Eingriffen reichen.

Fazit:

Starke Blutungen sind ein vielschichtiges Problem mit verschiedenen möglichen Ursachen. Eine frühzeitige Abklärung durch einen Arzt ist entscheidend, um die zugrunde liegende Erkrankung zu identifizieren und eine geeignete Therapie einzuleiten. Verzögerungen können zu Komplikationen führen, daher sollte bei anhaltenden oder auffälligen Blutungen unbedingt ärztlicher Rat gesucht werden.