Was ist, wenn nur ein Auge tränt?

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Einseitig tränende Augen, besonders morgens, können auf eine lokale Ursache hinweisen. Eine Lidfehlstellung, die nur ein Auge betrifft, kann den Tränenabfluss behindern. Die Folge: Der Tränenkanal ist verengt und die Flüssigkeit staut sich. In solchen Fällen kann eine operative Korrektur in Betracht gezogen werden, um den natürlichen Abfluss wiederherzustellen.

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Wenn nur ein Auge tränt: Ursachen und mögliche Lösungen

Ein tränendes Auge ist oft lästig und kann verschiedene Ursachen haben. Wenn jedoch nur ein Auge betroffen ist, besonders morgens, kann dies ein Hinweis auf spezifische Probleme sein, die genauer untersucht werden sollten. Während beidseitig tränende Augen häufig durch Allergien, Erkältungen oder Umwelteinflüsse ausgelöst werden, deuten einseitige Beschwerden eher auf lokale Ursachen hin.

Mögliche Ursachen für einseitig tränende Augen:

  • Lidfehlstellung (Ektropium oder Entropium): Eine Lidfehlstellung, wie ein nach außen (Ektropium) oder nach innen (Entropium) gedrehtes Lid, kann den natürlichen Tränenabfluss behindern. Beim Ektropium kann die Tränenpünktchen (die kleine Öffnung am Lidrand, durch die die Tränen in den Tränenkanal gelangen) nicht mehr richtig anliegen, wodurch die Tränen ungehindert über die Wange laufen. Beim Entropium reiben die Wimpern am Auge und irritieren es, was zu vermehrtem Tränenfluss führt. Da diese Fehlstellungen oft nur ein Auge betreffen, erklärt dies das einseitige Tränen.

  • Verstopfter Tränenkanal: Der Tränenkanal dient dazu, die Tränenflüssigkeit in die Nase abzuleiten. Ist dieser Kanal verstopft, kann die Tränenflüssigkeit nicht abfließen und staut sich im Auge. Eine Verstopfung kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, darunter:

    • Entzündungen: Infektionen oder Entzündungen im Bereich des Tränenkanals können zu einer Schwellung und Verengung führen.
    • Narbenbildung: Nach Verletzungen oder Operationen im Bereich des Auges oder der Nase kann es zur Narbenbildung kommen, die den Tränenkanal verengt oder verschließt.
    • Angeborene Fehlbildungen: Bei Neugeborenen kann der Tränenkanal von Geburt an verengt oder verschlossen sein.
    • Tränensteine: Selten können sich kleine Steine im Tränenkanal bilden, die den Abfluss behindern.
  • Fremdkörper: Ein Fremdkörper, wie ein Staubkorn oder eine Wimper, kann das Auge reizen und zu vermehrtem Tränenfluss führen. In der Regel ist dann nur das betroffene Auge betroffen.

  • Hornhautverletzung oder -entzündung: Kleine Verletzungen oder Entzündungen der Hornhaut können ebenfalls zu einemseitigem Tränen führen. Diese können beispielsweise durch Kontaktlinsen oder äußere Einflüsse verursacht werden.

  • Trockenes Auge: Paradoxerweise kann ein trockenes Auge auch zu vermehrtem Tränenfluss führen. Der Körper versucht, die Trockenheit durch eine Überproduktion von Tränenflüssigkeit auszugleichen. Da die Tränenzusammensetzung jedoch nicht optimal ist, kann der Film aufreißen und es kommt zu einem tränenden Auge. Oftmals betrifft dies nur ein Auge.

Was tun bei einseitig tränenden Augen?

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache des Problems. Es ist ratsam, einen Augenarzt aufzusuchen, um die Ursache abzuklären und eine geeignete Therapie einzuleiten. Mögliche Behandlungsoptionen sind:

  • Konservative Maßnahmen:

    • Warme Kompressen: Warme Kompressen können helfen, Verstopfungen im Tränenkanal zu lösen.
    • Massage des Tränenkanals: Sanfte Massagen im Bereich des inneren Augenwinkels können den Abfluss der Tränenflüssigkeit fördern.
    • Künstliche Tränen: Künstliche Tränen können helfen, die Augen zu befeuchten und Reizungen zu lindern, besonders wenn ein trockenes Auge die Ursache ist.
    • Antibiotische Augentropfen: Bei bakteriellen Infektionen können antibiotische Augentropfen verschrieben werden.
  • Operative Maßnahmen:

    • Korrektur von Lidfehlstellungen: Bei Lidfehlstellungen kann eine Operation erforderlich sein, um die natürliche Position des Lids wiederherzustellen.
    • Tränenkanaloperation: Bei einer Verstopfung des Tränenkanals kann eine Operation durchgeführt werden, um den Kanal zu öffnen oder einen künstlichen Abfluss zu schaffen. Dies kann minimalinvasiv oder auch mit einem größeren Eingriff erfolgen.
    • Spülung des Tränenkanals: In manchen Fällen kann eine einfache Spülung des Tränenkanals ausreichen, um Verstopfungen zu lösen.

Fazit:

Ein einseitig tränendes Auge kann verschiedene Ursachen haben, von harmlosen Reizungen bis hin zu behandlungsbedürftigen Erkrankungen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung durch einen Augenarzt sind wichtig, um Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern. Selbstmedikation sollte vermieden werden.