Was ist Leisure Sickness und was kann man dagegen tun?

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Der plötzliche Eintritt in die Freizeit löst bei manchen Menschen paradoxe körperliche Beschwerden aus – die sogenannte „Leisure Sickness. Stressabbau und bewusste Freizeitgestaltung, inklusive Bewegung und sozialer Kontakte, können diesem Phänomen entgegenwirken. Eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Erholung ist essentiell.

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Freizeitkrankheit: Wenn die Erholung zur Belastung wird

Das Wochenende naht, der Urlaub steht vor der Tür – Zeit zum Entspannen, sollte man meinen. Doch für manche Menschen beginnt mit dem ersehnten Freizeitbeginn ein paradoxes Leiden: die sogenannte Freizeitkrankheit. Statt Erholung stellen sich Kopfschmerzen, Migräne, Erkältungen oder sogar grippeähnliche Symptome ein. Was steckt hinter diesem Phänomen und was kann man dagegen tun?

Was ist die Freizeitkrankheit?

Der Begriff “Leisure Sickness” (Freizeitkrankheit) beschreibt das Auftreten von körperlichen Beschwerden, die typischerweise zu Beginn von Ruhephasen, wie Wochenenden, Feiertagen oder Urlauben, auftreten. Es handelt sich nicht um eine offizielle medizinische Diagnose, sondern um ein Phänomen, das vor allem bei Menschen mit hohem Stresslevel und starker Arbeitsbelastung beobachtet wird.

Die Ursachen: Ein komplexes Zusammenspiel

Die genauen Ursachen für die Freizeitkrankheit sind noch nicht vollständig geklärt, doch es werden mehrere Faktoren als mögliche Auslöser diskutiert:

  • Stressabbau-Effekt: Während stressiger Arbeitsphasen ist der Körper in einem permanenten Alarmzustand. Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol werden ausgeschüttet, die das Immunsystem unterdrücken und Schmerzen überdecken können. Mit dem plötzlichen Wegfall des Stresses fällt auch dieser “Schutzschild” weg, und die zuvor unterdrückten Symptome werden wahrgenommen.
  • Immunsystem-Schwächung: Dauerhafter Stress schwächt das Immunsystem. Im Urlaub oder am Wochenende, wenn der Körper zur Ruhe kommt, kann er sich endlich der Bekämpfung von Viren und Bakterien widmen, was sich in Erkältungssymptomen äußern kann.
  • Psychische Faktoren: Auch psychische Faktoren spielen eine Rolle. Wer sich stark über seine Arbeit definiert und Schwierigkeiten hat, abzuschalten, kann sich in der Freizeit leer und unruhig fühlen. Das Gefühl, “nichts zu tun” zu haben, kann Stress auslösen und körperliche Symptome verstärken.
  • Veränderung des Lebensrhythmus: Eine abrupte Veränderung des Tagesablaufs, beispielsweise durch spätes Aufstehen oder eine ungewohnte Ernährung im Urlaub, kann den Körper durcheinanderbringen und Beschwerden verursachen.

Was kann man gegen die Freizeitkrankheit tun?

Die gute Nachricht ist: Es gibt Strategien, um die Freizeitkrankheit zu lindern oder sogar ganz zu verhindern.

  • Stressmanagement im Alltag: Der Schlüssel zur Vermeidung von Freizeitkrankheit liegt in einem effektiven Stressmanagement im Arbeitsalltag. Methoden wie Meditation, Yoga, progressive Muskelentspannung oder autogenes Training können helfen, Stress abzubauen und das innere Gleichgewicht zu finden.
  • Bewusste Freizeitgestaltung: Planen Sie Ihre Freizeitaktivitäten im Voraus und gestalten Sie sie aktiv. Bewegung an der frischen Luft, Sport, kreative Hobbys oder Zeit mit Freunden und Familie sind ideale Möglichkeiten, um vom Arbeitsalltag abzuschalten und neue Energie zu tanken.
  • Sanfter Übergang in die Freizeit: Vermeiden Sie einen abrupten Übergang von Arbeit zur Freizeit. Gönnen Sie sich am Freitagabend eine entspannende Aktivität, um den Stress der Woche abzubauen.
  • Regelmäßigkeit: Achten Sie auch in der Freizeit auf einen regelmäßigen Tagesablauf mit ausreichend Schlaf, gesunder Ernährung und regelmäßigen Mahlzeiten.
  • Akzeptanz und Entspannung: Wenn Sie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen krank werden, akzeptieren Sie es und gönnen Sie sich die notwendige Ruhe. Versuchen Sie, nicht in Panik zu geraten oder sich schuldig zu fühlen, weil Sie “nutzlos” sind.
  • Professionelle Hilfe: Wenn die Freizeitkrankheit Ihren Alltag stark beeinträchtigt und Sie Schwierigkeiten haben, damit umzugehen, sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Ein Arzt oder Therapeut kann Ihnen helfen, die Ursachen zu identifizieren und geeignete Behandlungsstrategien zu entwickeln.

Fazit

Die Freizeitkrankheit ist ein Warnsignal des Körpers, das auf einen ungesunden Umgang mit Stress hinweist. Durch eine bewusste Lebensführung, ein effektives Stressmanagement und eine aktive Freizeitgestaltung können Sie diesem Phänomen entgegenwirken und Ihre freie Zeit wieder unbeschwert genießen. Die Balance zwischen Arbeit und Erholung ist entscheidend für Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden. Nehmen Sie sich die Zeit, auf Ihren Körper zu hören und ihm die Ruhe zu gönnen, die er braucht.

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