Was ist ein Waschgang ohne Schleudern?

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Schonende Wäscheprogramme wie Leichtbügeln oder Feinwäsche vermeiden die Schleuderphase. So werden empfindliche Textilien geschont und ein sanfter Waschgang gewährleistet. Nachtprogramme bieten ebenfalls eine alternative Option.
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Waschgang ohne Schleudern: Sanft zur Wäsche, schonend zum Gerät?

Der Wunsch nach schonender Wäschebehandlung gewinnt immer mehr an Bedeutung. Doch was genau bedeutet ein Waschgang ohne Schleudern und für wen ist er besonders geeignet? Dieser Artikel beleuchtet die Vor- und Nachteile dieser speziellen Waschmaschinenfunktion.

Ein Waschgang ohne Schleudern, oft auch als “Abschleudern aus” oder “ohne Schleudern” in den Programmoptionen der Waschmaschine zu finden, verzichtet auf den letzten Schritt des Waschzyklus: das Schleudern. Die Wäsche verlässt die Trommel daher noch relativ nass. Dies schont vor allem empfindliche Textilien, da die mechanische Beanspruchung durch die hohe Rotationsgeschwindigkeit des Schleudergangs entfällt. Besonders geeignet ist diese Option für:

  • Feinwäsche: Delicate Stoffe wie Seide, Wolle, Spitze oder Kaschmir reagieren empfindlich auf die starken Fliehkräfte des Schleuderns und können dadurch beschädigt werden, einlaufen oder ihre Form verlieren.
  • Leichtbügelwäsche: Auch bei Leichtbügelwäsche kann das Schleudern zu starken Knitterfalten führen, die ein aufwändigeres Bügeln erfordern. Ein Waschgang ohne Schleudern reduziert diese Faltenbildung deutlich.
  • Wäschestücke mit besonderen Applikationen: Verzierungen, Perlen oder Pailletten können durch das Schleudern beschädigt oder abgelöst werden.
  • Schont die Waschmaschine: Das Auslassen des Schleuderns reduziert die mechanische Belastung der Waschmaschine selbst, was die Lebensdauer des Gerätes verlängern kann.

Aber Achtung: Ein Waschgang ohne Schleudern hat auch Nachteile:

  • Höherer Zeitaufwand: Das Wäschestück muss anschließend manuell ausgewrungen oder zumindest abtropfen gelassen werden, was mehr Zeit in Anspruch nimmt.
  • Mehr Aufwand beim Trocknen: Die Wäsche ist deutlich nasser und benötigt daher länger zum Trocknen. Dies kann, je nach Wetterlage und zur Verfügung stehender Trockenmöglichkeiten (Wäschetrockner, Wäscheleine) zu längeren Trockenzeiten und einem erhöhten Energieverbrauch führen.
  • Höheres Gewicht: Die nasse Wäsche ist sehr schwer und kann das Aufhängen erschweren, insbesondere bei größeren Wäschestücken.

Alternativen und sinnvolle Kombinationen:

Viele moderne Waschmaschinen bieten schonende Programme wie “Feinwäsche” oder “Wolle/Handwäsche”, die bereits einen reduzierten Schleudergang oder ein langsames Schleudern beinhalten. Diese Programme sind oft eine gute Alternative zu einem kompletten Verzicht auf das Schleudern. Auch Nachtprogramme arbeiten oft mit reduzierten Schleudergeschwindigkeiten oder verzichten ganz darauf, um den Geräuschpegel zu minimieren.

Fazit:

Ein Waschgang ohne Schleudern ist eine sinnvolle Option für besonders empfindliche Wäschestücke. Abwägen muss man jedoch den höheren Zeit- und Trocknungsaufwand. Oft bieten schonende Waschprogramme eine gute Balance zwischen Schonung der Wäsche und effizientem Waschen. Die Wahl der richtigen Methode hängt letztendlich von der Art der Wäsche, den persönlichen Möglichkeiten und den individuellen Prioritäten ab.