Was führt zu starken Wassereinlagerungen?

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Langes Verharren in derselben Position, sei es sitzend oder stehend, behindert den natürlichen Flüssigkeitsabtransport des Körpers und kann somit Ödeme begünstigen. Ebenso können bestimmte medizinische Zustände, darunter Lymphprobleme, Schilddrüsenerkrankungen oder Herz-Kreislauf-Beschwerden, den Flüssigkeitshaushalt aus dem Gleichgewicht bringen und zu Wassereinlagerungen führen.

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Wassereinlagerungen, medizinisch Ödeme genannt, können viele Ursachen haben. Sie entstehen, wenn sich Flüssigkeit im Körpergewebe ansammelt, meist in den Beinen und Füßen, aber auch in Händen und Gesicht. Der Körper reguliert den Flüssigkeitshaushalt normalerweise präzise, doch verschiedene Faktoren können dieses Gleichgewicht stören und zu sichtbaren Schwellungen führen.

Neben langem Sitzen oder Stehen, was den venösen Rückfluss behindert und somit den Abtransport der Lymphflüssigkeit erschwert, gibt es eine Reihe weiterer Auslöser für Wassereinlagerungen:

  • Herzschwäche (Herzinsuffizienz): Ein geschwächtes Herz kann das Blut nicht effektiv pumpen. Dadurch staut sich Blut in den Venen, was den Druck erhöht und Flüssigkeit ins Gewebe presst. Wassereinlagerungen, insbesondere in den Knöcheln und Beinen, sind ein typisches Symptom der Herzinsuffizienz.

  • Nierenerkrankungen: Die Nieren spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulation des Flüssigkeits- und Elektrolythaushaltes. Funktionieren sie nicht richtig, kann der Körper überschüssige Flüssigkeit und Natrium nicht ausreichend ausscheiden, was zu Wassereinlagerungen führt.

  • Leberzirrhose: Eine Schädigung der Leber kann die Produktion von Albumin, einem Protein, das hilft, Flüssigkeit in den Blutgefäßen zu halten, beeinträchtigen. Ein niedriger Albuminspiegel führt dazu, dass Flüssigkeit aus den Blutgefäßen ins Gewebe austritt.

  • Venöse Insuffizienz: Beschädigte Venenklappen verhindern den effektiven Rückfluss des Blutes zum Herzen. Dies führt zu einem erhöhten Druck in den Venen und begünstigt Wassereinlagerungen, besonders in den Beinen.

  • Lymphödem: Eine Störung des Lymphsystems, das für den Abtransport von Flüssigkeit und Abfallstoffen zuständig ist, kann zu einer Ansammlung von Lymphflüssigkeit im Gewebe führen. Dies tritt häufig nach Operationen oder Bestrahlungen auf, die Lymphknoten betreffen.

  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose): Eine Schilddrüsenunterfunktion kann zu einer Ansammlung von Mukopolysacchariden im Gewebe führen, welche Wasser binden und somit Ödeme verursachen.

  • Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie z.B. Kortison, einige Blutdruckmittel und nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), können als Nebenwirkung Wassereinlagerungen verursachen.

  • Hormonelle Schwankungen: Viele Frauen erleben Wassereinlagerungen während des Menstruationszyklus oder der Schwangerschaft aufgrund hormoneller Veränderungen.

  • Ernährung: Eine hohe Natriumaufnahme kann den Körper dazu veranlassen, Wasser zurückzuhalten.

  • Allergische Reaktionen: Ödeme können als Teil einer allergischen Reaktion auftreten, insbesondere bei Angioödemen, einer schweren Form der allergischen Reaktion, die Schwellungen im Gesicht, an den Lippen und im Rachen verursachen kann.

Es ist wichtig, die Ursache von Wassereinlagerungen abzuklären. Bei anhaltenden oder plötzlich auftretenden Ödemen, besonders in Verbindung mit anderen Symptomen wie Atemnot oder Schmerzen, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Selbstbehandlung kann gefährlich sein, da die zugrunde liegende Erkrankung unbehandelt bleibt. Der Arzt kann die Ursache diagnostizieren und eine geeignete Therapie einleiten.

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