Was bringt ein Wasserionisierer?

24 Sicht
Wasserionisierer verändern den pH-Wert und den Elektrolythaushalt des Wassers. Dadurch soll sich die Geschmackswahrnehmung und die Wirkung auf den Körper positiv verändern. Die Effekte sind jedoch wissenschaftlich umstritten.
Kommentar 0 mag

Wasserionisierer: Wundermittel oder Marketing-Hype? Ein genauer Blick auf die vermeintlichen Vorteile

Wasserionisierer versprechen revitalisiertes, gesünderes Wasser – doch halten sie, was sie versprechen? Diese Geräte, die Wasser durch Elektrolyse in basisches und saures Wasser aufspalten, erfreuen sich steigender Beliebtheit. Doch hinter den werbewirksamen Aussagen verbergen sich oft ungeklärte Fragen und wissenschaftliche Kontroversen. Schauen wir uns die vermeintlichen Vorteile genauer an:

Der behauptete pH-Wert- und Elektrolytwirkung:

Wasserionisierer verändern den pH-Wert des Wassers, indem sie es alkalisch machen (höherer pH-Wert). Gleichzeitig reichern sie das Wasser, je nach Modell und Elektrodenmaterial, mit Mineralien an, was den Elektrolythaushalt beeinflusst. Hersteller preisen diese Veränderungen als gesundheitsfördernd an. Basisches Wasser soll den Säure-Basen-Haushalt des Körpers ausgleichen und so diverse Beschwerden lindern. Zudem wird behauptet, dass das mineralstoffreichere Wasser besser hydriert und die Zellen besser mit Nährstoffen versorgt.

Die wissenschaftliche Perspektive:

Die wissenschaftliche Evidenz für diese Behauptungen ist jedoch begrenzt und oft widersprüchlich. Während einige Studien positive Effekte auf den Säure-Basen-Haushalt zeigen, besteht die Mehrheit der Wissenschaftler auf der eingeschränkten Bioverfügbarkeit dieser im Wasser gelösten Mineralien. Der Körper reguliert seinen pH-Wert selbst sehr effektiv über Nieren und Lungen. Die Aufnahme von alkalischem Wasser hat nur einen minimalen und kurzfristigen Einfluss auf den Blut-pH-Wert. Eine dauerhafte Veränderung ist unwahrscheinlich und medizinisch nicht relevant.

Geschmacksverbesserung – ein plausibler Effekt:

Ein Punkt, der unstrittig ist, ist die potenzielle Geschmacksverbesserung. Durch die Elektrolyse kann sich der Geschmack des Wassers tatsächlich verändern. Dies liegt jedoch weniger an einer “gesünderen” Zusammensetzung, sondern an der Veränderung der Mineralstoffkonzentration und der Entfernung von Chlor und anderen unerwünschten Stoffen. Ob dieser veränderte Geschmack als “besser” empfunden wird, ist subjektiv.

Risiken und Nebenwirkungen:

Es gibt auch potenzielle Risiken, die mit der Nutzung von Wasserionisierern verbunden sind. Die Elektrolyse kann zu einer erhöhten Konzentration von Metallen im Wasser führen, insbesondere wenn die Elektroden nicht regelmäßig gereinigt oder ausgetauscht werden. Die langfristigen Auswirkungen einer erhöhten Metallzufuhr sind nicht ausreichend erforscht. Darüber hinaus kann die Herstellung von basischem Wasser zu einer erhöhten Bildung von schädlichen Nebenprodukten führen.

Fazit:

Ob ein Wasserionisierer ein sinnvoller Kauf ist, hängt von den individuellen Erwartungen ab. Eine spürbare Geschmacksverbesserung ist möglich, gesundheitliche Wunderwirkungen sind jedoch wissenschaftlich nicht belegt. Bevor man in ein solches Gerät investiert, sollte man die wissenschaftliche Literatur kritisch prüfen und die potenziellen Risiken abwägen. Wer sich Sorgen um seinen Säure-Basen-Haushalt macht, sollte sich an einen Arzt oder Ernährungsberater wenden, anstatt auf ungeprüfte Versprechungen von Herstellern zu vertrauen. Eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit normalem Leitungswasser oder Mineralwasser bilden die Grundlage für ein gesundes Leben.

#Alkalisches Wasser #Gesundheit Plus #Wasser Ionisierung