Was bedeutet es, wenn die Niere nicht richtig filtert?

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Gesunde Nieren reinigen das Blut effizient. Fällt die glomeruläre Filtrationsrate, die die Nierenleistung misst, stark ab, leidet die Blutreinigung. Dies führt zu Stoffwechselabbauprodukten im Blut und erhöht das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere ab Stadium 3 der Nierenschädigung.

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Wenn die Niere schwächelt: Was bedeutet es, wenn die Filterfunktion nachlässt?

Die Nieren sind wahre Schwerarbeiter in unserem Körper. Unermüdlich filtern sie das Blut, befreien es von Abfallprodukten und regulieren den Flüssigkeitshaushalt. Doch was passiert, wenn diese lebenswichtige Funktion nachlässt und die Nieren nicht mehr richtig filtern?

Die Niere als Filteranlage des Körpers

Stellen Sie sich die Nieren wie hochmoderne Filteranlagen vor. Milliarden winziger Filter, sogenannte Glomeruli, sorgen dafür, dass das Blut von Schadstoffen, überschüssigem Wasser und Elektrolyten gereinigt wird. Diese Abfallprodukte werden dann über den Urin ausgeschieden. Gleichzeitig behalten die Nieren wichtige Substanzen wie Proteine und Blutzellen im Körper zurück.

Die Glomeruläre Filtrationsrate (GFR): Ein Gradmesser der Nierengesundheit

Die Leistungsfähigkeit der Nieren wird durch die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) gemessen. Dieser Wert gibt an, wie viel Blut die Nieren pro Minute filtern können. Eine normale GFR liegt in der Regel bei über 90 ml/min. Sinkt die GFR, deutet dies auf eine eingeschränkte Nierenfunktion hin.

Was passiert, wenn die Niere nicht richtig filtert?

Fällt die GFR stark ab, bedeutet das, dass die Nieren ihre Reinigungsfunktion nicht mehr ausreichend erfüllen können. Das hat weitreichende Konsequenzen für den gesamten Körper:

  • Anreicherung von Schadstoffen im Blut: Stoffwechselabbauprodukte wie Kreatinin und Harnstoff reichern sich im Blut an. Dies kann zu Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Juckreiz und in fortgeschrittenen Stadien zu neurologischen Problemen führen.
  • Elektrolytstörungen: Die Nieren spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulation von Elektrolyten wie Natrium, Kalium und Kalzium. Eine eingeschränkte Nierenfunktion kann zu Ungleichgewichten führen, die Herzrhythmusstörungen, Muskelschwäche und Knochenprobleme verursachen können.
  • Flüssigkeitsüberschuss: Die Nieren kontrollieren die Ausscheidung von Flüssigkeit. Wenn sie nicht mehr richtig arbeiten, kann sich Flüssigkeit im Körper ansammeln, was zu Ödemen (Schwellungen) in Beinen, Füßen und Lungen führen kann.
  • Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Eine eingeschränkte Nierenfunktion, insbesondere ab Stadium 3 der Nierenschädigung, ist eng mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden. Dies liegt unter anderem an dem erhöhten Blutdruck, der durch die Niereninsuffizienz verursacht werden kann, sowie an den erhöhten Entzündungswerten im Körper.
  • Anämie: Die Nieren produzieren das Hormon Erythropoetin, das die Bildung von roten Blutkörperchen anregt. Bei einer Niereninsuffizienz kann es zu einem Mangel an Erythropoetin und damit zu Anämie kommen.

Ursachen für eine eingeschränkte Nierenfunktion

Es gibt viele Ursachen für eine eingeschränkte Nierenfunktion, darunter:

  • Diabetes mellitus: Hohe Blutzuckerspiegel können die Nieren schädigen.
  • Bluthochdruck: Dauerhaft hoher Blutdruck belastet die Nieren.
  • Glomerulonephritis: Entzündungen der Glomeruli.
  • Polyzystische Nierenerkrankung: Eine genetisch bedingte Erkrankung, bei der sich Zysten in den Nieren bilden.
  • Nierensteine: Sie können die Nieren blockieren und schädigen.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente können die Nieren belasten.

Früherkennung und Behandlung sind entscheidend

Eine eingeschränkte Nierenfunktion entwickelt sich oft schleichend und verursacht anfangs keine oder nur unspezifische Symptome. Daher ist eine regelmäßige Überprüfung der Nierenfunktion, insbesondere bei Risikopatienten, von großer Bedeutung.

Die Behandlung zielt darauf ab, die Ursache der Nierenschädigung zu behandeln, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Dies kann eine Anpassung der Ernährung, die Einnahme von Medikamenten zur Blutdrucksenkung oder zur Behandlung von Diabetes, sowie in schweren Fällen eine Dialyse oder Nierentransplantation umfassen.

Fazit:

Eine eingeschränkte Nierenfunktion, die sich durch eine nachlassende Filterfunktion äußert, ist ein ernstes Gesundheitsproblem, das weitreichende Folgen für den Körper haben kann. Durch Früherkennung, eine konsequente Behandlung und einen gesunden Lebensstil kann man jedoch das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und die Lebensqualität erhalten. Es ist wichtig, auf seinen Körper zu hören und bei Verdacht auf Nierenprobleme einen Arzt aufzusuchen.

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