Warum sterben Apnoetaucher?

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Das anhalten des Atems beim Apnoetauchen über längere Zeit könnte das Gehirn stärker schädigen als bisher angenommen. Studien zeigen, dass die Atemunterbrechung einen Marker für Hirnschäden im Blut erhöht. Die langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit des Gehirns benötigen weitere Forschung.
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Apnoetauchen: Warum es zu Hirnschäden führen kann

Apnoetauchen, eine Form des Tauchens ohne Atemgerät, birgt das Risiko schwerwiegender Hirnschäden. Frühere Untersuchungen deuteten darauf hin, dass das Anhalten des Atems das Gehirn schädigen könne, doch neue Studien zeigen, dass die Auswirkungen möglicherweise noch schwerwiegender sind als angenommen.

Erhöhte Hirnschaden-Marker

Eine aktuelle Studie ergab, dass Apnoetaucher nach dem Tauchen einen erhöhten Spiegel eines Proteins im Blut aufwiesen, das als Neurofilament-Leichtkettenprotein (NFL) bezeichnet wird. NFL ist ein Marker für Hirnschäden und tritt im Nervenwasser auf, wenn Nervenzellen geschädigt sind.

Die Studie ergab, dass die NFL-Spiegel bei Apnoetauchern nach einem Tauchgang um bis zu 40 % anstiegen. Dies deutet darauf hin, dass Apnoetauchen zu einer akuten Schädigung von Nervenzellen im Gehirn führt.

Langfristige Auswirkungen

Die langfristigen Auswirkungen des Apnoetauchen auf die Gesundheit des Gehirns sind noch nicht vollständig geklärt. Einige Studien haben jedoch gezeigt, dass Apnoetaucher ein erhöhtes Risiko für kognitive Beeinträchtigungen und Demenz im späteren Leben haben.

Eine Studie ergab, dass Apnoetaucher eine schlechtere Gedächtnisleistung und eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für weiße Substanzläsionen im Gehirn aufwiesen, die mit Demenz in Verbindung gebracht werden.

Ursache für Hirnschäden

Die genaue Ursache für Hirnschäden beim Apnoetauchen ist nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass die folgenden Faktoren eine Rolle spielen:

  • Hypoxie: Das Anhalten des Atems führt zu einem Sauerstoffmangel im Gehirn, was zu Schäden an Nervenzellen führen kann.
  • Hypokapnie: Das Anhalten des Atems senkt auch den Kohlendioxidgehalt im Blut, was zu einer Verengung der Blutgefäße im Gehirn führen kann, was die Sauerstoffversorgung weiter einschränkt.
  • REM: Apnoetaucher treten oft in den paradoxen Schlaf (REM), auch als Traumschlaf bekannt, ein, während sie unter Wasser sind. REM ist mit einer erhöhten Gehirnaktivität verbunden, was die Empfindlichkeit des Gehirns gegenüber Schäden erhöhen kann.

Schlussfolgerung

Apnoetauchen kann zu akuten und langfristigen Hirnschäden führen. Obwohl der genaue Mechanismus noch nicht vollständig geklärt ist, deuten Studien darauf hin, dass die Unterbrechung der Atmung einen Marker für Hirnschäden erhöht und ein erhöhtes Risiko für kognitive Beeinträchtigungen und Demenz darstellen kann. Weitere Forschung ist erforderlich, um die Auswirkungen des Apnoetauchen auf die Gesundheit des Gehirns vollständig zu verstehen.